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Schrebergarten 2/5
Februar 2011
Schrebergarten-Tour-Auftakt in Berlin
eingestellt und zeigte sich seinen spontanen Variationen durchaus gewachsen. Dies zeigte sich auch bei den letzten drei sehr unterschiedlichen Songs "Systemfehler", "Kannst du nicht verzeihn" und "Twittern", bei dem Daniel, die Band und auch das Publikum noch einmal alles gaben und die Halle zum Abschluss nochmal fast zum Beben brachten.
Kaum hatten Daniel und Band die Bühne verlassen, wurden bereits lautstark Zugaben gefordert. Diese ließen dann auch nicht lange auf sich warten; das ohnehin noch stehende Publikum erkannte die ersten Töne von "Rebell" aus dem „Liebe Nation“-Album und stieg gleich klatschend und singend mit ein. Mitten im Lied wieder ein spontanes Intermezzo: Aus dem rockenden Rebell wurde ein rockendes "Schlaf Kindchen, schlaf..."
Schrebergarten · © K. Betz
Unglaublich, wie selbstverständlich aus einem Kinderlied so unverhofft ein absoluter Kracher werden kann… Die Stimmung im Saal war am Überschäumen. Mit der zweiten Zugabe, Harald Juhnkes deutscher Version von "My Way", die textlich absolut zu Daniel passt, wurde es noch einmal ruhig und berührend – und dann war endgültig Schluss des absolut gelungenen Tour-Auftaktes im Berliner Tempodrom.
Ein einzigartiges Konzert – so wie auch das nächste wieder einzigartig sein wird …
D. Luxa
Fotos: Sandra Janke (Im Endeffekt)
Schrebergartenkonzert Ludwigshafen 30.10.2010
"Ich will mich nicht festlegen"... Dieser Titel aus Daniel Küblböcks neuem Album "Schrebergarten" scheint zur Zeit durchaus Programm für ihn zu sein. Zum zweiten Mal lud Daniel seine Fans ein, um seine neuen selbstgeschriebenen deutschen Songs zu erleben.
Das Kulturzentrum "DasHaus" in Ludwigshafen am Rhein ist vielen Fans schon von der letzten Tour ein Begriff. Eine sehr schöne Location, mit guter Akustik und guter Sicht auf die Bühne auch von den letzten Stuhlreihen aus.
Doch diesmal sollte es keine englischen Jazz- und Blues-Songs geben, sondern einen bunten Mix durch alle Stilrichtungen, die das neue Album beinhaltet.
Ein paar von Daniels treuen Fans haben den Vorplatz am Kulturzentrum schon Stunden vor Konzertbeginn fest in ihrer Hand. Sie lassen auf mitgebrachten Playern die letzten Küblböck-CDs laufen, tanzen dazu ohne Scheu vor den vorbeigehenden und neugierigen Passanten und bringen sich auf ihre Weise in Konzertstimmung. Auch Daniel bleibt davon nicht unbeeindruckt und mischt sich kurzerhand selbst unter die Fans, um ein altes Versprechen einzulösen, indem er zur Gitarrenbegleitung mit zwei bayrischen Fans "Angel" von den Kellys singt.
Pünktlich um 20 Uhr steht er dann mit seiner Band auf der Bühne und beginnt das Konzert mit dem Song "Die Jahre". Das Publikum scheint mit diesen schnellen Rhythmen noch nicht ganz mitgehen zu können, doch die anschließende Ballade "Weite", ist ein Titel zum „Runterkommen“ nach der freudigen Anspannung vor dem Konzert. Ruhig geht es auch noch mit dem dritten Lied "Seele" weiter, wobei Daniel seine Zuhörer allerdings schon als Backgroundchor mit einbezieht.
Mit "Die Nacht wird schwarz" wird das Genre dann rockiger, der Funke springt endgültig über und die Fans von ihren Stühlen. Die Frage: „Wo sind die Hände?“ ist wie immer eigentlich überflüssig.
Es wird heiß im Saal, Daniel entledigt sich seiner Lederjacke und fängt an zu erzählen, um den nächsten Titel einzuleiten. Das Publikum amüsiert sich wie immer köstlich über seine (gewollt oder ungewollt, wer weiß das schon) zweideutigen Sätze und wird wie immer mit
gespielter Entrüstung dafür gerügt. Der Entertainer hat seine Bühne mal wieder in Besitz genommen.
Beim anschließenden Song "Mauern" ist Daniel sichtlich beeindruckt von der Textsicherheit der Fans, und genießt es, das Publikum ganze Zeilen selbst singen zu lassen - natürlich mit der nicht notwendigen Ermahnung: „Das geht noch lauter!“
Ludwigshafen_32 · © Christin Hasemann (Im Endeffekt)
Bei "Ich jazz mir mein Leben süß" geht Daniel dann restlos ab, und, um die Nummer ihrem Titel gerecht werden zu lassen, lässt er die Band (abweichend vom Album) einige Jazzsoli mit ins Spiel bringen. Überhaupt ist es erstaunlich, mit welcher exzellenten künstlerischen Freiheit Daniel die Album-Songs beim Konzert variiert. Wer meinte, die Lieder zuhause schon oft gehört zu haben und genau zu kennen, kann beim Konzert ganz andere Interpretationen erleben. Dies ist wohl auch der Grund, weshalb kein Küblböck-Konzert, auch bei gleicher Songauswahl, einem anderen gleicht und die Fans keines verpassen wollen.
Mit ein paar Sätzen kündigt Daniel das für ihn emotionalste Lied der Schrebergarten-CD an: "Mutter". Er scheint sich fast für diesen sehr persönlichen Text entschuldigen zu wollen, doch so kraftvoll und intensiv, wie er das Lied singt, wirkt es kein bisschen überladen und kitschig. Das Publikum sitzt da wie erstarrt und saugt diese Melodie förmlich auf.
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 22 · © 2003 - 2011 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe