Kann ein Dinner Sünde sein?
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Danach aber beendete Daniel tatsächlich das Konzert und so konnte die Aftershowparty beginnen.
Es dauerte nicht lange und Daniel gesellte sich wieder zu seinen Fans und mimte den DJ ...da bekommt der Song "Sie liebt den DJ" doch eine ganz neue Bedeutung! Und deshalb wurde dieser auch mehrfach gespielt…was heißt mehrfach? Genau genommen, wurde fast jeder Song in zwei bis drei Einzelteile zerlegt und diese getrennt voneinander abgespielt. Konnte sich Daniel nicht entscheiden, welche Songs er auflegte? Oder durfte in Zeiten der Finanzkrise auch die Partymusik nur in Raten gespielt werden? Seine Fans störte das jedoch nicht, vielleicht war es sogar das Partysalz in der Tanzsuppe…
Aus sicherer Entfernung, mal von der inzwischen fast leeren Bühne aus, mal vor den Augen der sehr attraktiven Kellner tanzend, beobachteten wir von Weitem DJ Daniel und das „Treiben“ um ihn herum. Später hätten wir gern noch das eine oder andere Fotoshooting auf dem edlen Piano veranstaltet, die Posen waren schon ausgeklügelt
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in unserem Kopf, aber leider kamen uns die Hotelangestellten zuvor und räumten die Bühne endgültig leer.
Ungeachtet dessen feierten alle fröhlich und ausgelassen bis in den frühen Morgen und ein merklich müder Daniel plauderte zuletzt noch im Foyer mit uns Nachtschwärmern. Ein letztes Gute-Nacht-Ständchen von ihm gab es auch noch gratis dazu und so sanken die Fans, die gleich weiterreisten in ihre Autositze, die glücklichen Fans, die sich noch Hotelzimmer gönnten in ihre Bettchen und die Zugreisenden unter den Fans nächtigten mal wieder im Hotelfoyer und diversen Fastfoodketten.
Wir verbrachten die Zeit bis zur Abfahrt unseres Zuges auf dem weichen Sofa im Hotelfoyer, an dessen Rezeption nicht nur unsere Taschen, sondern frische Äpfel für uns hinterlegt waren. Vitamine können in Zeiten von wöchentlichen Konzertmarathons nicht schaden und so griffen wir dankbar zu. Da soll noch einer sagen, dass man bei Daniels Dinnerkonzerten nichts sparen kann!
Wir suchten erneut die Hoteltoilette auf, um uns in bequemere Kleidung zu werfen und scherzten kurz darauf wieder auf dem Hotelsofa… wozu wohl waren die mitgeschleppten Ersatzbatterien in unserer Handtasche gedacht? Uns fielen 100 Möglichkeiten ein und ein jeder darf jetzt ganz nach seinen Wünschen raten.
Ehe wir uns versahen, waren wir in den weichen Hotelpolstern doch noch weggeschlummert, doch der Weckdienst funktionierte tadellos und so saßen wir kurz darauf in unserem Zweitwohnzimmer… also bei Burger King, um auf die Abfahrt unseres Zuges zu warten. Pünktlich fuhr dieser ein und wir sanken nun in die Sitze und träumten weiter von einem traumhaften Dinner, einem traumhaften Daniel und vielen weiteren zukünftigen traumhaften Erlebnissen…
Jaqueline Seifert
Fotos: Dorit Tausenfreund, Sandra Janke
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