Pinky Wonderland
Daniel saß eines Nachts auf seinem Bett und meditierte, wie er es jede Nacht tat. Doch diesmal sollte etwas Unglaubliches geschehen…
Er war bereits in tiefer Trance als er plötzlich von außen, ein helles Licht, durch seine geschlossenen Augen, wahrnahm. Neugierig öffnete er die Augen und erschrak.
Da baute sich doch tatsächlich eine Art Tor vor ihm auf. Es hatte die Form eines halben Herzens und war gefüllt mit einer pinken Masse. Daniel fühlte wie das Tor ihn magisch anzog, er konnte sich nicht gegen diese Anziehungskraft wehren, er wollte es auch gar nicht, denn irgendwas sagte ihm, dass von dem Tor keine Gefahr ausging. Also ging er zögernden Schrittes hindurch.
Auf der anderen Seite des Tores traute Daniel seinen Augen nicht. Er war in einer Welt die er nur aus seinen Träumen kannte. Alles war pink: Das Wasser, die Sonne, der Sand, die Berge, die Häuser, die Pflanzen, die Tiere…
Eine Masse in pink gekleideter Menschen kamen freudig winkend und lächelnd auf ihn zu. Jetzt verstand Daniel gar nichts mehr. Nachdem er sich mehrmals ungläubig gekniffen hatte, beobachtete er die Menschen genau. Ihm fiel auf, dass sie wohl keinerlei Geschlecht haben müssten, denn er erkannte keine Geschlechtsmerkmale. „Entschuldigung, aber wo bin ich hier und was seid ihr für Menschen?“ fragte Daniel mit schüchternem Blick. „Erstmal herzlich Willkommen, Fremder! Du bist hier im „Pinky Wonderland“ und wir sind keine Menschen sondern Pinker!“, rief einer dieser Wesen zu ihm. Jetzt wurde Daniels Interesse bezüglich der Sexualität dieser so genannten „Pinker“ geweckt und er fragte auch gleich nach, ob sie androgyn seien und wie sie sich vermehren würden. Die Pinker erklärten ihm, dass sie sich durch gegenseitiges Aneinanderreiben fortpflanzen und das Kind aus dieser Reibung entstehen würde. Außerdem klärten sie ihn über die Farben der Pinker auf, denn sie hatten verschiedene Pinktöne. Das war, weil die Kinder rosa waren und die alten Menschen dunkelpink.
Nachdem Daniel sich über die Welt der Pinker hat aufklären lassen, wurden ihre Blicke ernster und sie führten ihn zu einem Ort, den sie „die Grenze“ nannten. Hier schien das Pinky Wonderland zu Ende zu gehen und ein anderes Land anzufangen. Dieses Land sah aber keinesfalls sehr einladend aus, denn es bestand aus verrostetem Metal, riesigen grauen Häusern, graubraunem Sand und einem düsteren Himmel.
Daniel wunderte sich über diesen schnellen, krassen und abrupten Wechsel. Der König der Pinker sprach zu ihm: „Auf dieser Seite leben die Weiß-Hemden mit den hysterischen Weibern zusammen. Die Weiß-Hemden sind männliche Wesen, die sich mit den weiblichen hysterischen Weibern paaren und unser Leben nicht leicht machen. Ihr Ziel ist es, unser Land einzunehmen, sie locken uns mit allen Mitteln in ihr Land und wenn wir dort sind, machen sie uns zu Weiß-Hemden oder hysterischen Weibern.
Je nachdem was sie gerade brauchen. Es ist noch nie ein Pinker wieder aus diesem Land rausgekommen.
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Bitte Daniel hilf uns, dir können sie so was nicht antun, du bist ein Mensch!“ „Aber was soll ich denn tun?“, fragte Daniel. „Wir werden dich als Weiß-Hemd einkleiden, so kannst du undercover in deren Land eintreten. Suche dort nach der Maschine die uns Pinker verwandelt und zerstöre sie. Die Maschine läuft mit drei Sachen: „Intoleranz“, „Geldgier“ und „Frust“. Du kannst diese Sachen durch positive Energie auslöschen. Ich bin sicher du schaffst das, vertraue nur deinem Bauch.“ Daniel willigte ein und ließ sich zu einem Weiß-Hemd umstylen. So trug er also eine graue Hose, ein weißes Hemd und schwarze Lederschuhe, was ihm überhaupt nicht gefiel, doch den Pinkern zuliebe wollte er seine Mission nicht deswegen aufgeben.
Sie gingen wieder zu der Grenze und sprachen den Plan noch mal durch. Anschließend betrat Daniel langsam und vorsichtig das Land der Weiß-Hemden. Er fühlte sich alles andere als Wohl auf dieser Seite, doch er musste den Auftrag durchziehen. Das ein oder andere hysterisch an ihm vorbeilaufende Weib erschrak ihn schon ziemlich und auch die gröhlenden und prügelnden Weiß-Hemden waren ihm nicht ganz Geheuer. 12 Prügeleien weiter und einem Zusammenstoß mit einem hysterischen Weib, erblickte Daniel das Gebäude mit der Maschine. Unauffällig schlich er sich hinein, die Maschine war größer, als er dachte. Er blickte sich um. Es waren keine Weiß-Hemden zu sehen, also schloss er die Augen und konzentrierte sich auf seinen Mittelpunkt, seinen Bauch, er dachte dabei an die schönen Dinge, die er hier erlebt hatte, die Freundlichkeit der Pinker und das Vertrauen, dass sie in ihm hatten. Plötzlich wurde die Maschine immer kleiner, bis sie schließlich ganz verschwand. Daniel war überglücklich, doch ein Problem hatte er noch. Wie kam er jetzt wieder zurück ohne, dass jemand was merkt? Schleichend ging er aus dem Gebäude raus, scheinbar schien noch niemand was von dem Verschwinden der Maschine, gemerkt zu haben. Also ging er den gleichen Weg, den er gekommen war, wieder zurück.
Beim Pinky Wonderland angekommen, wurde er mit einem riesigen Trubel empfangen, der König der Pinker überreichte ihm ein pinkes Armband, welches Daniels Energien verstärken sollte. Daniel freute sich sehr darüber, doch war er auch ziemlich müde von dem ganzen Erlebten, so legte er sich auf den Sandboden und schlief ein.
„Daniel du hast in einer halben Stunde einen Termin! Also aufstehen, die warten alle schon auf dich.“, weckte Daniel eine vertraute Stimme. „Was? Wo bin ich?“, fragte Daniel mit zusammengekniffenen Augen. „Wie? Wo bist du? Na zu Hause in deinem Bett! Obwohl du ja eigentlich schon längst im Auto sitzen müsstest! Ich geh jetzt erstmal wieder raus und wehe du bist nicht in 10 Minuten angezogen!“ Daniel verstand (mal wieder) gar nichts mehr. Hatte er etwa alles nur geträumt? Dann erblickte er sein Handgelenk, das pinke Armband, es blitzte ihm förmlich entgegen. Geschockt setzte er sich auf, dabei fiel ihm pinker Sand aus den Haaren. In seinem Kopf hallten die Dankesrufe der Pinker wieder. Draußen schien die Sonne.
Daniel machte sich fertig für seinen Termin…
Stefanie L.
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