Daniel Küblböck im Interview
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dann geh ich sofort an meinen PC und tipp das ein. Wenn ich irgendwie grad eine Situation habe, die mir gefällt oder die spannend war und die ich gerne aufs Papier bringen möchte, dann mach ich das auch immer sofort. Da darf man dann auch gar nicht lange warten, dann ist die Idee auch wieder verflogen. Ich hab mindestens noch 100 deutsche Songs in meinem Repertoire, ich hab so viel in den letzten Jahren geschrieben, dass das nie ausgehen würde.
Wie ist das denn jetzt auf dem Konzert in Heilbronn. Das ist ja ein Unplugged-Konzert. Wird es denn da nochmal andere Songs geben?
Daniel: Es ist so, dass bei dem Unplugged-Konzert in Heilbronn - das übrigens schon fast ausverkauft ist, was mich sehr freut - die Songs komplett anders gespielt werden, es gibt z.B. einige deutsche Songs von mir, die ein bissl in Latino gespielt werden, dann gibt es einige, die haben einen ganz anderen Style bekommen und dann gibt es natürlich auch zwei, drei Songs, die ich neu dazu mache, aber da darf man sich einfach überraschen lassen. Ich glaube, es ist schon sehr spannend, weil die deutschen Songs unplugged ganz anders wirken als auf einem normalen Konzert. Das ist fast wie ein ganz neues Konzert, weil die Songs ganz anders sind.
Deinen digitalen Adventskalender hast du zusammen mit dem Produzenten Peter Ries aufgenommen. Ist da in Zukunft eine weitere Zusammenarbeit geplant? Wird es in 2011 wieder ein Studioalbum geben?
Daniel: Peter Ries ist mittlerweile ein guter Freund von mir geworden, den ich auch in Wiesbaden sehr schätze und mit dem ich auch immer so abends, wenn wir uns mal auf ein Bierchen treffen, auch einige Ideen kreiere, aber was Konkretes kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich glaube, dass wir auf jeden Fall zukünftig auch mal was zusammen machen werden. Aber, was ich definitiv schon sagen kann, dass es 2011 kein Album gibt, wo jetzt komplett 15, 20 eigene Songs von mir drauf sind im Studio aufgenommen. Das ist auch so eine Sache: Das machen Künstler - sieht man bei Robbie Williams und anderen – mal alle zwei, drei Jahre. Mal wirklich wieder ein richtiges Studio-Album aufnehmen, das sollte man nicht jedes Jahr machen.
Es wird aber einige geile Live-Alben geben und wenn ich dann auch im Herbst mir überlege, was ich für eine neue Konzertreihe starte - das möchte ich dann aber glaub ich auf zwei Konzerte beschränken - wird es so sein, dass es ein komplett neues Thema sein wird und das wird vielleicht auch als CD dann erscheinen.
Wird es in diesem Jahr wieder Auftritte bei Sommer-Festivals geben?
Daniel: (ein sehr herzhaftes) Ja! Zum Beispiel können sich die Fans freuen, dieses Jahr mit mir den 27. August zu feiern, an meinem Geburtstag, ich bin nämlich da wieder in Halle an einem Open-Air-Konzert und das ist zum Beispiel etwas, das die Fans sich schon mal ganz dick eintragen können, denn ich hab mit meinen Fans noch nie an meinem Geburtstag ein Konzert gehabt und das ist glaub ich ganz toll.
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Wie siehst du die aktuelle Entwicklung in der Musikbranche? Du produzierst alles selbst, vertreibst deine CDs ausschließlich über die HP. Ist das die Richtung, in die es sich auch für andere Künstler immer mehr entwickelt?
Daniel: Was mir momentan in Deutschland wirklich auffällt, ist, dass vor allem große Stars, wie z.B. Marius Müller-Westernhagen, dass die zum Beispiel auch keine Plattenverträge mehr bekommen, obwohl die Tausende in die Hallen kriegen, das heißt, die haben nochmal einen ganz anderen Fankreis als ich. Und dann merkt man einfach wirklich, dass die deutschen Plattenfirmen kein Geld mehr haben. Und ich glaube eben, dass Künstler mittlerweile unglaublich viel Eigeninitiative mitbringen müssen, und vor allem, wenn die wirklich in 20, 30 Jahren noch auf der Bühne stehen wollen, muss man unheimlich viel selbst investieren, also Eigeninvestitionen mitbringen. Ich hab in meine Karriere schon wahnsinnig viel Geld investiert in den letzten Jahren, weil ich einfach nicht die Möglichkeit hatte, dass ich jetzt irgendwelche Sponsoren oder irgendwelche Leute, große Firmen hinter mir habe, die mir jetzt richtig viel Geld dazu schustern.
Ich meine, allein die Konzerte und vor allem die Talk Night, das ist ne Riesenproduktion, alleine die Internet-Übertragung kostet ein Schweinegeld, da hab ich schon wirklich wahnsinnig viele Euros in den Sand gesetzt, weil ich einfach immer noch daran glaube. Und ich glaube einfach, dass in 10, 20 Jahren das irgendwann mal ganz anders werden wird, darauf arbeite ich halt hin. Und das müssen halt die jungen Künstler alle tun. Die denken dann immer, die gehen zu DSDS und dann ist das immer so, da ist immer irgendwie ein Nr.1-Hit, und so isses halt nicht, weil: die Plattenfirma hat jeden Tag im Geschäft immer weniger Verkaufszahlen. Was sowieso ganz dominierend in der Zukunft sein wird, ist das Internet. Das ist einfach auch in der Musikbranche so, genau wie auch das Internet-TV, das immer mehr kommen wird. Wir arbeiten z.B. jetzt auch an einer Kochshow, die „Notensuppe“, im Internet und das ist die Zukunft.
Daniel bei den Aufnahmen zur „Notensuppe“
Du hast es grad schon selber erwähnt: Immer wichtiger werden die verschiedenen Internetplattformen und sozialen Netzwerke, die sich rasant entwickeln. Wie stehst du dazu?
Daniel: Mittlerweile ist es so, es haben sich so viele Foren und so viele Plattformen entwickelt
Fortsetzung
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