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Mai 2006
Kleider machen Leute?
Ein persönlicher Kommentar
Der Mensch verändert sich alle sieben Jahre. Das ist eine Theorie. Die Entwicklungsphasen des Menschen, definiert vom Anthroposophen Rudolf Steiner, stehen im Bezug zum Lebensalter. In den jeweils 7-jährigen Abschnitten entwickelt der Mensch sich selbst, seine Neigungen und Ansichten, bis es wieder zu einem großen Umbruch kommt. Betrachtet man Entwicklungsphase vier, also das 21. Lebensjahr, einmal genauer, definiert Steiner: Wanderjahre, ausprobieren, suchen, finden, gewinnen, der „Traum“ als Ideal, Paarbildung, eigenen Lebensstil suchen, Lebensbasis erobern, „Ich gehöre niemandem mehr“
Fotos: Nicky Gruber
Fotos: Nicky Gruber
Was hat das alles mit Daniel Küblböck zu tun?
Nun, Daniel ist im 21. Lebensjahr. Die anthropo-sophische Entwicklungs-theorie passt auf ihn wie die Faust aufs Auge, und um diese Selbstfindung, die jeder Erdenbürger zweifelsfrei selbst durch-lebt, wird bei Daniel, selbst in Fankreisen, oftmals eine nicht enden wollende Diskussion entfacht.
Jeder, der Daniels Karriere seit dem ersten Moment mitverfolgt, hat seine unzähligen Verwandlungen miterlebt. Neue Frisuren, neue Klamotten, neue Gesichter. Daniel Küblböck hat scheinbar 1000 Gesichter, erfindet sich immer wieder neu. Für einige seiner Fans ist er zum Idol geworden, jemand an dem sie sich orientieren können, mit dem sie sich identifizieren wollen. Immer dann, wenn sich Daniel weiter entwickelt, nicht am Fleck stehenbleibt, sondern einen Schritt voran geht, ändert sich jedoch auch sein Bild als Idol. Dann gibt es Anlass zu Diskussionen, die oftmals hart gekämpft werden.
Warum sind die Haare heute blond und morgen rot? Warum musste die schöne Wallemähne aus dem Dschungel einer missglückten Prinz Eisenherz-Frisur weichen? Wie kann man sich nur die Brustwarze piercen lassen? Haare lang, Haare kurz, Bart, Brille? All das sind Dinge, die einen Menschen, der ein Vorbild braucht - zumindest in einer gewissen Entwicklungsstufe - ins Zweifeln geraten lassen. Da kann man sich plötzlich nicht mehr identifizieren, fühlt sich nicht mehr aufgehoben und vielleicht ist sogar das eine oder andere ganz und gar entgegen der eigenen Vorstellung. Darüber wird diskutiert und abgestimmt, es gab sogar Fälle, in denen Sätze fielen wie "Jetzt kann ich kein Fan mehr sein."
Für mich ist so etwas befremdlich. Unangenehm. Was gibt es abzustimmen über ein Aussehen? Warum jedes Mal diskutieren über Frisuren, Brillen, Löcher oder Verzierungen auf der Haut eines Menschen, der uns doch eigentlich fremd ist. Denn das ist Daniel. Ein Fremder. Nur weil er in der Öffentlichkeit steht und uns teilhaben lässt an seiner Musik und uns Einblicke in sein Leben gewährt, kennen wir ihn noch lange nicht. Wissen nichts von dem, was er fühlt, was ihn bewegt und was ihm gefällt. Wichtig ist doch letztendlich nur, dass es ihm gefällt, dass es ihm mit sich selbst gut geht.
Geht man einmal ab von Daniel und blickt zurück in die Vergangenheit, findet man bereits dort auch den Ansatz, dass Menschen dazu neigen, Personen nach ihren Äußerlichkeiten zu beurteilen, frei nach dem Motto „Kleider machen Leute“. Aber was hat Bekleidung überhaupt für einen Sinn? Was sagt sie über einen Menschen aus? Schließlich kommt der Mensch doch zunächst nackt auf die Welt.
Presse im Wandel
... Anders als Ihre Weggefährten von „Deutschland sucht den Superstar“ machen Sie noch Schlagzeilen. Eine Frage der Selbstver-marktung?
Küblböck: Da zitiere ich meinen Plattenboss: Daniel ist ein Gesamtkunstwerk. Ich war bei DSDS bunt, schräg, habe viele Facetten gelebt und bin dabei stets authentisch geblieben. Vielleicht liegt es daran."
Bild Nürnberg vom 06.05.06
"Kübi, Du wirst ja ein richtiger Mann!
... Prince hat´s getan, jetzt tuts auch Daniel Küblböck: Er legt sich einen neuen Namen zu. Und ein total neues Outfit! Franken hat den Ex-Superstar-Finalisten Daniel Küblböck (20, lebt mittlerweile in der Nürnberger Nordstadt) offensichtlich erwachsen gemacht. Er hat sich den Lipgloss abgewischt und die knappen T-Shirts eingemottet. Sogar sein früheres Markenzeichen, die viereckige „Kübi“-Brille, ist verschwunden. Jetzt sieht er aus wie ein Beatle! Bei seinem nächsten Konzert im Hirsch (21. Mai) will der Sänger in dem neuen Look auftreten. BILD verriet er: „Ich will jetzt nicht mehr mit pinken Klamotten glänzen, sondern mit meinem Charakter.“ Sein neuer Künstlername ist noch streng geheim: Ab 2007 wird Kübi dann anders heißen. Und er will ein ernsthafter Musiker werden: „Ich nehme Gitarrenunterricht und habe einen Englisch-Kurs in London belegt.“"
Christiane Bollwerk
 
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