Endlich vereint: Auftritt von 4 United
Fortsetzung von Seite 12
Er schrie den Security-Typen an, wieso er uns denn nicht rein lasse, denn es sei schließlich SEINE Wirtschaft und SEIN Geschäft.
Wir saßen dann gar nicht mal so weit weg von Daniel und Co., verhielten uns aber im Gegensatz zu den anderen 'Fans' ziemlich ruhig. Alle bestellten sich dann etwas zum Trinken und es war richtig schön.
Später setzte sich dann Gracia zu uns an den Tisch und wir redeten wirklich über jeden Schmarrn.
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Ich erzählte Gracia dann, dass ich schon seit bestimmt 2 Monaten immer noch ein Geschenk für Daniel hätte, aber sich nie die Gelegenheit ergeben hätte, es ihm zu geben. Sie meinte dann, dass sie mal mit Günther oder Daniel redet.
Bestimmt nur 5 Minuten später kam dann Daniel, nachdem wir auch schon mit Nektarios geredet hatten, und fragte: Und wer wollte mir jetzt was schenken?
Ich machte dann noch ein Foto mit ihm!
Es war einfach ein wundervoller Tag!
Julia Blöchinger und Simone Richter
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Donnerstag, 4. November, ein Uhr nachmittags. Während sich die Hardcore-Fans schon Stunden vor der Eingangstür des Mühldorfer Stadtsaals drängen, sitze ich noch zu Hause auf dem Sofa und stöbere planlos im Internet herum. Große Erwartungen habe ich keine. Die große Euphorie vom letzten Jahr ist weitgehend verschwunden. Das ist ja auch ganz klar, ich war bei Daniel ja von Anfang an dabei. Von den ersten Konzerten an, die er überhaupt gegeben hat. Diese Euphorie des Aufbruchs wird nie wieder kommen und das wird mir schmerzlich bewusst. Noch will sich keine rechte Vorfreude breit machen, denn: Was ist, wenn es mir nicht gefällt? Wenn das ganze Kartenhaus in sich zusammenstürzt und Enttäuschung und Entzauberung sich breit macht? Trotzdem habe ich keine Sekunde lang überlegt, als die Mühldorf-Karten im Internet angeboten wurden und sofort auf "Warenkorb" gedrückt. War das ein unbändiger Wunsch oder nur ein pawlowscher Reflex meiner Maushand, als ich den Namen "Küblböck" gesehen habe?
Sechzehn Uhr. Zu einem Zeitpunkt, an dem für die vor der Tür wartenden Faniels das Kultanstehen schon gelaufen wäre, schwingen wir uns gutgelaunt auf die Autobahn. Eine lustige Truppe sind wir, Anita, Judit, Anette und Jettes Sohn, ein frischgebackener Fünftklässler, der zum ersten Mal auf ein Konzert darf und erwartungsfroh verkündet: "Vielleicht tritt ja der Daniel mit Aliens auf! Und die singen dann mit Musikstrahlern!" Was für eine Aussicht, das könnte mir auch gefallen. Wir fahren an meiner Kanzlei vorbei und ich ducke mich ein bisschen, als wir die Fenster passieren. Durch die großen Atelierfenster sehe ich den Hinterkopf meines Chefs und habe den Anflug eines schlechten Gewissens. Wegen der vielen Familienfeiern, für die ich Sonderurlaub brauche, müssen meine Chefs inzwischen denken, ich bin bei der Mafia. Auch diese Gefahrenstelle passieren wir aber ohne Probleme.
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Am Ende der Autobahn der kurze Zweifel, ob wir wohl die B12 finden, aber da brauchen wir uns keine Sorgen machen. Die B12 findet uns und in gerade mal einer Stunde und keinmal Verfahren kommen wir zum Mühldorfer Stadtsaal.
Die erste Hürde schaffen haben wir schon mal geschafft: Ich habe von Corinna den Auftrag, Bettina zu finden, Judit hat von Bettina den Auftrag, mich zu ihr zu führen. Wenn nur alles im Leben so leicht ginge. Ich lerne Bettina kennen und Markus und noch einige Faniels, deren Namen ich nicht kenne und wir trinken outdoor-kalten Sekt aus Pappbechern. Herzliche und eisige Grüße werden allerorten ausgetauscht. Bernd und Marion treffen auch ein, und wir machen uns in aller Ruhe auf in den Saal. Heute hat keiner Lust auf Nahkampf, die letzte Reihe ist angesagt. Vor uns entdecken wir Daniels Mutter, eine zierliche und schöne Frau. Von ihr scheint er das Aussehen geerbt zu haben. Während sich Anita an einem guten Platz postiert, streune ich ein bisschen durch die Halle, entdecke ein paar Stammtischschwestern, drücke meine Jacke einer netten Tontechnikerin aufs Auge und schaue, ob man von irgendwo aus noch besser sehen kann, obwohl es eigentlich von überall aus gut ist. Der Boden ist stufenweise nach hinten erhöht, die Sicht ist einfach genial. Auf meinem Zug durch die Halle fällt mir der hohe Altersdurchschnitt des Publikums auf und wie brav die Zuschauer aussehen. Das hat sich definitiv geändert. Ein großer Anteil an jüngeren, flippigeren Fans scheint mit der Zeit weggebrochen zu sein, sehr schade. Die Stimmung wird unruhig, Daniel verspätet sich.
Endlich, endlich spielt die Band das Intro und Daniel kommt mit einer Hebebühne nach oben gefahren. Das Publikum tobt, die Stimmung ist gut. Daniel allerdings guckt etwas verkniffen. Viel kann man nicht erkennen unter der riesigen Sonnenbrille, die zweifellos lustig ist, auch wenn sie einen aussehen lässt wie etwas, das man höchst ungern im Salat findet.
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