Ankunft in Frankfurt bei herrlichem Wetter und nach einem ausgiebigen Stadtbummel incl. einem Glas heißen Äppelwoi ging es dann in Bäppis Theatrallalla. Ein kultiges Theater, das mir ausgesprochen gut gefallen hat. Viel Plüsch und roter Samt sowie tolle Requisiten, die es dort zu bestaunen gibt. Bäppi la Belle – eine imposante Erscheinung – hat Daniel dann kurz nach 20.00 Uhr angekündigt, und dann ging es los. Passend zum bunten Farbenspiel der Natur im Oktober hat Daniel ein ebenso buntes Musikprogramm auf die Beine gestellt.

Eigentlich müsste da für jeden Geschmack etwas bei sein. Aktuelle große Charts-Erfolge wechseln sich ab mit alten Klassikern, die jeder kennt. Da erklingen Songs von Youngsters wie Justin Bieber oder Taylor Swift neben Hits von Amy Winehouse, Ray Charles, Alanis Morissette und Daniel Küblböck…

Wie Daniel selbst erzählte gibt es für ihn keine musikalischen Tabus, und er sieht sich als Chamäleon ;) Aber es passt – es passt hervorragend, weil Daniel es versteht, jeden Song zu SEINEM zu machen. Und weil genau diese bunte Mischung Daniel Küblböck mit all seinen Facetten widerspiegelt und er sich wunderbar ausleben kann. Schon der Opener "Daylight" hat mich begeistert und Daniel kann da zeigen, was er stimmlich alles drauf hat. Dahingeschmolzen bin ich z.B. bei "I won’t give up" – "Young and beautiful" oder "Impossible". Auch Songs, die so schwierig zu singen sind wie "Back to Black" oder "Georgia on my mind" hat Daniel überzeugend rübergebracht.

Natürlich durften auch Stimmungsgranaten nicht fehlen. Und für Riesenstimmung sorgten u.a. "Amo el mar", "Get Lucky" oder "Wake me up". Bei letzterem sind Daniel und wir so abgegangen, dass Daniel anschließend nach eigenem Bekunden zum ersten Mal seit seinem sechsten Lebensjahr wieder Seitenstechen hatte ;) Ich fand es auch beeindruckend, wie man diesen „Großraum-Disco-Song“ musikalisch umgesetzt hat. Das war Spitze!

Sehr schön, dass Daniel auch einige eigene spanische Songs von der letzten Tour wieder im Programm hat und auch "Everything" ist wieder dabei. Diesmal als letzte Zugabe. Ich freue mich darüber, denn der Hit von Alanis Morissette war schon bei der letzten Tour ein absolutes

Highlight. Es ist ja immer ein Risiko, ein Konzertprogramm mit vielen und vor allem sehr bekannten Cover-Songs zu bringen. Das kann auch schiefgehen. Bei Daniel funktioniert es aber, weil er sich zum einen Songs ausgesucht hat, die zu ihm passen und bei denen er seine ganze Stimmvielfalt zeigen kann. Und zum anderen kopiert er nicht die Original-Interpreten, sondern drückt jedem Lied seinen eigenen Stempel auf. Man spürt auch diesmal wieder, wie sehr er die Musik liebt und die Songs lebt auf der Bühne.

Hervorheben möchte ich noch seine Version des Klassikers "Down by the riverside" – toll! Na und natürlich darf Daniels ganz spezielle Interpretation von Aretha Franklins "Respect" in der Aufzählung nicht fehlen! Komplett mit der Kopfstimme à la Prince durchgesungen, was ich grandios fand. Der Jubel danach war gewaltig. Aber es ist sicher auch die am meisten diskutierte Interpretation des Abends. Übrigens beruhigte Daniel uns wegen der extrem hohen Töne und meinte „es sei bei ihm alles noch dran“ :)

Aber das ist Daniel wie er leibt und lebt. Er traut sich was – er probiert sich immer wieder aus. Sein Musikprogramm ist nicht wie eine Tafel Vollmilchschokolade, sondern wie eine bunte Pralinenschachtel, in der jeder seine Lieblingspralinen findet. Wer nur auf Vollmilch steht, ist allerdings bei ihm falsch ;)

Zwei neue selbst geschriebene Lieder hat Daniel uns auch präsentiert, wobei mir das flotte, funkige "Hotel" auf Anhieb schneller ins Ohr ging als die Ballade "Ein Stück von dir". Einmal hören ist zu wenig, und ich freue mich schon darauf, beide Songs demnächst auf der