Warum Männer nicht zuhören, ...
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Dass also in der frühen Menschheitsgeschichte die
Jagd mehr und mehr zur Aufgabe der Männer wurde, ist eine Folge
ihrer genetisch bedingten körperlichen Überlegenheit – diese aber
nicht umgekehrt eine Folge der Jagd!
Ursache ist immer eine Veränderung
des genetischen Materials – Wirkung ist die sich daraus ergebende
neue Möglichkeit für das betroffene Lebewesen.
Ganz gleich, welche Verhaltensschemata wir von unseren Eltern geerbt haben...es ist
sehr wahrscheinlich, dass wir sie an unsere Kinder weitergeben...Wenn
sie eine neue Fertigkeit erwerben, können sie diese erfolgreich
an ihre Kinder weitergeben.
Erworbene Verhaltensweisen, Fertigkeiten oder Eigenschaften können niemals vererbt werden.
Wenn dem so wäre, müssten wir unseren Kindern nicht das Sprechen
beibringen. Jeder von uns hat die Fertigkeit zu sprechen erworben.
Wäre diese vererbbar, müssten unsere Kinder bereits mit einem vollständigen
Wortschatz auf die Welt kommen.Wer das glaubt, der glaubt auch,
dass die Erde eine Scheibe ist und Schweine fliegen können...
Die Augen einer Frau eignen sich besser
für alle Aktivitäten im Nahbereich, weshalb sie länger über Feinarbeiten
sitzen kann als ein Mann. Außerdem ist ihr Gehirn auf koordinierte,
feinmotorische Bewegungen in ihrem direkten Umfeld eingerichtet...
Nun, offensichtlich gibt es keine
männlichen Uhrmacher, Mikro-Chirurgen, Modelleisenbahnbauer...haben
wir doch gerade gelernt, dass Männer solche Arbeiten eigentlich
gar nicht ausüben können, weil ihre Augen dafür nicht geeignet sind
und ihnen die dazu nötige Feinmotorik fehlt...
In unserer Primatenvergangenheit sahen unsere Ohren ähnlich wie die bestimmter Hunde,
einer Katze oder eines Pferdes aus.
In unserer Primatenvergangenheit sahen unsere
Ohren wie die eines Primaten aus – und die sehen immer noch so aus!
Oder hat schon mal jemand einen Schimpansen mit einem Pferdeohr
gesehen?
Dies sollte genügen um zu zeigen, was von dem Buch zu halten
ist. Kaum eine Seite, auf der es nicht von wissenschaftlich haltlosen
Thesen wimmelt. Nun könnte man darüber schmunzeln oder es achtlos
beiseite legen. Aber so einfach ist das leider nicht, denn dieses
Buch ist beispielhaft für eine sehr bedenkliche Entwicklung in unserer
Gesellschaft. Tatsächlich handelt es nämlich von Vorurteilen (tpyisch
Mann / typisch Frau), die als Tatsachen hingestellt werden. Und
genau das verleiht dem Buch einen ärgerlichen Beigeschmack.
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In dem von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) herausgegebenen
Informationsheft Vorurteile – Stereotypen – Feindbilder (Heft 271,
erschienen 2001) heißt es:
Vorurteile sind vielfach vergröbernd,
verallgemeinernd und vereinfachend... Sie verletzen das Gebot, über
andere Menschen nur auf der Basis eines möglichst sicheren und geprüften
Wissens zu urteilen.
Es wird auch auf Gründe für die Entstehung
von Vorurteilen eingegangen. So deutet die Tatsache, dass Vorurteile
so schwer aufzugeben sind, darauf hin, dass sie wichtige psychische
Funktionen für die Lösung emotionaler Konflikte besitzen, mit denen
die Person anderweitig nicht fertig wird:
Während eine starke Persönlichkeit
Konflikte eher rational löst..., tendiert ein schwächeres Ich eher
entweder zu passiven Lösungen des Konflikts ... oder es benutzt
aktiv vorurteilsfördernde Abwehrmechanismen: Es verschiebt seine
Aggression auf Ersatzobjekte oder sieht seine eigenen negativen
Züge vornehmlich in anderen.
Psychologen sehen darin einen Hinweis
auf unterdrückte eigene Triebwünsche, die auf andere projiziert
und dann dort bekämpft werden.
Der beste Weg, gar nicht erst Vorurteilen
zu erliegen, liegt in der Bildung. Wissen und intellektuelle Flexibilität
bestimmen nicht unerheblich die Bereitschaft, neue Erfahrungen zu
machen und andere Standpunkte einzunehmen, was mit einer geringeren
Vorurteilsneigung einhergeht.
Medien spielen bei der Manifestierung von Vorurteilen eine ganz entscheidende
Rolle. Auch damit setzt sich das Heft der bpb auseinander. So heißt
es dort u.a.:
- Informationen werden gefiltert und nie wertfrei
an die Medienrezipienten weitergegeben;
- im Mittelpunkt stehen generell eher Negativereignisse (Krisen, Kriminalität, Unfälle etc.),
unter anderem auch, weil sie auf das gesteigerte Interesse des Publikums treffen
Eigentliche Aufgabe der Medien ist es, möglichst objektiv
zu berichten, was eine wirklichkeitsnahe Berichterstattung, Ausgewogenheit,
Fairness und Neutralität voraussetzt. Der Pressekodex des deutschen
Presserates fügt dem noch weitere Punkte hinzu, u.a. die Achtung
vor Wahrheit und Wahrung der Menschenwürde sowie des Privatlebens
und gründliche Recherche.
Dazu der WDR-Rundfunkrat 1994: "Journalistinnen
und Journalisten sind nicht nur beschreibende und darstellende Chronisten
der politischen und gesellschaftlichen Realität, sie sind auch Akteure
und können gar zu Tätern werden. Sie haben ... auch Eigenverantwortlichkeit
wahrzunehmen."
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