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Gesellschaft
& Medien 4/7
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November 2005 |
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Die Giraffensprache
Fortsetzung von Seite 3
Wir kennen wohl alle den Spruch "Worte können wie Waffen sein".
Doch man kann diese Waffen mit der Giraffensprache entschär-fen. Seine
Gefühle und Beweggründe zum Ausdruck zu bringen, ist hierbei besonders
wichtig. Dein Gegenüber sollte in einem Konflikt wissen, was du fühlst.
Doch die Gefühle dürfen nicht bewertet werden. Fühlt man sich z.B.
von dem anderen missachtet, sollte man nicht sagen, dass man dies
schlecht findet.
Man sagt so was wie: "Ich fühle mich von dir missachtet, das macht mich traurig."
Natürlich muss der Konfliktpartner auch mit Giraffenohren zuhören.
Am meisten dann, wenn der andere entgleist und angreifend wird.
Also z.B. sagt "Du bist immer so gemein zu mir", nicht erwidern
mit "Das stimmt doch nicht." Sondern in der Aussage erkennen, was
für Gefühle dahinter stecken. Diese seinem Gegenüber erklären und
ihm verständlich machen, dass man ihn versteht. Also: "Du fühlst
dich ungerecht von mir behandelt. Das verstehe ich und ich möchte
mein Verhalten dir gegenüber bessern."
Warum die Giraffensprache so heißt, ist ganz einfach: weil die Giraffe das größte Landtier
ist, somit das größte Herz hat und den längsten Hals, mit dem sie
weiter sehen kann als andere. Die Giraffensprache ist die Sprache
des Herzens und sollte am besten von Lebensanfang an erlernt werden.
Der Gesellschaft und der Zukunft zuliebe.
?
Stefanie L.
Foto: Corel Draw
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Warum Männer nicht zuhören, Frauen schlecht einparken.... und Daniel
nicht singen kann -
Vorurteile und ihre Folgen
Sehr lange stand ein Sachbuch ganz oben auf der Bestseller-Liste,
dessen Untertitel "ganz natürliche Erklärungen für eigentlich
unerklärliche Schwächen" versprach. Das von Allan und Barbara Pease
verfasste Werk Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken
(erschienen im Ullstein Verlag), erfreut sich eines so großen Zuspruchs,
dass ein Folgeband nicht lange auf sich warten ließ (Warum Männer
lügen und Frauen immer Schuhe kaufen).
Was ist so faszinierend an diesem Buch, dass es vieltausendfach über die Ladentheke ging?
Vermeintlich typisch männ-liche bzw.
weibliche Eigenheiten werden aufge-griffen und kurzerhand zu genetisch
bedingtem Erbe erklärt. Das Ganze z.T. humoristisch verpackt, ermöglicht
es jedem Leser bzw. jeder Leserin, sich schmunzelnd in dem einen
oder anderen geschilderten Beispiel wiederzuerkennen. Eine willkommene
Entschuldigung dafür, nicht sein Verhalten, das zu Konflikten mit
dem Partner oder dem sozialen Umfeld führt, ändern zu müssen, sondern
alles einfach auf die genetische Veranlagung zu schieben. Die mangelnde
Bereitschaft, sich selber zu ändern, kann mit Hinweis auf die aus
dem Buch gewonnenen Erkenntnisse schlicht als "Wollen, aber nicht
können" begründet werden, denn was die Gene diktieren, kann eben
nicht geändert werden.
Aber diese These erweist sich bei näherem Hinsehen schnell als falsch und tatsächlich geht
es in dem Buch um etwas vollkommen anderes. Um das zu belegen, sollen
ein paar Beispiele einmal auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft
werden.
Zunächst einmal findet sich fast auf jeder Seite des Buches
ein Kardinalfehler, der oft von wissenschaftlichen Laien begangen
wird: Die Verwechslung von Ursache und Wirkung.
Männer gingen auf die Jagd, ....Männer
wurden größer und stärker als die meisten Frauen, und ihr Gehirn
hat sich ihren... Aufgaben angepasst.
Dem widersprechen schon die rudimentärsten biologische Kenntnisse, denn am Anfang
einer jeden Veränderung steht stets eine Änderung des genetischen
Materials, sei es durch Mutation oder durch Neukombination der Gene
bei der Fortpflanzung. Beides geschieht immer zufällig, niemals
zielgerichtet.
Fortsetzung
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