Nachmittag der Faniel-Rathausplatz-Sängerinnen
Fortsetzung von Seite 8
Wir gingen hinein und setzten uns an einen runden Tisch.Wir alle bestellten etwas zum trinken und redeten (wie soll es auch anders sein) über Daniel. Wir waren bunt angezogen, so kam es, dass viele der "älteren Herrschaften" uns komisch beäugten. Als wir den Kellner dann auch noch fragten, ob ein ein Foto von uns machen könnte, schüttelten einige einfach nur noch den Kopf. Dem Kellner schien es aber gut gefallen zu haben, dass er uns fotografieren sollte, denn er war sehr erfreut und man könnte meinen, er blühte in dem Moment richtig auf. Er grinste sogar! Die ganz Zeit vorher ließ er mit einem genervten Gesicht herum, doch nach diesem Foto meinte man einen anderen Kellner zu sehen.
Wir lächelten und redeten weiter. Als es allmählich dunkel wurde beschlossen wir, uns auf den Heimweg zu begeben.Wir bezahlten und standen gerade mitten auf dem Rathausplatz, als "You drive me crazy" als Klingelton zu hören war. Sofort summten und sangen wir ein bisschen und leise mit. Dann kamen wir auf die Idee, verschiedene Daniellieder leise zu singen und mit unseren Handys aufzunehmen. Schon hatten wir alle unsere Handys in der Hand und Silke ließ ihre Klingeltöne abspielen, zu denen wir dann sangen. Es blieben sogar ein paar Leute stehen um uns zuzuhören nur ein Mann fand uns fürchterlich, stellte sich vor uns hin und sagt nur "Oh je,Oh je" und schon war er wieder weg. Wir machten nur noch ein paar Fotos und verabschiedeten uns. Silke brachte mich noch zum Bahnhof. Es war ein sehr schöner und ein sehr witziger Tag.
Simone Richter Foto: Simone Richter
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1. Dezember, und nichts Süßes hinter dem Türchen
28. November 2004 … ein ganz normaler Arbeitstag.
Gegen 15.00 klingelt das Telefon, ein Gespräch für mich. "RTL, Oliver Geissen Show" meldet sich die Dame am anderen Ende. Aaaahhhh. Ich sinke auf den Stuhl. Mein Magen schrumpft auf die Größe einer Haselnuss. Sie fragt mich, ob ich Lust habe in eine Sendung zu kommen. Öhm, damit habe ich nun nicht gerechnet. Eine Bewerbung habe ich an RTL geschrieben, aber warum rufen die bei mir an? RTL hat meine Mail gefallen und sich gewundert, dass sich jemand bewirbt, der jenseits des Teenageralters ist. Sie fragt mich über mein Fansein aus. Wundert sich, als sie erfährt, dass ich bei weitem nicht die Einzige bin. "Ja, RTL, schlecht informiert". Ich frage, wie das so laufen soll. Es werden 8 Fans eingeladen, für jeden von "4 United" 2. Diese sollen ein bisschen erzählen, warum sie Fan sind. Dann erscheinen Daniel, Gracia, Steffi und Nektarios. Es wird gemeinsam geplaudert, und die 4 singen dann noch, blabla. Und? Ich bitte um Bedenkzeit und Rückruf.
Ach du Schreck, was soll ich tun? Die Aufzeichnung soll schon übermorgen sein. Ein Friseurtermin, ein neues Outfit, Urlaub muss her. Ich wollte doch schon seit Wochen auf Diät sein. Mist. Zum Glück habe ich mir für solche Spontanaktionen, die Daniel betreffen, ein paar Tage aufgespart. Meine Kolleginnen und Chefin verstehen meine Zweifel nicht. "Du bist Fan? Du möchtest ihn treffen? Du stehst zu deinem Fansein? Also mache es." Das will ich hören. Oh Gott.
Der Rückruf erfolgt, und nun geht alles ganz schnell. Die Reisekoordination stellt meinen Fahrplan zusammen, schickt Faxe mit den Daten und eine Auftragsbestätigung für die Fahrkarte. Das Telefon klingelt dauernd, weil irgendetwas noch besprochen werden muss.
Am Abend erzähle ich es meiner Familie. Nach außen völlig cool. Was ist denn schon dabei? Innen dreht sich das Karussell. Meine Kinder finden alles aufregend, obwohl sie sonst die Augen verdrehen, wenn es um das Thema Daniel geht. Na ja, Daniel sitzt ja auch theoretisch mit am Frühstückstisch. Sie sind auf diesen "Bruder" ein bisschen eifersüchtig.
Am nächsten Tag bekomme ich meine letzten Anweisungen. Es wird mir jemand zugeteilt. Sie bringt mich in die Maske, das gefällt mir besonders und begleitet mich überall hin.
Na, dann mal los.
1. Dezember 2004, 6.03 Uhr, mein Zug Richtung Köln setzt sich in Bewegung. Ich habe überraschenderweise sehr gut geschlafen. In Köln wartet Jutta, um Händchen zu halten. Alles wird gut. Die 6 Stunden Fahrzeit verfliegen und ich hänge meinen Gedanken nach. "Was soll ich sagen? Was sagt Daniel zu seinem alten Fan? Wer guckt sich die Sendung an? Werde ich mich - oder schlimmer - werde ich Daniel blamieren?" Je dichter ich komme, desto ruhiger werde ich. In Köln erwartet mich meine Fahrerin am Bahnhof. Sie steht da mit einem Schild "Gäste Oliver Geissen Show". Na, dann mal los. 2 junge Männer, so "Boah-ey-Ich-bin-sooo-cool-ey-Typen" sitzen im Font und erzählen, dass sie zu einer Überraschungssendung eingeladen sind.
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