Was wäre wenn...
Fortsetzung von Seite 1
Ich hatte ein sehr mulmiges Gefühl im Bauch, aber freute mich auch schon wie verrückt auf die Fahrt.
Ich klammerte mich am Geländer fest, aus Angst irgendwie herausfallen zu können. Ich weiß noch, dass ich ganz plötzlich zu zittern anfing.
Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Mir war das direkt peinlich, dass ich so zitterte. Daniel merkte das anscheinend und redete mir gut zu, als wir dem ersten Looping immer näher kamen. Das half mir irgendwie. Doch hatte ich ein sehr mulmiges Gefühl im Bauch. Und, als hätte ich es vorhergesehen, blieb die Achterbahn nach dem zweiten Looping einfach stehen. Eine Lautsprecher- durchsage forderte die Leute auf, nicht in Panik zu geraten und sagte, dass die Technik kaputt sei. Ich sah an dem Wagon hinab und sah viele Meter unter uns nur Luft. Wir waren um 10 Meter Höhe einfach stehengeblieben!
Nun zitterte ich nicht mehr, ich bekam richtige Angst. Daniel neben mir schien es nicht besser zu gehen. Zwar sagte keiner ein Wort aber ich konnte seine Angst spüren. Irgendwann sahen wir uns an und versuchten uns, mit reden abzulenken. Wir redeten über alles mögliche. Er erzählte von seinem Job und ich von meiner Schule und meinem Fandasein. Letzteres schien ihn sehr zu interessieren, denn ständig stellte er Fragen dazu: „ Hast du schon oft ein Konzert von mir besucht?“, „Lernen sich die Danielfans gegeneinander auch kennen?“ und so weiter. Es war bestimmt eine Stunde, die wir in diesem Wagen verbrachten.
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Auf einem Daniel Konzert: Gedanken eines Faniels
Ich bin sehr früh dran heute, mal schauen wie viele schon dastehen und warten. Oh, es sind 1…2…3…4…5…6…7…8…9…10…11…12 Leute. Mal schauen, ob ich wen kenne. Ah, die kenn ich doch, begrüßen wir sie mal. Huch, da fährt ja ein Wagen vor, wer da wohl drinsitzt. Hm…das Aufbauteam, ob die wohl wissen, wann Daniel kommt? Sie gehen da hinten in den Eingang rein, da muss wohl auch Daniel durchgehen. Na ich warte lieber hier vorne am Haupteingang mit den anderen. Das Wetter spielt heute auch mal mit, super! Unterhalt ich mich mal noch ein wenig mit den anderen. Warum geht die eine jetzt zum Hintereingang? Was war das für ein Schrei? Oh, sie kommt wieder. Was?! Daniel gesehen? Wo, wie und wann und wie sah er aus, wer war dabei, wie geht es ihm? Jetzt rennt ja schon wieder jemand dahinten hin. Was, er singt jetzt? Ach, der Soundcheck! Ich höre es. Wow, das nenn ich richtig guten Gesang. Ist das alles wirklich wahr? Oh, er übt Kritik an seiner Band. Wie ein Oberboss, ich liebe es, wenn er sich aufregt. Jetzt ist es wohl vorbei oder er macht eine Pause, na gut, geh ich mal zurück zu den anderen. Es sind mehr geworden, supi. Hallo, dich kenn ich doch auch. Ach, wirklich? Ein Meet & Greet mit Daniel? Heute? Meinen Glückwunsch!
Der Einlass beginnt. Wie die Zeit doch verging. Was Daniel wohl singen wird? Wie er wohl drauf ist? Was wird er anhaben? Eine interessante Halle. Schöne Atmosphäre. Jetzt spielen sie Daniel-Musik, es scheint bald loszugehen.
Da ist er ja! Ich kann ihn sehr gut sehen. Er schaut so wundervoll aus, so fröhlich, ein wenig Nervosität im Gesicht und voller Energie. „I was born, born in bavaria…“. Wieso sing ich eigentlich jedes Mal mit? Ich will doch nur ihn hören. Daniel was machste denn jetzt? Hey, ich bin noch jung, das kannste doch nicht machen! Ok, verstehe, zu spät. Danke, jetzt bin ich endgültig gestääärbt. „Staaaand by me…“ Ja ja, die Medien mal wieder, wann geben die eigentlich mal Ruhe mit ihren negativen Schlagzeilen? Och, eine Ballade, wie schön. Was macht er jetzt? Ach so, er geht wieder mal zum Publikum. Ganz schön mutig. Aber uns kann er ja vertrauen. Eine Pause kommt mir gerade recht, ich schwitze wie ein Iltis. So, beruhige dich. Schon besser. Ah, ich wollte ja noch ein Shirt vom Fanshop kaufen. Hm…,welches nehm ich denn? Ah, das sieht ganz gut aus. Schnell zurück zu meinem Platz. Es geht weiter. Juchu! Er hat sich umgezogen. Chic sieht er aus. Schönes Lied. Er redet vom Konzertende?! Nee du, jetzt noch nicht! Zugabe! Zugabe! Hoffentlich kommt er wirklich noch mal. Hach, da ist er ja wieder. Schade, jetzt ist endgültig Schluss. Aber es war einfach nur geil. Hab ich das wirklich gerade erlebt? Bearbeiten kann ich es auch morgen noch. Ich bin müde. Fahr jetzt lieber nach Hause und geh in mein Bett.
Wow, wie er da stand. Und diese Stimme. Ich war dabei. Ich kann es nicht glauben. Was hat er nur mit mir gemacht? Wann wohl das nächste Konzert ist, auf das ich gehe? Irgendwie will ich zurück und alles noch mal durchleben. Diese Energie, das ist wirklich "Positive Energie." Ich bin süchtig danach. Es geht alles immer so schnell vorbei…
Stefanie L.
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