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Gesellschaft & Medien 6/11
Mai 2006
Sexualität – Gesellschaft - Daniel
ist und manche, vor allem Frauen meiner Generation, jetzt irgendwie umschwenken und sich dabei wer weiß wie tolerant fühlen. Da frage ich mich dann ganz ehrlich, ob das späte Coming out nicht vielleicht doch mit dem Umstand zusammenhängt, dass der Männermarkt einfach nicht mehr so viel hergibt...
Ansonsten - solange wirklich alle Beteiligten freiwillig tun, was sie tun, es ihnen gut dabei geht, und keiner dabei geschädigt, gedemütigt, missachtet wird, soll jeder wie er mag. Bestimmte Sachen wie Pädophilie fallen damit für mich definitiv raus, da hört die Toleranz bei mir auf. Bei manchen sexuellen Orientierungen ist das sicher auch Ansichtssache. Sado/Maso zum Beispiel ist schon ein schwieriges Thema. Wenn mir jemand erzählt, dass es ihm gut dabei geht, sich quälen zu lassen, dann habe ich schon meine Zweifel... auch wenn ich selbst durchaus auch Situationen kenne, in denen ich Unterwerfung (und ebenso Dominanz) als lustvoll erlebe. Die Grenzen sind da sicher auch bei jedem anders. Aber wie gesagt - ein ganz heikles Thema. Ich wäre bei jemandem, der auf Sado/Maso steht, jedenfalls sehr vorsichtig und würde mich nicht auf eine nähere Beziehung einlassen.
3. Hat Daniel Küblböck eine sexuelle Anziehungs-kraft/Ausstrahlung auf dich und wenn ja, warum (wodurch)?
Ja, hat er auf jeden Fall und von der Bettkante stoßen würd ich ihn schon gar nicht. Ich bin kein Groupie oder so, aber wenn ich so direkt gefragt werde, dann muss ich einfach sagen, dass ich ihn geil finde. Alles andere wäre gelogen und entspräche nicht der Wahrheit. Ich finde seine Augen sehr sexy und sein Styling! Besonders in Passau hat er mir super gefallen so ohne Brille und mit diesem obergeilen Gürtel. Auch seine offene Art und sein sympathisches Lachen finde ich sehr anziehend und attraktiv.
Ja, hat er definitiv. Im Grunde genommen habe ich keine konkrete Erklärung dafür. Natürlich könnte ich jetzt aufzählen, was ich alles toll an ihm finde, doch das ist für mich kein Grund für sexuelle Anziehungskraft. Äußerlichkeiten haben nur sekundär etwas mit sexueller Anziehungskraft zu tun.
Ja, Daniel hat eine wahnsinnige sexuelle Ausstrahung auf mich. Vom ersten Augenblick an. Sein Lächeln, sein Blick, einfach alles. Wenn ich ihn nur sehe, bekomme ich weiche Knie.
Ja, manchmal schon. Wobei ich das eher erotische Ausstrahlung nennen würde. Nicht so in Richtung sexuelle Phantasien. Es ist eher eine Energie, die ich spüre und die mich anzieht. Was ich schon sehr anziehend finde, ist die phasenweise sehr androgyne Ausstrahlung von Daniel. Es gibt Momente, da sieht er einfach wunderschön aus... ein wunderschöner Mensch.. Mann, Frau, das ist da eigentlich gar nicht so wichtig. Es sind oft diese eher androgynen Momente, die mich besonders anziehen, wenn ich z.B. an die Fotos denke, die ich von Daniel besonders gerne mag. Auf meinem Desktop habe ich zum Beispiel immer noch eine Collage aus Fotos von
ihm damals, noch zu Zeiten kurz nach DSDS, in der Maske, mit langen glatten Haaren, ohne Brille... immer noch wunderschön. Oder einige Bilder aus Dschungelzeiten.. oder damals in Prüm. Aber es gibt auch Momente, wo ich eine sehr männliche Ausstrahlung bei Daniel erlebe, die ich auch sehr anziehend finde. Ich denke zum Beispiel an seinen Auftritt mit Satisfaction damals im Fernsehen.. wow. - Wenn ich Daniel bei Konzerten auf der Bühne erlebe, live - da gibt es auch solche erotische Momente für mich. Aber das sind dann auch eher Energien, die ich dann spüre, und eher dann, wenn er es selbst gar nicht bewusst darauf anlegt. Wenn Daniel selbst auf der Bühne besonders errrrotisch sein will, finde ich das eher lustig. Manchmal finde ich es auch überzogen, das stößt mich dann eher ab. Oder, ich denke an Coburg, der Strip damals.. das hatte für mich eigentlich gar nichts mit Erotik zu tun. Aber ich fand ihn unglaublich mutig.. und wäre am liebsten auf die Bühne gelaufen und hätte ihm einen warmen fllauschigen Bademantel umgehängt.
4. Wie findest Du, dass Daniel schon sehr früh mit dem Statement an die Öffentlichkeit ging, er sei bisexuell? Und wie gehst Du selbst mit deiner eigenen Einstellung in der Öffentlichkeit um?
Finde ich gut! Ich finde es toll, wenn Menschen von Anfang an mit offenen Karten spielen! Es gibt besonders im Show-Business so viele Stars, die sich ein künstliches Image aufbauen und z. B. männliche Stars, die sich mit Frauen umgeben, aber in Wirklichkeit schwul sind. (will ja jetzt keine Namen nennen). Daniel hat gleich gesagt was Sache ist und entweder haben es die Leute akzeptiert oder eben nicht. Außerdem hat Daniel eine Vorbildfunktion und von daher finde ich es noch umso bewundernswerter, dass er mit seiner Bisexualität gleich an die Öffentlichkeit ging! So macht er anderen Menschen eventuell Mut sich zu outen und zu ihrer Persönlichkeit zu stehen.
Ich selbst stehe zu meiner Homosexualität. Schließlich bin ich, wer ich bin und muss mich damit vor Niemanden verstecken. Wenn Leute sich davor ekeln oder ein Problem damit haben, dann sollen sie eben weggucken. Ich sehe keinen Grund, meine Homosexualität vor anderen zu verstecken! Jeder darf so leben, wie er es möchte, solange er anderen damit nicht schadet. Ich würde mich nicht wohl fühlen, wenn ich es geheim halten würde! "Ich bin ich, das allein ist meine Schuld!"
Grundsätzlich bin ich dafür, dass jeder Mensch offen mit seiner Sexualität umgehen sollte. Natürlich wird man dadurch auch ein Stück angreifbarer. Auch Daniel wurde dadurch angreifbarer, z. B. in Bezug auf die Medien, die gerne sexuelle Neigungen als Aufhänger für irgendeine Story nehmen. Ich versuche selbst weitgehend offen meine sexuelle Orientierung zu leben. Leider geht dies nicht in allen Bereichen, z. B. im Beruf halte ich mich völlig bedeckt, was das Thema angeht.
Ich habe Hochachtung vor Daniel, weil er von Anfang an so ehrlich war. Viele seiner Kollegen-innen leben ein Doppelleben und haben Angst, dass die Wahrheit ans Licht kommt.
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 10· © 2003 - 2006 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe