"How to make a hit record"
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Sänger/in die ersten Tage der Aufnahme fast nichts zu tun hat, während bei den Gesangsaufnahmen die Musiker ein paar freie Tage genießen können.
Warum ist dieser Vorgang Standard, wenn doch die erst-genannte Variante um einiges billiger und zeitsparender klingt?
Das liegt im nächsten Schritt, dem sogenannten "Mix" (Abmischen), begründet. Denn mit dem Einspielen der Instrumente und des Gesangs ist noch lange nicht Schluss. Genau genommen beginnt erst jetzt die richtige Arbeit des Tonstudios. Durch "Home Recording" ist es in der heutigen Zeit mit ein bisschen PC-Soft- und Hardware problemlos möglich, Instrumente und Gesang zu Hause aufzunehmen. Für das Abmischen sollte man dann aber doch das entsprechende Know-how haben und da ist ein erfahrener Produzent Gold wert. Selbst wenn die Tonaufnahmen gut und fehlerfrei klingen, müssen sie noch aufeinander abgestimmt werden. Bei der Aufnahme selbst können Störgeräusche auftreten, die zu diesem Zeitpunkt nicht wahrgenommen wurden. Diese werden nun heraus gefiltert. Außerdem beinhaltet der Mix die Anpassung der Lautstärke, denn ein Schlagzeug würde bei gleicher Lautstärke viele andere Instrumente (wie z.B. eine Violine) im Sound untergehen lassen. Und obwohl der Backgroundgesang genau so laut eingesungen wird wie der Leadgesang, soll er im Endprodukt natürlich nur im Hintergrund zu hören sein. Diese Art der Nachbear-beitung wäre um einiges schwieriger, wenn man die Instrumente und den Gesang nicht einzeln aufnehmen würde.
Das Abmischen beinhaltet noch viele kleine weitere Arbeiten, wie z.B. das Hinzufügen von Effekten oder die Digitalisierung der Tonaufnahme (sofern dies nicht schon während der Aufnahme gemacht wurde). Am Ende des Mixes stehen dann die fertigen Songs. Die kommen aber noch nicht ins Presswerk, sondern müssen erst noch "gemastert" werden.
Das "Mastering" ist eine weitere Art der Nachbearbeitung. Dieses Mal soll vor allem der Klang des kompletten Songs qualitativ bearbeitet werden. Zweck des Masterings ist es dafür zu sorgen, dass der Song später sowohl auf der großen Stereoanlage, als auch im Radio oder über Kopfhörer gut klingt und so Hörspaß in allen Situationen garantiert. Dies wird in vielen Fällen nicht vom eigentlichen Musikproduzenten durchgeführt, sondern von speziell ausgebildeten Mastering-Ingenieuren. Das Mastering hat in den letzten Jahren eine hohe Bedeutung bekommen, da viele alte Musikalben klangtechnisch überarbeitet wurden. Kultalben z.B. von den Beatles oder Elvis Presley können so mit moderner Technik aufbereitet und verbessert werden. Diese Version eines Albums hat dann den entsprechenden Zusatz "(digital) remastered" auf dem Cover oder im Booklet.
Nun erfolgt noch das "Premastering", bei dem z.B. die Titelreihenfolge bestimmt und die Pausen zwischen den Songs eingefügt werden. Ist auch das geschafft, kann das endgültige Produkt, "Masterband" genannt, an das Presswerk geschickt werden, das sich um die Herstellung des fertigen Tonträgers kümmert, den der Fan letztendlich
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in der Hand halten wird.
Man sollte jeden Song also immer mit Respekt behandeln, denn er hatte einen langen Weg.
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