Konzertblüten
Daniel beim Konzert in Passau, 1. April 2006
„Heute werden wir einen schönen, knuddeligen Abend zusammen verbringen.“
„Ich habe meinen Bart heute abrasiert. Ich habe dieses Voting von euch gehört, dass ihr das überhaupt nicht mögt und ich dachte mir: den Damen tu ich doch mal einen Gefallen!“
„Und jetzt so laut klatschen wie bei Angela Merkel.“
Fans: „Buh“. Daniel: „Jetzt nicht buhen, also! Die ist doch nett, die Alte.“
Fans schreien „I Love You“:
„Sagt nicht immer 'I Love You, Daniel'. Das erinnert mich immer an Michael Jackson. An Michael Jackson, wie er sein Kind aus dem Fenster hebt. Deswegen ist das immer so komisch, wenn ihr immer sagt 'I Love You'. Sagt doch lieber 'Ich liebe dich'.“
Ein Fan schmeißt einen Dildo auf die Bühne:
„Was ich hier alles auf die Bühne geschmissen bekomm. Ihr seid echt pervers. Ich sag’s ja, die geilen Weiber. Und was soll ich jetzt damit anfangen? Gibt’s da auch ne Gebrauchs-anweisung?“
„Wir haben hier ja auch Menschen unter 18, also bitte zusammenreißen.“
„Eure Stadt hat’s ja so mit dem Wasser. Irgendwie ist sie schon oft unter-gegangen. Niederbayern rockt wieder mal. Also ich wohn ja jetzt bei den Franken, in Nürnberg.
Fortsetzung
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"Wir haben ihn einfach ins kalte Wasser geschmissen"
Es glaubt einer nicht alles, was ein Älterer und Reiferer einem sagt und ich muss sagen, wenn Daniel von Anfang an nur bei mir für das Konzertgeschäft tätig gewesen wäre, wäre es mit Sicherheit anders gelaufen, wie es jetzt gelaufen ist. Aber man kann nichts mehr rückgängig machen. Und ich gehe davon aus: Daniel ist ein ganz ein braver jetzt, also nicht brav, aber er überlegt sehr was er tut und was er macht privat, und ich glaube er wird wieder ganz groß rauskommen und ganz groß einschlagen bei seinen Fans.
IE: In den Medien war zeitweise ja sehr viel über Daniels Privatleben zu erfahren. Hat ihm das geschadet?
Forster: Also ich muss sagen, Daniels Privatleben - er hat eins verkehrt gemacht: Er hätte von Anfang an sein Privatleben aus dem ganzen Geschäft heraushalten müssen. Er hätte privat überhaupt nichts erzählen dürfen, wo er zuhause ist. Ich meine, die Medien bekommen das sowieso heraus. Er hätte sich total in dem Geschäft auf die Musik und auf das, was er auf der Bühne macht, konzentrieren müssen. Natürlich, das kann man verstehen, er hat sehr viel Erfolg gehabt und dadurch hat er natürlich sehr viel Selbstvertrauen gehabt, hat nicht richtig aufgepasst und hat selbst einige Fehler gemacht, die ihm sehr weh getan haben in seiner Karriere. Das Publikum hat ihn eine Zeit lang nicht mehr so akzeptiert, wie er ist und nicht so für voll genommen, wie es am Anfang der Fall war. Und jetzt ist er ja wieder auf dem besten Wege, dass er sein Publikum wieder erobern kann und ein neues Publikum mit der Musik und seiner neuen Plattenfirma gewinnt. Und ich bin gerne bereit, mit Daniel viele Konzerte zu machen, auch wieder eine Deutschlandtournee, wenn die CD läuft. Und wenn einfach Daniel angesagt ist und die Leute ihn haben wollen und wieder zu seinen Konzerten kommen, wie es einmal der Fall war.
Werner Forster bei Daniels Konzert in Eggenfelden am 13.08.2005. Foto: Nicky Gruber
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IE: Damit haben Sie die nächste Frage eigentlich schon beantwortet - wenn Sie Daniel privat treffen, geben Sie ihm auch Tipps bezüglich der Medien?
Forster: Ja ich muss sagen, ich geh gerne mit Daniel essen. Ich bin auch gerne mit Daniel zusammen und ich habe ihm immer gerne gute Ratschläge gegeben, vom ersten Moment an, als ich ihn gekannt habe. Er ist ein junger Mensch, der einfach Ratschläge gebraucht hat. Zum Teil hat er sie befolgt, zum Teil hat er doch durch sein starkes Temperament, das immer durchgeschlagen hat, auch geglaubt, dass alles, was er denkt und er macht, richtig ist. Er ist dann später zu der Einsicht gekommen, dass er selbst Fehler gemacht hat und dass er sich gewisse Dinge des Misserfolges selbst zuzuschreiben hat und keinen anderen verantwortlich machen kann.
IE: Was halten Sie davon, dass Daniel sich von seinem Vater als Manager getrennt hat?
Forster: Also dass er sich von seinem Vater als Manager getrennt hat, dazu muss ich sagen - er hätte seinen Vater den Beruf ausüben lassen müssen, den er gehabt hat, eben Kfz-Meister bei Audi. Und Günther Küblböck, den ich sehr schätze - und der für Daniel auch sehr viel getan hat, das muss man mal sagen - er hat sich große Mühe gegeben, aber er ist kein Fachmann im Showgeschäft und somit hätte er eigentlich das Management nicht übernehmen dürfen. Also ich habe mir das so vorgestellt, wie ich den Daniel bei „Deutschland sucht den Superstar“ gesehen habe, dass ich das Management übernehme und somit auch die ganzen Entscheidungen treffe, natürlich selbstverständlich in Absprache mit dem Künstler zusammen; ihn immer frage, möchtest du das haben, möchtest du das nicht haben, und ihn berate, mach das, oder mach das nicht, und dann wäre das richtig gewesen. Fehler macht jeder, aber die ganz großen Fehler wären bei mir nicht passiert.
IE: José Carreras' Konzertabsage und Ihre schnelle Entscheidung, Daniel Küblböcks Konzert in die Dreiländerhalle zu verlegen, haben bundesweit für großes Medienecho gesorgt. "Wie Küblböck Star-Tenor Carreras kickte", konnte man bei mediendenk lesen und die Süddeutsche schrieb: "Daniel, wir freuen uns auf Dich. Wenn jemand einen Superstar ersetzen kann, dann Du." Welche Resonanz gab es in Passau? Gab es schon Opernfans, die ihre Eintrittskarten gegen Küblböck-Tickets eingetauscht haben?
Fortsetzung
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