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Konzerte, Termine, Aktuelles 23/26
Oktober 2013
DVD "Diez años Kúblbóck..."
Stücken zum Mitswingen. In den Songs werden so vielfältige Gedanken und Stimmungen eingefangen.
Die Gestaltung des DVD-Covers finde ich auch sehr schön mit den schwarz-weiß Fotos und wenigen, farblich sehr zurückhaltend gesetzten Akzenten. Wenn ich das Cover aufklappe, wirken die Fotos gleich und ich assoziiere Nachdenklichkeit und Vielfalt und Genuss damit. „Den Augenblick genießen, der so nie wieder kommt.“
Es geht los …
Dunkelheit, die Bandmitglieder machen sich bereit, wir sehen Thomas, hören, wie Alex den Einsatz gibt und bekannte Keyboardklänge setzen mit dem Intro von "Solo tu" ein, das Schlagzeug ist da, der Bass, die Gitarre auch… „Quando te miro a los ojos…” wenn ich in deine Augen schaue …Spot an! Daniel steht im Scheinwerferlicht und geht mit diesem schwungvollen spanischen Song gleich in die Vollen. Rote Jeans, kariertes Hemd und mit der Schiebermütze auf dem Kopf bringt er eine Prise „Zille-Milljöh“ auf die Bühne. Die DVD wurde ja in Berlin aufgezeichnet.
Berlin · © Positive Energie GmbH, Fotografin Nicky Gruber
© Positive Energie GmbH, Fotografin Nicky Gruber
"Solo tu" ist ein wunderbarer Titel als Konzertauftakt. So richtig schön zum Lockerwerden. Die Kamera fährt die Bandmitglieder und die beiden Backing Vocals ab - alle da und alle guter Stimmung – und sie verweilt oft bei Daniel. Ein kleiner Schwenk in den Fußraum zeigt, dass Alex wohl keine Schuhe, sondern nur Wollsocken trägt. Das machen ja einige Drummer, um ein gutes Spielfeeling zu haben.
Der herrlich ironische Titel "Die feinen Damen" folgt. Mit „hohen Stöckelschuhen“ und hohen Tönen beginnt der Song und das finde ich schon mal genial, dadurch werden die Schuhe nochmal überhöht. Scharfzüngig und pointiert nimmt Daniel diese Spezies in einem Rahmen von lässig jazziger Musik aufs Korn. Herrlich. Hier, wie auch in anderen Songs, gibt es immer mal Platz, der allein den Instrumenten gehört, was Daniel Raum gibt, Klänge sichtbar zu machen.
Er erzählt, dass in diesem Programm viele spanische Titel einen Platz gefunden haben und dass er durch seine bairische Muttersprache fürs Spanische geradezu prädestiniert sei.
Das finde ich auch. Die spanische Sprache passt so gut zu Daniels warmer Stimme, da klingen gesprochene Worte schon wie Musik.
"Bailando", das „in den Neunzigern rauf und runter gespielt wurde“ wird hier „in einer erotischen Jazzversion“ auf die Bühne gebracht – so die Ankündigung von Daniel, versehen mit Doppelaugen-
brauenlupf.
Mit dem Titel konnte ich nie etwas anfangen; in der ursprünglichen Dancemusic-Fassung klingt er so synthetisch und ich mag gern Rhythmen, die lebendig sind. Jetzt ist "Bailando" für mich eins der Highlights des Programms. Zarte Pianotöne spielen die Melodie an, die Percussions vermitteln Latin-Feeling, dazu Daniels gefühlvoller Gesang, man wird gleich in den Song hineingerissen, und wenn das Tempo schneller wird, ist man mitten drin und möchte nur noch tanzen. Ich finde den Song ganz großartig arrangiert, so schön der Part, der den Percussions gehört, die Atmosphäre: einfach nur durch Rhythmen Lebensfreude vermitteln! Da ist es Daniel wunderbar gelungen, die Schönheit des Songs freizulegen. Nebenbei mal ein ganz großes Kompliment an Alex, der immer mit sehr viel Gefühl trommelt.
"The Music Come" von Alfred Schüch, der im Publikum sitzt und von Daniel herzlich begrüßt wird, beginnt mit Meeresrauschen. Bei „Meer“ denke ich immer an „Pause machen“. Im Alltag überschlagen sich die „Inputs“, am Meer gibt es nur Weite. Der Gleichklang der Wellen räumt den Kopf auf und macht ihn frei. Musik kann das auch. "The Music Come" ist ein ruhiger Song, in den man Phantasien und Träume legen kann: „…and if you stop and wonder how long you can hold out, just listen to what’s coming when someone shouts out loud: Let the music come, let it shine like the sun…“ Und das erzählt der Song ja auch.
Dann kommt ein Stück, „das etwas Leidenschaftliches hat“. „Leidenschaft“ klingt in Daniels Ohren allerdings zu hart und er möchte es lieber Passion nennen, Passion, „die wie Honig auf dem Brot zergeht”. Der Song beschreibt aber auch Verlust und Enttäuschung, „wenn man in der Liebe auch mal eins auf die Fresse bekommt“ – voll das Leben, kann man sagen: "No destroces mi corazón". Es liegt Spannung in der Musik. Entschiedenheit und Schärfe im instrumentalen Eingangs-
part, der zwischendurch immer wieder auftaucht, und melodiös und rhythmisch Mitreißendes im Gesangsteil.
Wenn man zwiegespalten ist und ganz gegensätzliche Gefühle gleichzeitig in einem toben, wie der Wunsch nach Nähe, aber auch nach Distanz, weil diese Nähe eben „Leiden schafft“, das drückt für mich die Musik dieses Liedes aus. Für mich ein unheimlich starker Song.
Bei "Camino" will Daniel den Enrique Iglesias in sich wecken. Ich kenn den ja nicht, er muss aber ein netter Typ sein, wenn man danach geht, was wir da geboten bekommen. Ich mag den Song auch sehr gern und finde ihn musikalisch spannend - wie ein Weg, an dem man immer etwas anderes entdeckt.
Ich bin jedes Mal verblüfft, was Daniel mit seiner Stimme machen kann, wie nuanciert er sie einsetzt, er singt kraftvoll und dann ganz zart, aber nicht weniger intensiv,
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 26 · © 2003 - 2013 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe