In der tantrischen Vereinigung wird zuerst ein ungestörter Raum geschaffen und dieser zu einem besonderen, quasi heiligen Ort gemacht. Hier werden vor dem Geschlechtsakt an sich, Rituale zelebriert, wie zB eine Herz-zu-Herz- Begrüßung, eine kurze Meditation, ein längeres Gegenübersitzen und Sich-in-die-Augen sehen, u.ä. Um die tiefste Sehnsucht des Menschen, die nach Intimität, zu befriedigen, werden Übungen und Rituale zelebriert, um Nähe, Anteilnahme und ein subtiles Auf-ein-ander-Einstellen zu erreichen, zB durch Massagen, Waschungen, ein sinnliches Erwecken durch Kitzeln mit Federn oder das Streicheln mit verschiedenen Stoffen, Essen von süßen, reifen Früchten, das Benutzen von Düften, Ölen, Musik, Kerzen u.ä. Es werden diverse Übungen und Atemtechniken durchgeführt, die die Verschmelzung vorbereiten, bevor es tatsächlich zur sexuellen Vereinigung kommt. Der individuelle Atemrhythmus wird zB erst in eine gemeinsame Atemverbindung gebracht. Der Sexualakt an sich sollte fliessend, spielerisch und unangestrengt genossen werden. Es gibt zig Möglichkeiten, Übungen wie es auch Körperstellungen gibt. Im Grunde sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt und erlaubt ist, was (beiden!) gefällt. Während des Sexualaktes öffnen sich die Partner für das „innere Licht“ und ziehen die Energie hoch von den Genitalien aufwärts , um eine ekstatische, meditative Erfahrung zu erleben.

„Möge Dein Leben Dein innewohnendes ekstatisches Selbst spiegeln. Möge Dein ekstatisches Selbst Zum Instrument unendlicher Liebe werden.“ Von Margot Anand

Es gibt viele Bücher, Kurse und Seminare zum Thema Tantra. Was immer Ihr auswählt, achtet darauf, dass der tiefere Sinn des Tantra gelehrt und praktiziert wird, dass Tantra als Höhertransformierung der Lebensenergie und nicht als reine Orgasmusverlängerung verstanden wird.