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Erlebnisberichte 17/20
September 2010
Leipzig, 8.5.2010 - wie acht Schneewittchen...
Es schien jedoch den meisten Fans so zu gehen und ich griff dankbar nach dem wortlos gereichten Taschentuch meiner Freundin und schniefte hinein.
Daniel verabschiedete sich nun bis zur Aftershowparty und wir mussten uns alle sammeln. Seelisch und auch körperlich, denn wir saßen ja quer im Saal verteilt. Beide Arbeiten dauerten etwas länger, weshalb wir zu spät in den ASP-Raum kamen… alle Tische, Teller und Bestecke schon belegt… was nun?
Selbst ist die Sachsenfrau, sagten wir uns und organisierten als erstes ein paar Stühle. Diese drapierten wir künstlerisch vor dem Eingang und saßen quasi wie die Hühner auf der Stange Spalier. Kurz danach hatten wir uns von freien Einzelplätzen und einem kleinen Kellnertischchen im Vorraum auch Besteckteile erkämpft, welche wir schwesterlich teilen wollten. Was uns jetzt zum Glück noch fehlte, war ein Tisch.
Wir machten aus der Not eine Tugend und betätigten uns erneut künstlerisch, nahezu poetisch, indem wir einige Gassenhauer erst einmal umtexteten… kleine Kostprobe? „Ohne Tisch schlaf ich heut Nacht nicht ein, ohne Tisch fahr ich heut Nacht nicht heim!“ oder auch „Tisch zu lieben, Tisch berühren, mein Verlangen Tisch zu spüren!“. Wir hatten soviel Spaß dabei, dass die Lachtränen schon wieder den Fußboden fluteten. Mädels, ich liebe die Ausflüge mit Euch!
Schließlich wurden unsere Gesangseinlagen erhört, die Kellner brachten zwei Tische und deckten sie unter unseren strengen Augen und flapsigen Sprüchen sorgfältig ein. Als das Buffet eröffnet wurde, erwies sich unser Platz als vorteilhaft, denn wir waren die Ersten an den Platten und Tellern. Daher das Sprichwort „Die Letzten werden die Ersten sein!“. Kurze Zeit später erschien auch Daniel auf der Bildfläche, musste an unserem schönen Eingangsspalier vorbei und ließ es sich nicht nehmen, zum Dank für die hübsche und nette Begrüßung erst einmal den Nachtisch von einem unserer ihm gereichten Löffelchen zu kosten… irgendwie hatte die Szene was von Schneewittchen (wir waren 7 plus Ersatzfrau an der Zahl) und der poetischen Frage: „Wer hat von meinem Löffelchen geleckt?“
Daniel natürlich, dem wir schließlich auch noch einige Bären aufbanden… seit einiger Zeit reisten mit uns nämlich nicht nur diverse Fanutensilien, wie Fahrkarte, Routenplan, Schminkzeug, Wechselkleidung und Geld fürs Konzertfoto, sondern auch kleine weiße Bärchen, deren Namen wir auf schönen bunten Tüchern eingestickt haben. Zwar mag man uns für total durchgeknallt halten, aber wir haben die Bärchen einst bei einem Daniel-Event erstanden und sie waren seitdem quasi unser Markenzeichen. Wir reisten nur komplett, also mit Bärchen, und heute waren endlich einmal alle Bärchen und Bärchenbesitzer vereint, weshalb auf unserem Tisch regelrechter Bärenalarm herrschte. Kurz erklärten wir Daniel die Zusammenhänge und ehe er es sich versah oder sich gar wehren konnte, hatten wir ihm alle fünf Bärchen in den Arm und auf den Auslöser unserer Kamera gedrückt. Stehen ihm doch gut, oder?
Später entstanden auch noch Fotos von uns mit Daniel,
Teddy · © Annett Koht
aber wir stellten uns nur brav hochkant daneben (obgleich wir mit dem Gedanken spielten Daniel quer vor unsere Problemzönchen zu drapieren) und ersparten ihm die „Bärchenpose“. Kurz danach tanzten alle zur Partymusik, für die die Fans dieses Mal selbst hatten sorgen sollen. So waren Daniel und seine Fans gleichberechtigte DJs – der Trend geht bekanntlich zum Zweit-DJ.
Geduldig erfüllte Daniel jeden Fotowunsch und um auch allen Fans gerecht zu werden, auch denen, die eher scheu von weitem schauten, statt sich ins unmittelbare Getümmel zu stürzen, tanzte er sich ausgelassen einmal quer durch die Fanmassen, als sein kultiger Bodenmais-Song lief und hatte jeden einmal kurz untergehakt.
Weit nach Mitternacht verabschiedete sich Daniel von seinen Fans und auch wir brachen auf, um die Rückreise anzutreten, die dieses Mal nur ein Katzensprung für uns sein würde. So schlenderten acht Frauen über den dunklen Parkplatz zu ihren Autos und lachten sich schon wieder scheckig… so ergab sich noch eine kleine Anekdote zum Schluss: Wie Frauen nun einmal so sind, rätselten wir gemeinschaftlich, ob wir denn die Ausfahrt überhaupt finden würden…jetzt im Dunklen, wo wir doch schon bei der Hinfahrt die Einflugsschneise mehrfach verfehlt hatten… wir sahen unweit von uns bereits die Brücke, über die die Schnellstraße führte, auf die wir irgendwie gelangen mussten. Und so zerbrachen sich acht Frauen - und nicht eine davon blond – den Kopf über unsere weitere Vorgehensweise… wir zogen Strickleitern und Hubschrauber-Transfers ernsthaft in Erwägung, um auf schnellstem und direkten Weg auf die Brücke zu gelangen und den rechten Weg zu finden,
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 21 · © 2003 - 2010 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe