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Gesellschaft & Medien 2/2
Februar 2011
Sicher im Netz?
verzichtet, benötigt so ein Programm etwa einen Tag für das Entschlüsseln, mit Sonderzeichen hingegen ganze 15 Tage! Zusätzlich sollte man für jedes Netzwerk ein anderes Passwort verwenden und alle Passwörter regelmäßig ändern (all dies gilt selbstverständlich auch für andere Netzbereiche, wie z.B. Onlineshopping, Homebanking oder Ähnliches).
Mein Netzwerk kennen: Bevor ich meine Daten eingebe, informiere ich mich grundlegend über die Funktionsweisen meines Netzwerks. Ich informiere mich über die Nutzungseinstellungen, die Privatsphäre-Einstellungen und die Darstellungsoptionen. Wenn ich einen Beitrag poste, weiß ich genau Bescheid, wer diesen Beitrag lesen kann – und wer besser nicht.
Mein Profil ist mein Aushängeschild! Die Informationen, die ich verwende, sollten immer der Wahrheit entsprechen, damit mir kein Schaden entstehen kann, wenn z.B. mein Arbeitgeber darauf zugreift. Viele Firmen prüfen bei Bewerbungen bereits heute gern die Angaben der Bewerber auf deren sozialen Profilseiten, in den USA werden Profile sozialer Netzwerke von der Polizei aus ermittlungstechnischen Gründen regelmäßig überprüft. Der Tag kommt, an dem der Chef über Facebook anklopft und befreundet sein will – und so eine Freundschaftsanfrage kann und sollte man nicht ablehnen. Zum Glück bietet Facebook verschiedenste Möglichkeiten, seine Freunde in Gruppen zu unterteilen, und bestimmte Inhalte nur bestimmten Gruppen sichtbar zu machen. Das peinliche Silvesterfoto mit zu tiefem Ausschnitt und verwischter Schminke kriegt der Chef also gar nicht erst zu Gesicht.
Ich gehe sensibel mit meinen Daten und mit den Daten meiner Freunde um! Es ist selbstverständlich, dass man auch die Daten seiner Freunde und Bekannten nicht preis gibt – erst recht nicht dem eigenen Netzwerk. Bestes (bzw. schlechtestes) Beispiel ist der so genannte „Freundefinder“ bei Facebook: Diese Funktion erhält bei der Anwendung Zugriff auf das komplette E-Mailkonto des Users und somit auch auf alle E-Mailadressen, die dort gespeichert sind. Diese Daten werden von Facebook gespeichert und auch verwendet, und so erhalten die nicht bei Facebook registrierten Freunde eine E-Mail mit der Einladung, doch dem Netzwerk beizutreten. Nicht zuletzt aufgrund dieser Anwendung wurde Facebook jetzt vom Bundesverband der Verbraucherzentralen verklagt.
Falsche Freunde: Auch in den sozialen Netzwerken tummeln sich Psychopathen. Forenerfahrene Leser haben sicherlich alle schon ihre Erfahrungen mit dieser Spezies gemacht, und auch in den sozialen Netzwerken treiben sie ihr Unwesen. Vorsicht also von Freundschaftsanfragen von Personen, die man nicht kennt! Hinter der hilfsbereiten neuen FarmVille-Bekanntschaft kann sich durchaus die Ex vom Partner verstecken, die so an Informationen herankommen möchte. Insbesondere den eigenen Kindern sollte man gut einbläuen, bei neuen Internetbekanntschaften extrem vorsichtig zu sein – und gegebenenfalls den Account des Kindes regelmäßig überwachen. Personen, die unerwünschte Kontaktan-
fragen senden, sollte man umgehend blockieren und im
Wiederholungsfall auch den Netzwerkbetreibern melden.
Zu guter Letzt noch ein Tipp: Kein soziales Netzwerk ersetzt das reale Leben! So nett es auch ist, mit vielen lieben Menschen virtuell in Kontakt zu sein – der gemeinsame Spaziergang mit der alten Schulfreundin, ein Besuch bei Verwandten, ein Kaffee mit einer Kollegin, all das gibt eine viel tiefere Freude und Befriedigung als das Tippen auf einer Tastatur vor einem Bildschirm. Dazu kommt, dass soziale Netzwerke absolute Zeitfresser sein können, insbesondere wenn man sehr viele Freunde hat und vielleicht auch noch ein Onlinespiel spielt. Hier ist es hilfreich, sich von vornherein ein Zeitlimit zu setzen, und nicht mehr Zeit als nötig in der virtuellen Welt zu verbringen.
Corinna Kahl
Quellen zum Weiterlesen:
So hat Stiftung Warentest getestet: www.test.de/themen
Bundesverband Digitale Wirtschaft – Informationen und Link zum Leitfaden „Sicherer Einstieg in soziale Netzwerke - 10 Tipps, die Nutzer beachten sollten“
http://bvdw.org/medien/bvdw-leitfaden
ZEIT.de: Verbraucherzentrale verklagt Facebook:
www.zeit.de/facebook-datenschutz-klage
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