Ebenso führte diese gewaltige Aktion der Fans und des interessierten Zuschauers die Behauptungen des Akte 03-Berichtes ad absurdum, denn enttäuschte und sich abwendende Fans würden eine solche Flut an Protestbekundungen nicht zustande bekommen. Dies ist eben nur einer wahren Fanmacht (O-Ton Daniel Küblböck) zuzuschreiben.
Was aber ist Macht?
Keine Theoretikerin hat das Verhältnis zwischen Macht und politischem Handeln, zwischen Politik, Staat und Gesellschaft, so genau analysiert wie Hannah Arendt
3 . Demnach entspricht Macht "der menschlichen Fähigkeit, nicht nur zu handeln oder etwas zu tun, sondern sich mit anderen zusammenzuschließen und im Einvernehmen mit ihnen zu handeln. Über Macht verfügt niemals ein Einzelner, sie ist im Besitz einer Gruppe und bleibt nur solange existent, als die Gruppe zusammenhält." Des weiteren beschreibt die Philosophin das politische Handeln als eine Zusammenkunft von Gleichen, die agieren und die öffentliche Meinung gestalten.
Somit müssen neben den offensichtlichen, da demokratisch legitimierten, politischen Machtstrukturen noch weitere Möglichkeiten des Ausdruckes und besonders der Durchsetzung von eigenen Standpunkten erkannt werden. Überall, wo sich Menschen zusammenfinden, um gemeinsam zu agieren und zu handeln, kann Macht entstehen, die Macht als Möglichkeit, etwas zu machen und zu verändern. Am Eindeutigsten lässt sich dies an sozialen Bewegungen wie zum Beispiel der Frauenbewegung oder von Gewerkschaften aufzeigen, aber auch in der neusten Geschichte lässt sich an Hand der Massendemonstrationen in der ehemaligen DDR beweisen, dass gemeinsames Handeln Machtstrukturen, die als unüberwindbar angesehen wurden, zusammenbrechen lassen können. Somit sind diese politischen Strömungen, die auf den ersten Blick erst mal gar nicht machtvoll aussehen, als notwendig für demokratische Prozesse anzusehen, denn nur so können Veränderungen erreicht werden.
Bei näherer Betrachtung muss also den selbstorganisierten Gruppierungen durchaus Macht zugesprochen werden, nämlich die Macht des gemeinsamen Handelns, welche den Mächtigen (zum Beispiel die Medien) dazu zwingen können, die eigenen Forderungen zu erfüllen.
Vor allem in der Abhängigkeit der Zustimmung der Bevölkerung, also der Abhängigkeit von der öffentlichen Meinung, steckt ein Machtfaktor. Allerdings können wir diese Macht nur dann einsetzen, wenn wir uns dieser Macht auch bewusst sind.
Hinsichtlich der Medien zeigt sich, dass durch gemeinsame Anstrengungen sehr wohl Gegeninformationen, dass heißt in diesem Fall dann unsere Sichtweise, in die Öffentlichkeit gebracht werden können. Somit ist es also nicht nur unser demokratisches Recht, sondern sogar unsere Pflicht, unsere Meinung in die Presse und somit in die Öffentlichkeit zu bringen. Dazu ist es ebenso so wichtig und notwendig, darauf hinzuweisen, dass ein tolerantes Verhalten aller das Leben lebenswerter macht.
Nicht nur für Daniel, sondern für uns alle kann so etwas bewegt werden - die Macht dazu haben allein wir.