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Aktuelles/Kommentare 9/30
August 2006
E-Gitarren-Sound, bunte Lichtershow und fliegende Autogrammkarten
Die Stimmung zwischen Daniel und den Fans könnte nicht besser sein: Jedes Mal, wenn er sein Mikrofon einladend in Richtung der Fans hält, singen sie lauthals mit. „Ich weiß nicht wohin“, „Ich weiß nicht wohin“. Daniel strahlt, er genießt das Singen mit dem Publikum sichtlich, wiederholt einige Passagen extra mehrere Male – variiert dabei Stimme und Gesang, mal schreiend, mal schnodderig, um seinen Chor noch mehr anzuheizen.
Zurecht traut Daniel seinem Publikum zu, eine ähnlich tolle Stimmung zu machen wie bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Einen Tag vor dem Konzert sei er nämlich beim Eröffnungsspiel im Münchener Olympia-Stadion dabei gewesen, wie er zwischen zwei Songs erzählt, und von der Stimmung dort überwältigt. Viel mehr will er aber nicht über die WM erzählen – aus Rücksicht auf die anwesenden Frauen. Und er wechselt das Thema – Mannheim hätte sich ihm heute von seiner multikulturellen Seite gezeigt. Auf dem Maimarktgelände findet nämlich zur gleichen Zeit auch ein großes Moslem-Treffen statt. Deswegen war aus Sicherheitsgründen der Einlass kurzfristig umorganisiert worden: Schon ab 17 Uhr wurden kleinere Fangruppen von einem Security über das Gelände zur Halle geführt und kamen nach Kontrolle der Eintrittskarten in den kühleren Vorraum, wo Getränke und Brezeln angeboten wurden, was bei der Sommerhitze an diesem Tag sehr angenehm war. Angesichts der tollen Stimmung während des Konzerts flachst Daniel spontan, die Moslems sollten ruhig rüberkommen und mit uns gemeinsam Party machen. Passend zum nächsten Song wird jetzt die Bühne teilweise rot und gelb ausgeleuchtet: Schwarz-Rot-Gold, die Farben des „König von Deutschland“. Frech singt Daniel nicht den veralteten Originaltext, an den er sich bei der Single hatte halten müssen, sondern improvisiert Personen des aktuellen Zeitgeschehens hinein. Auch bei diesem Song wird Text variiert und werden Strophen wiederholt, die das Publikum dann auch begeistert mitsingt.
Foto: Racers
Foto: Racers
Einmal in Rocklaune, sollte es nun so weitergehen Auf dem Programmplan steht eigentlich „Ich hass mich“. Verwunderte Gesichter bei den Bandmusikern und im Publikum, als Daniel aber zu „Der Traum“ überleitet. Bis Daniel fragt, warum das immer ihm passieren muss. Er hätte sich vertan – und schaut suchend auf den Zettel mit der Liedabfolge. Da ruft ihm auch schon jemand aus dem Publikum „Ich hass mich“ zu. Spontan beschließt Daniel, der darüber lachen muss, dass seine Fans sich im Programm so gut auskennen, die Lieder dann wirklich in der Reihenfolge zu singen, wie er sie zunächst angekündigt hat. Die Band beeilt sich, noch so schnell die Instrumente zu wechseln.
Der unfreiwillig geänderte Ablauf hat allerdings den Vorteil, dass nach den sphärischen Klängen von „Der Traum“, in dem sich Daniel ja schon seit langem wünscht, Deutschland werde die Fußball-WM gewinnen, die Fans mit dem energiegeladenen Rocksong „Ich hass mich“ in die Pause geschickt werden. Obwohl sie wieder kräftig mitsingen, feuert Daniel die Fans an noch lauter zu singen, was sie dann auch schaffen.
Foto: Anja + Sandra/www.danielfans.de
Foto: Anja + Sandra/ www.danielfans.de
Die zweite Hälfte des Konzerts beginnt Daniel, der jetzt ein weißes Shirt und eine schwarze Hose trägt, mit dem sehr persönlichen Song „Ich gehöre nicht jedem“. Das ist der Moment des Konzerts, in dem der sonst sehr fannahe Künstler seinem Publikum zu verstehen gibt, dass er sich abgrenzen und sich selbst gehören muss, um weiterhin viel geben zu können. Und gleich beim nächsten Song gibt er wieder viel: Jetzt käme eine Überraschung und holt sich dann die E-Gitarre. Konzentriert beginnt er auf der Gitarre die Akkorde von „Stand by me“ zu spielen.
Foto: Racers
Foto: Racers
„Stand by me“ – ein Song, der den Fans seit Daniels ersten Konzerten vertraut ist, den sie ohne Schwierigkeiten stellenweise auch ganz alleine singen, ein Song, den sie besonders lieb gewonnen haben, drückt er doch bildlich die besondere Bindung zwischen Daniel und seinen Fans aus. Es ist der einzige Song von Daniels altbekannten Liedern, der einen Platz im aktuellen Tourprogramm bekommen hat. Und doch ist er diesmal neu: Auf der Bühne in Mannheim steht jetzt vor schlichter Kulisse ein junger Mann, der sich fast schon vier Jahre im Showbusiness behauptet hat, inzwischen mit gereifter Stimme dieses Lied darbietet und als Musiker auch selbst ein Instrument dazu spielt.
 
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