München 18.12.2004 - Der verzauberte Abend
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Zwischendurch gab es eine 20-minütige Pause und dann beglückte Daniel uns mit noch mehr von seinen Liedern und manchmal wünschte ich mir einfach nur, die Zeit würde stehen bleiben und dieser Moment würde nie vergehen.
Aber jeder schöne Abend hat ein Ende und auch das Konzert ging dem Ende entgegen. Niemand wollte schon gehen und zur Freude seiner Fans sang Daniel neben der normalen Zugabe ein zweites Mal "Born in Bavaria" und die Halle bebte. Es war unglaublich. Nach dem letzten Lied verabschiedete sich Daniel und kam kurz darauf nochmal auf die Bühne, um Geschenke entgegenzunehmen.
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Ich ging kurz nach vorn, um Daniel eine Weihnachtskarte zu geben, und kurz darauf verließen wir die Halle, um zur Aftershowparty zu fahren. Draußen warteten schon die Transferbusse, die uns durch München zum Ort der Party (nach der Party) fahren sollten. Wir waren so ziemlich die ersten Faniels, die in dem Restaurant ankamen. Am Eingang wurden Verzehrgutscheine und Lose für die Tombola verteilt. Der Partyraum war riesig und füllte sich auch ziemlich schnell. Das Zusammensein nach dem Konzert war sehr gemütlich, man traf wieder Faniels und hatte Zeit, das Geschehene zu verarbeiten. Einige Faniels sangen Karaoke und eine Jury bewertete dies. Spät am Abend fand dann die Auslosung der Tombolapreise statt. Natürlich wurden Spenden zugunsten von "Little Paradise" eingesammelt und kultig - wie man es von den Faniels eben kennt - abgefeiert. Mit diesem wunderschönen Ausklang endete unser Abend und wir fuhren mit dem Taxi zu unserer Jugendherberge und fielen sofort ins Bett. Am nächsten Morgen schneite es, als wir wach wurden und als wir beim Frühstücken waren, lief im Radio "Snow is falling", was unsere Erinnerungen an den vergangenen Abend sofort weckte. So wippten die Faniels im Frühstücksraum mit zu diesem Lied, das einen völlig anderen, verzauberten Abend eröffnet hatte, den wir sicher nicht so schnell vergessen werden. Unsere restliche Zeit, die wir bis zum Rückflug noch hatten, verbrachten wir am Hauptbahnhof, bis die Züge meiner Freundinnen losfuhren, und später am Flughafen, wo wir dann nur noch auf unseren Rückflug warteten, mit dem unser verzaubertes Wochenende in München endete.
Christin L. Fotos: Wolfgang Korduletsch, Laura Wieschollek
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Seit fast einem Jahr hatte ich Daniel nicht mehr live singen hören.
Schon bei meinem letzten Konzert-Besuch, dem Fan-Special in Passau im Januar 2004, war mir aufgefallen, wie sehr sich seine Stimme verbessert hatte. Sie war tiefer und melodiöser geworden. Von vielen Fans hatte ich gehört, er habe sich seitdem weiter gesteigert. Besonders das Konzert in Luxemburg wurde als ein Höhepunkt seiner Karriere gepriesen. Fan-Berichten zufolge hatte er dort das Letzte aus sich herausgeholt.
Da ich schon fast ein Jahr auf keinem Konzert mehr gewesen war, hatte sich eine gewisse Distanz in mir aufgebaut. Ich war nicht so euphorisch wie viele andere Fans, was jedoch nicht heißt, dass ich mich nicht auf das Unplugged-Konzert in München freute.
Trotzdem, Euphorie war an diesem Tag nicht bei mir zu spüren, eher eine neugierige und abwartende Haltung.
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Konnte es wirklich sein, dass Daniel noch besser geworden war? Wie würde ich diesen Abend nach meiner langen Daniel-Konzert-Abstinenz empfinden?
Ich wollte kein Fan sein, der einem Traumgespinst hinterher lief und irgendwann erkennen musste, dass er sich getäuscht hatte.
Ich wollte, als erwachsener Mensch, der mit beiden Beinen im Leben steht, mein Fan-Sein vor allem und jedem begründen können. Zum Herz sollte sich auch der Verstand gesellen. Stimmte es wirklich, dass Daniel die künstlerische Steigerungsfähigkeit besaß, die ich immer in ihm zu erkennen glaubte?
Dass er ein großes Show-Talent war, wusste ich bereits.
Aber würde er meinen hohen Erwartungen an diesem Abend standhalten können?
Hatte er wirklich so hart an sich gearbeitet?
War er wirklich so viel besser geworden?
Ich war kritisch - und Daniels Aufgabe war es, gegenüber meiner Kritik zu bestehen!
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