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Lustiges und Satire 5/6
Mai 2004
Nightys Talkrunde "Die 3 lustigen 4"
Lü (schaut etwas verwirrt): Ich dachte, Mönchengladbach wär die Borussia.
VS (schaut noch verwirrter): Also ist Dortmund Mönchengladbach, oder wie?
DK: Olli, sag du doch mal was dazu. Du müsstest dich doch auskennen.
OK: Wann genau ist eigentlich Seitenwechsel?
DK: Ist ja auch egal. Kommen wir zurück zur Nationalmannschaft. Was rechnet ihr euch denn für die EM aus? Glaubt ihr, dass die Gruppenspiele machbar sind?
OK: Auf jeden Fall. Ein Olli Kahn will immer Erster sein, und ich werde alles geben, um dieses Ziel zu erreichen.
DK: Das wissen wir ja inzwischen, aber was ist mit den schweren Gruppengegnern?
OK: Ein Olli Kahn gibt immer 110% und hat immer das Ziel vor Augen. Da lasse ich mich auch nicht von unseren Gruppengegnern Tschechien oder Holland besiegen.
VS: In Holland war ich auch mal. Ist ziemlich cool dort.
DK: Echt. Was hast du denn dort gemacht?
VS: Ich war in nem Coffee-Shop ... ähm ... Kaffee trinken
DK: Ist klar. Nun wieder zu dir, Olli. Wie auch immer die Mannschaft spielt, du bist ja ohne Zweifel einer der besten Torhüter der Welt. Mich würde mal interessieren, wie man überhaupt dazu kommt, diesen Posten zu spielen.
OK: Als Kind hab ich natürlich auch den Drang gehabt Tore zu schießen. Denn jemand wie ich will immer ...
VS (leicht genervt): Erster, der Beste, King of the Ring sein. Wir wissen es langsam. Deine Platte hat nen Sprung. Sag einfach nur, wie du vom Torschützen zum Torwart geworden bist, und dann Schluss.
OK: Also ich war ein hervorragender Torschütze, aber das Ganze hat mich noch nicht zufrieden gestellt. Mir fehlte etwas Wichtiges, um die Nummer 1 zu sein.
DK: Und was?
OK: Na, die Nummer 1. Mein Trainer wollte mir einfach nicht das Trikot mit der Nummer 1 geben. Er hat behauptet, das würde nur dem Torwart zustehen. Und seitdem bin ich nur noch im Tor gestanden und somit die Nummer 1.
VS (verdreht die Augen und flüstert zu Daniel): Der Typ ist ja noch crazier als du. Ich bin kurz davor, ne Diskussion über positive Energien zu beginnen, nur damit der endlich aufhört.
OK: He, das hab ich gehört. Was sind positive Energien? Ist das ne Art Doping? Wenn ja, dann bin ich hier sofort weg. Damit will ich nichts zu tun haben. Sowas bestraft der Fußballverband mit jahrelanger Sperre.
Lü: Herr Kahn. Ich beobachte Sie jetzt schon seit mehreren Monaten. Und nachdem ich Sie hier treffe, muss ich sagen, dass meine Diagnosen vollkommen zutreffen. Sie scheinen sich hinter Ihrer Fußballphobie zu verstecken. Ich hatte mal einen Patienten, bei dem war das auch so.
OK: Das kann nicht sein. Ein Olli Kahn will immer Erster sein. Und wenn ich eine Phobie habe, dann bin ich der erste Mensch, der diese Phobie hat.
Zeichnung: Nina Wiatrowski

VS (kriegt gleich nen Anfall): O mein Gott. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mir was zu rauchen mitgebracht. Ich dachte nie, dass ich das mal sagen würde, aber ich will Alex hier haben.
Lü: Wie auch immer, ich würde Herr Kahn gerne mal hypnotisieren, um meine Theorie zu bestätigen.
OK: Also, ich weiß nicht. Wär ich denn der Erste, den Sie hypnotisieren?
VS (zieht Lüdke zu sich rüber): Sie sollten besser "JA" sagen, sonst werd ich Sie hypnotisieren, und das würde Ihnen nicht gefallen.
Lü (wendet sich wieder Olli Kahn zu): Klar wären Sie das. Sowas hab ich vorher noch mit keinem gemacht.
OK: Na, ich weiß nicht. Was müsste ich denn da machen?
Lü (packt eine Kette mit einem Stein aus): Nicht viel. Ich pendele jetzt mit dieser Kette, und Sie konzentrieren sich voll auf den Stein. Alles andere mach ich dann.
OK: Tut mir Leid, aber das geht nicht. Ein Olli Kahn konzentriert sich immer auf den Ball und muss das Spielfeld beobachten. Wenn ich das nicht machen würde, wär ich ja nicht die Nummer 1.
VS: He, Doc. Tun Sie mir einen Gefallen und hypnodingsen Sie mich. Und zwar so, dass ich bis zum Ende der Talkrunde nichts mehr mitkriege. BITTE!
(Oliver Kahn steht auf und geht in Richtung des Backstage-Bereichs.)
DK: Olli, wo willst du denn hin?
OK: Die 90 Minuten sind um. Ich geh duschen. Oder gibts Verlängerung?
DK: Eigentlich ...
VS: NEIN! Alles okay. Du hast gewonnen. 10:0 oder so. Machs gut und auf nimmer wiedersehen.
DK: Hm. Na, dann sollten wir wohl auch für heute Schluss machen. Nur eine Frage hab ich noch an unseren Ferndiagnostiker.
Lü: Ja. Worum gehts?
DK: Na, Sie haben ja in letzter Zeit sehr an mir rumkritisiert und diagnostiziert. Mich würde interessieren, warum Sie heute so zurückhaltend mir gegenüber waren. Haben Sie Ihre Meinung über mich geändert? Ich hatte ehrlich gesagt erwartet, dass Sie da heute weitermachen.
Lü: Nun, das ist so. Meine Meinung über Sie steht immer noch. Auch meine Diagnosen halte ich nach wie vor für richtig. Aber meine Mama findet Sie zum Knuddeln und hat mir verboten, mich weiterhin negativ über Sie zu äussern.
Pascal Wrage · Zeichnung: Nina Wiatrowski
 
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