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Esoterik 2/6
September 2010
Abschiedsmomente und Augenblicke des Neuanfangs
Erfahrungen anvertraut hat. Danke für das bewegende Feingefühl.
Durch Julia Boenisch sind Daniels Botschaften in "Ich lebe meine Töne" für viele ein Leitfaden geworden, einen eigenen Weg zu gehen, an sich zu glauben, seiner inneren Stimme zu folgen und dafür, dass es sich lohnt, alles zu geben.
"Der Beginn einer spirituellen Lebensreise durch die dunkle Seite besteht darin, dass wir die Existenz dessen, was ist, anerkennen, und dass wir es benennen, indem wir leise "Traurigkeit" und "Erinnerung" sagen." (Jack Kornfield)
Daraus habe ich erkannt: Für alle Erfahrungen von Abschied bis Neuanfang kann die Trauer eine Brücke sein. Ich brauche meine Trauer, denn wenn ich sie versuche zu überlisten, hat sie keinen Anfang und kein Ende. Ich ziehe mich dann zurück wie ein Kind im Mutterleib und überlasse mich der Zeit des Lebens, die jetzt ihre Berechtigung will. Es gibt Menschen, die das nicht verstehen und mich durch "sonnige Ratschläge" aus der Trauer holen wollen. Doch ich weiß aus Erfahrung, dass meine ausgelebte Trauer meine Wunde wieder zum Blühen bringt und ganz behutsam in den Neuanfang strahlen lässt.
Was geschieht an der Schwelle zwischen Leben und Tod? Ein Tod, der nicht das Ende bedeutet, sondern der Übergang ist in eine noch ungeborene Zukunft. Der Tod kann uns lehren, sich ganz unserer Seele zu überlassen, damit wir neue Erfahrungen erleben. Dort, wo sich das Leben und der Tod die Hand reichen und zur Einheit werden. Dort, wo sich alle Grenzen auflösen und den Weg in die Freiheit weisen. Auf diesem Weg brauchen unsere Ohren Stille, um die wunderbare Musik der Freiheit zu hören, damit wir alle Töne einatmen können.
Ein tröstender Gedanke begleitet mich dabei:
Ich bin ein Schützling des Lebens und alle Präsenz des Lebens ist in mir und in jedem von uns Wesen.
Uscha Wolter · Foto: Bettina Lietz
Weites Meer
Denk Dir ein Bild. Weites Meer.
Ein Segelschiff setzt seine weißen Segel und gleitet hinaus in die offene See.
Du siehst, wie es kleiner und kleiner wird.
Wo Wasser und Himmel sich treffen, verschwindet es.
Da sagt jemand: nun ist es gegangen.
Ein anderer sagt: es kommt.
Der Tod ist ein Horizont,
und ein Horizont ist nichts anderes als die Grenze unseres Sehens.
Wenn wir um einen Menschen trauern, freuen sich andere, ihn hinter der Grenze wieder zu sehen.
Peter Streiff
Foto: Bettina Lietz
Meer mit Segelboot/ Foto: Bettina Lietz
In der ganzen Unendlichkeit gibt es nichts Totes
alles ist Energie und Energie ist Leben.
Das Leben durchflutet sowohl das Jenseits
als auch das Diesseits.
(Verfasser unbekannt)
Abschied und Neubeginn -
wer den Boden unter den Füßen verliert, dem kann leicht schwindlig werden
Wenn sich im Leben etwas Wichtiges verändert, etwas zu verabschieden ist und ein Neuanfang gemacht werden muss, braucht dieser Wandlungsprozess Zeit und Raum. Es kostet Kraft, bis alle nötigen Antworten gefunden und alle wichtigen Entscheidungen getroffen sind. Es braucht Zeit, bis ein Schock verdaut und verarbeitet ist. Lässt sich das innere Gleichgewicht nicht so schnell, wie man es sich wünscht, wieder herstellen, dann reagiert der Körper oft mit psychosomatischen Beschwerden. So "zeigt" quasi der Körper an, dass etwas verdrängt wurde und noch Aufmerksamkeit braucht, dass noch eine seelische Not da ist, auch wenn es einem vielleicht ansonsten schon wieder recht gut und grundsätzlich aufwärts geht.
Als Yogalehrerin arbeite ich viel mit dem Körper und täglich mit vielen Menschen, die körperliche Symptome mitbringen. Ich rate stets, den Körper mit liebevoller Aufmerksamkeit und Anteilnahme wahrzunehmen. Dies ist der erste Schritt. Wir neigen dazu, den gesunden Körper als selbstverständlich anzusehen, wenn aber etwas zwickt, drückt oder schmerzt und nicht so "funktioniert" wie gewünscht, reagieren wir häufig erst mal mit Ärger, Gemecker und Unwillen. Wichtig ist nun, atmend, streichelnd und wohlwollend, von Herzen quasi, für das körperliche "Problem"
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 21 · © 2003 - 2010 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe