„Best of“-pur-Konzert in Frankfurt
Fortsetzung von Seite 12
Aber hier zeigte sich ganz fantastisch, wie gut Daniel und Pianist Thomas als Team funktionieren und so gelang schließlich eine der mitreißendsten Versionen dieses Songs, die ich je von Daniel gehört habe.
Mitreißend ging es gleich weiter, als Daniel im nächsten Kapitel an "the best of: Ich hass mich" erinnerte. "Rebell" und "Liebe Nation" wurden von den Zuschauern gefeiert wie in alten Zeiten. Und für eine stark vom Original abweichende Version von "Warum" erntete Daniel ganz besonders viel Applaus. Er ist halt ein Vollblut-Entertainer und lässt sich von ein paar Textunsicherheiten nicht aus dem Konzept bringen. Im Gegenteil, er macht aus der Not eine Tugend und stellt damit sein Improvisationstalent unter Beweis.
Im letzten Kapitel vor der Pause machte Daniel noch einen Abstecher in die "Jazz meets Blues"-Zeit. Mit "A thousand times" unterstrich er ganz deutlich, was er im Anschluss an diesen Song strahlend sagte „Ich komme aus Bayern… Und ich liebe schwarze Musik!“ Ja, Daniel und ich bin Westfälin und ich habe deine Liebe zu schwarzer Musik schon immer geliebt!
Nach der Pause wurde wieder umgeblättert. "Be a man" – mit einer zauberhaften Pur-Version dieses Songs ging es weiter im Programm. Ich mag die Nummer unheimlich gern und bin jedes Mal total begeistert, wenn ich sie höre.
Das folgende Kapitel, das Daniel mit "Save my heart" begann, fand ich besonders berührend. Daniel selbst offensichtlich auch. Man könnte jetzt darüber spekulieren, warum und wieso – aber man kann es auch einfach so stehen lassen und hinnehmen, wie es war: Mit "I believe" und "Angel" zauberte er ein wunderbares, musikalisches Highlight und schenkte uns Zuschauern damit Erinnerungen, die ich immer in meinem Herzen tragen werde. Zu "I believe" sagte Daniel, auch wenn es zurzeit auf dieser Welt fast nur schlechte Nachrichten gibt, man dürfe nie den Gauben verlieren, denn der Glaube kann Berge versetzen, da sei er sich ganz sicher.
Auch seine Gedanken zu "Angel", die sehr persönlich waren, fand ich sehr eindrucksvoll. Daniel sprach darüber, dass er ja eigentlich ein Mensch sei, der immer das Positive sehen würde. Und trotzdem spüre er oft negative Energien in sich – Dinge, die in seinem Leben passiert sind und die ihn einfach runterziehen.
|
Aber er will diese negativen Energien nicht gewinnen lassen, denn am Ende siegt immer die Liebe!
Wie man es schaffen kann, aus dieser emotionalen Stimmung heraus zu "Lollipop" überzuleiten, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Man muss wohl Daniel Kaiser-Küblböck heißen, um das problemlos zu schaffen. Humorvoll und locker-flockig sprach er über diesen Song und interpretierte ihn anschließend total energiegeladen.
Natürlich schlug Daniel auch das spanische Kapitel seiner Karriere auf. Seit ich "El tiempo" das letzte Mal live gehört hatte, war inzwischen schon ziemlich viel Zeit vergangen und so fand ich es einfach toll, an diesem Abend mal wieder die Gelegenheit dazu zu haben. Ich habe die spanischen Songs immer sehr genossen, und das nicht nur, weil ich eh eine ganz spezielle Beziehung zu Spanien habe – oder vielleicht doch? Diese Musik spiegelt so herrlich das südeuropäische Lebensgefühl wider, das ich so sehr mag. Da kann ich mich jedes Mal so richtig reinfallen lassen, auch wenn mein spanisches Sprachverständnis in den letzten Jahren doch sehr nachgelassen hat. "El tiempo" war quasi Daniels erstes Baby aus der Reihe dieser wunderschönen Songs und hat deshalb für mich etwas ganz Besonderes!
Bevor Daniel dann das nächste Kapitel dieses wunderbaren Buches aufschlug, machte er einen Abstecher ins Publikum. Er meinte, er wolle die Gesichter seiner Zuschauer etwas genauer betrachten, weil er ja grundsätzlich Gesichter liebt, da diese so vieles erzählen können. Natürlich beließ er es nicht allein bei der Betrachtung der Gesichter, sondern pickte sich prompt zwei Zuschauer heraus, die er fragte, ob sie das erste Mal auf einem seiner Konzerte wären. Nein, es war bereits das zweite Mal….
Fortsetzung
|