Daniel im Interview
Fortsetzung von Daniel & Fans Seite 16
Da nimmst du mir schon die nächste Frage vorweg: Wovon hast du vor zehn Jahren geträumt ... als du mit 17 die ersten Male auf den Showbühnen gesungen hast?
Daniel: Ich erzähl schon wieder zu viel (lacht)… Ich weiß auf jeden Fall noch, dass ich ein ganz besonderer 17-jähriger gewesen bin. Ich kann mich noch erinnern, dass ich, als ich meinen 16. Geburtstag gefeiert habe in Eggenfelden, mir vorkam, als wäre ich als Außerirdischer irgendwo in Bayern gelandet und würde da irgendwie mit meinem ganz eigenen Style so durch die Straßen laufen. Ich hatte immer das Gefühl, da muss einfach irgend etwas passieren in meinem Leben, ich muss da einfach mal was ganz anderes machen.
Ich komme ja aus einem ganz kleinen Städtchen, ich bin ja in Hutthurm geboren, das ist ja nicht mal ´ne Stadt, das ist ´ne Gemeinde, ich glaube 5.000 Leute wohnen da in diesem kleinen Örtchen, später hab ich im Umkreis Passau gewohnt, dann später in Eggenfelden zu meiner Ausbildungszeit und ich hab mir gedacht, es muss einfach in meinem Leben etwas passieren, mit dem ich mich identifizieren kann, wo ich weiß, das bin irgendwo ein Stück weit „Ich“, weil ich eben schon damals in jungen Jahren für mich das Gefühl gehabt habe, ich war immer ein bisschen anders als die anderen Teenager in meinem Alter. Da hab ich einfach gedacht, da will ich auch was bewegen damit, ich will den jungen Leuten zeigen, dass es auch wichtig ist, auch wenn man vielleicht ein bisschen anders ist, einfach das zu machen, auf das man Bock hat – und das hab ich ja dann letztendlich auch gemacht. Ich hab mich ja dann bei DSDS beworben, was ja erstmal total doof lief, weil die mich erstmal gar nicht angeschrieben haben und ich dachte mir dann so: „Oh Gott, jetzt hab ich mich da beworben, war das vielleicht denen nicht gut genug? Oder wollen die mich nicht sehen oder vielleicht bin ich zu hässlich oder was weiß ich...“
Du hattest zuerst gar keine Antwort bekommen?
Daniel: Nein, ich hab dann da angerufen bei RTL und hab da nachgehakt und hab gefragt, was denn eigentlich los ist, ich würde einfach gerne bei dieser Show mitmachen, hab aber keine Rückantwort bekommen, ob da denn irgendwas schiefgelaufen ist. Dann haben die mich durchgestellt zu der Abteilung und da hab ich mit einer ganz netten Dame gesprochen - ich glaub Petra hieß die, aber an den Nachnamen kann ich mich nicht mehr erinnern - der hab ich dann eben gesagt, dass ich so gern da mitmachen würde und ob ich denn die Chance hätte zum Casting zu kommen.
Damals war das ja noch kein freies Casting, sondern man musste sich dort bewerben und dann wurdest du angeschrieben, ob du eingeladen wirst zum Casting. Das ist nicht wie heute, dass die Leute da hingehen können und jeder kann mitmachen, damals wurde das noch aussortiert. Und da hat die Dame zu mir gesagt, na ja, wenn Sie so zäh sind und sich da jetzt extra zu uns in die Abteilung hochstellen lassen, dann kommen Sie einfach zum Casting nach München… Ja, und so ist das dann gelaufen.
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Also hast du damals schon angefangen, für deinen Traum zu kämpfen?
Daniel: So ist es (lacht)… Du weißt ja, wenn der Weg ein bisschen schwer ist, kann’s nur besser werden...
Wenn du vor zehn Jahren nicht bei DSDS mitgemacht hättest, was glaubst du, wie dein Leben jetzt aussehen würde?
Daniel: Das ist 'ne schwierige Frage… weil ich ja damals als junger Kerl auch nicht wusste, was ich da erlebe, was ich in meinen letzten zehn Jahren erlebt habe… Ich könnte ja mindestens drei Bücher füllen von den Geschichten, egal ob es jetzt um meine Firma geht oder um meine Konzerttourneen oder um mein Leben… Da gibt es so viel zu erzählen, was man ja letztendlich auch irgendwo selber nur erlebt und was ja die Öffentlichkeit gar nicht so mitbekommt… Und da ist das dann so passiert und so schnell passiert, und dass ich so einen großen Bekanntheitsgrad erreiche, das hätte ich eigentlich nicht gedacht. Da war ich schon sehr überrascht und letztendlich auch erstaunt, dass es dann doch so viele Zuschauer und Zuschauerinnen gab und Fans gab, die dann gevotet haben für mich, das war dann schon ein tolles Ereignis.
Die Medien schreiben dann ja auch immer gerne: er ist ausgezogen, weil er gerne geliebt werden wollte… Aber das war gar nicht der Grund. Ich glaube, ich bin eher ausgezogen in die Musikbranche, um einfach zu beweisen, dass man nicht unbedingt ein Brad Pitt sein muss, um erfolgreich zu sein. Das war eher die Message. Heute sagen die Menschen, wenn sie mich irgendwo auf der Straße sehen: „Ach Herr Küblböck, Sie sehen jetzt so toll aus“,aber ich find das alles so oberflächlich, ich hätte mir eigentlich eher gewünscht, dass die Leute das damals schon genauso toll gefunden hätten. Das hätt ich besser gefunden, als wenn die Leute heute sagen, wie toll der Daniel jetzt ist. Aussehen ist halt nicht alles…
Hast du dir damals selbst vorstellen können, einmal so viel zu erreichen und zu erleben, wie in diesen zehn Jahren?
Daniel: Nein, ich hätte das niemals gedacht… Ich meine, ich wusste ja damals schon, dass diese ganze Castingbranche – man hätte ja nur mal nach Amerika blicken können – das ja auch alles sehr schnell-lebig ist und dass man letztendlich, wenn man nicht selber was auf die Beine stellt, auch ganz schnell wieder in der Versenkung verschwindet. Das ist ja natürlich dann auch ein Druck, der einem da irgendwo entgegen gebracht wird. Du weißt halt, es kann ganz schnell wieder vorbei sein und dann bedeutet das für dich als Künstler oder auch als Geschäftsmann, dass du auch kämpfen musst für das, was du tust und das haben vielleicht viele Menschen von diesen ganzen Castingshows nicht so für sich entdecken können, dass es halt nicht nur toll ist.
Am Anfang ist immer alles toll, wenn du eine neue Liebe kennenlernst, am Anfang ist alles schön, Schmetterlinge im Bauch und du bist happy. Aber dann musst du auch anfangen, irgendwie zu arbeiten für die Beziehung und das ist in der Künstlerbranche genauso: du musst einfach für deine Ziele arbeiten.
Fortsetzung
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