Daniel in Hamburg - mitten im Sommer, dazu unplugged - da musste ich einfach dabei sein. Ein Stehkonzert (mit nur wenigen Sitzplätzen) würde es sein, mitten auf dem Kiez - Große Freiheit, super! Von Berlin aus ist Hamburg ja auch gut zu erreichen. Mein letztes Konzert war im Februar, wo wir uns bei dichtem Schneetreiben mit dem Auto nach Leipzig durchgekämpft hatten. Das kann uns im Juli nicht passieren, dachte ich. Aber dass es so heiß wird, konnten wir im Mai beim Bestellen der Karte auch noch nicht ahnen.
Am 27. Juli war es morgens schon richtig warm, über 30 Grad waren angesagt und ein heißer Konzertabend bahnte sich an. Mein Mann hatte noch überlegt, ob er zum Konzert mitgeht. Aber da wir unseren Hund mitnehmen mussten, war klar, dass ich allein gehen würde und er beim Hund bleibt. Aber allein ist man ja bei Daniels Konzerten nie.
Gegen 10 Uhr machten wir uns auf den Weg Richtung Hamburg, zum Glück hat unser neues Auto eine Klimaanlage. Leider steckten wir schon kurz hinter Berlin im Stau fest - Unfall in der Baustelle - das hatte uns bei der Hitze gerade noch gefehlt. Nach einem Umweg über die Dörfer konnten wir wieder auf die Autobahn auffahren und dann ging es zügig weiter. Trotzdem waren wir erst um 14:30 Uhr - nach viereinhalbstündiger Fahrt!- in Hamburg. Das Navi hat uns direkt zur Bullerei gelotst. Das ist das Restaurant von Tim Mälzer, wohin mein Mann mich einladen wollte. Wir fanden zum Glück noch ein schattiges Plätzchen auf der Terrasse. Das Essen ist dort wirklich sehr hochwertig, das Ambiente rustikal aber sehr modern. Uns hat es sehr gut gefallen. Wir haben uns Hamburger mit Salat und Pommes bestellt. Danach haben wir ein wenig das Schanzenviertel unsicher gemacht und uns die vielen kleinen schönen Läden angeschaut. Ich wollte mir noch beim Friseur einen Zopf flechten lassen. Das hat auch noch geklappt und dann war es auch schon soweit, sich fürs Konzert umzuziehen und frisch zu machen. Dazu sind wir wieder in die Bullerei gegangen.
Plötzlich wurde es immer dunkler und ein Gewitter zog auf. Mit einem Mal regnete es wie aus Eimern, aber zum Glück saßen wir da schon im Auto und waren auf dem Weg zur Reeperbahn.
Kurz vor 18 Uhr, pünktlich zum Einlass, war der große Regen vorbei und die Temperaturen zumindest draußen wieder erträglich. Der Einlass hatte schon begonnen und ich konnte direkt reingehen. Bei der „Location“ handelt es sich um einen kleinen Club mit sehr kleiner Bühne, die von hinten verspiegelt ist und sonst sicher auch als Tanzfläche genutzt wird. Es war heiß und stickig, von einer Klimaanlage war nichts zu spüren. In einer Ecke hat es fürchterlich gezogen. Auf den ersten Blick wirkte das alles auf mich erst einmal gewöhnungsbedürftig. Ich ging noch einmal vor die Tür. Der Eingang lag in einem stimmungsvollen Innenhof, wo gleichzeitig auch der Eingang zu Olivias Showclub ist. Draußen war die Luft sehr angenehm und es waren auch schon einige Fans da, die ich erst mal begrüßt habe. Ein Promotionstand einer Getränkefirma war aufgebaut worden und es wurden kostenlos alkoholische Drinks angeboten.
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Insgesamt war die Atmosphäre schon vor Beginn des Konzerts sehr gut. Dazu stieg die Vorfreude auf Daniel. Innen war es schon gut gefüllt. Ich besorgte mir auch noch etwas zu trinken und sicherte mir einen Stehplatz mit guter Sicht auf die Bühne. Etliche Holzpfeiler erschwerten von Seiten der Bar aus die Sicht. Aber für mich war es dann ok.
© Positive Energie GmbH, Fotografin Nicky Gruber
Ich fragte mich noch, ob wir es bei diesen tropischen Temperaturen wirklich 2-3 Stunden in diesem Raum aushalten würden, da betrat Daniel mit seiner Band die Bühne und alle meine Gedanken an die Hitze waren wie weggeblasen. Obwohl es durch Daniels Erscheinen bestimmt nicht kühler wurde, im Gegenteil. Er trug ein hautenges orangerotes T-Shirt mit tiefem V-Ausschnitt, dazu eine dunkelblaue lange Hose. Man konnte genau sehen, wie viel Sport Daniel in letzter Zeit getrieben hatte, da war kein Gramm zu viel. Die Frisur, die er zurzeit trägt, steht ihm auch ausgesprochen gut. Er sah einfach unverschämt gut aus und strahlte uns an.
Schon beim ersten Lied -"Solo Tu"- war die Stimmung gut und alle klatschten und tanzten mit. Die Songs waren für das Unplugged Konzert leicht verändert, etwas Latin-Stil reingebracht. Ich hatte so das Gefühl, dass Daniel sich musikalisch noch einmal gesteigert hat. Ich kann es schwer beschreiben. Die Songs waren etwas ruhiger
Fortsetzung
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