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Erlebnisberichte 6/12
Juni 2007
"Ihr müsst doch ein bisschen stolz auf mich sein..." (Hürth 23.10.2006)
Als wir nachmittags in Hürth angekommen sind, wussten wir noch nicht, was uns erwarten würde. So haben wir also erst einmal Faniels begrüßt und uns ein wenig auf dem Gelände umgesehen. Keiner von uns wusste so richtig, was "Karaoke Showdown" für eine Sendung sein würde und wie wir uns diese vorzustellen haben. Während wir draußen warteten, konnten die Leute für die erste Aufzeichnung bereits im Foyer ihre Karten abholen. Wir, die zur zweiten Aufzeichnung wollten, sind also noch draußen geblieben.
Irgendwann haben wir zu fünft beschlossen, noch ein wenig spazieren zu gehen, sind dort an den Studios über den Parkplatz gelaufen und haben ein bisschen gequatscht. Wir haben gerätselt, woher wir überhaupt die Info hatten, dass Daniel bei der Aufzeichnung dabei ist und haben dann festgestellt, dass ihn heute noch niemand gesehen hatte. Im gleichen Moment habe ich gemerkt, dass die anderen neben mir alle verschwunden waren und als ich mich beim Weitergehen umdrehen wollte, fiel mein Blick auf die Person, die fast in gleicher Höhe neben mir herlief. Ich hab mich total erschrocken, hab direkt wieder weggeguckt. In dem Moment ging alles total schnell, ich hab erstmal gedacht "Nein, jetzt spinn nicht rum, das kann jetzt echt nicht Daniel sein." Aber gleichzeitig wusste ich ja, dass er das ist. Im ersten Moment war ich voller Panik und wusste gar nicht, was ich machen sollte. Damit hatte ich jetzt ja nicht gerechnet. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken. Ich hatte ihn auch nicht, so wie die anderen, aus dem Gebäude rauskommen sehen. Da stand ich dann also und habe Daniel erstmal entgeistert angeschaut. Er hat so geguckt, als wüsste er auch grade nicht so recht, was er tun soll.
Wir wollten ihn dann vorgehen lassen und haben festgestellt, dass wir jetzt ja wissen, dass wir nicht umsonst hier sind. Daraufhin drehte sich Daniel zu uns rum, grinste und meinte "Wieso?". Ehe wir uns versehen hatten, war dies der Anfang einer ca. 30-minütigen Unterhaltung mit Daniel. Auf einem Parkplatz in Hürth, zwischen Bahngleisen und Studios. Eigentlich lächerlich. Aber nun gut. Daniels Begleiterin, eine Frau von der Plattenfirma, hat sich irgendwann aus dem Gespräch ausgeklinkt und hat sich etwas abseits gestellt. So hatten wir Daniel ganz für uns alleine und haben geredet, bis es schon dunkel wurde. Er hat uns erklärt, worum es in der Show gehen würde und uns aufgefordert, dass wir gut mitmachen sollen, denn das wäre alles ganz lustig. Dann haben wir noch über Musik gesprochen, über andere Künstler, über Konzerte und eigentlich über Gott und die Welt. Es war wirklich schön, mal so ungezwungen und in Ruhe reden zu können.
Zwischendurch gab es Momente, da hat kurz niemand was gesagt. Daniel hat dann immer ausgesehen, als würde er überlegen, was er uns noch erzählen könnte. Manchmal sah er auch aus, als wäre er grade am träumen. Einmal hat er plötzlich, als alle ruhig waren angefangen "My bonnie
is over the ocean" zu singen. Das kam so unvermittelt, ich musste lachen und er hat dann noch grinsend weiter gesungen und mich dabei mahnend angeguckt. Und immer dieses Spielchen.. er guckt so lange, bis man wegguckt. Und wenn er gerade woanders hinguckt, weiß man doch irgendwie, er kriegt alles mit.
Dann hat uns Daniel den Tanzstil der Boygroups vorgeführt, das war so witzig, aber er konnte das so richtig gut nachmachen. Genau so, wie es dem Klischee entspricht. Hinter ihm war so ein Wagen, wo auf Monitoren die erste Aufzeichnung der Sendung lief. Die Mitarbeiter, die dort gearbeitet haben, haben sich bestimmt auch gefragt, warum da jemand mitten auf dem Parkplatz so komisch rumhampelt. Das war sooo lustig, dass Daniel dann selbst über sich lachen musste. Genauso wie Daniel meinte "Ich bin Dr. Love – Daniel Küblböck, der Arzt, dem die Frauen vertrauen" und sich fragte, warum er eigentlich nicht Frauenarzt geworden ist. Das Thema führte er dann so weit fort, bis er irgendwann ganz schnell das Thema wieder wechseln wollte, weil er sich da so reingeredet hatte. Manchmal würde ich gerne wissen, was er so denkt oder wie er von einem Thema zum nächsten kommt.
Foto: Julia Mühlens
Daniel hat uns auch erzählt, dass der Kalender so gut ankommen würde und dass er darauf auch von Nichtfans sehr gute Resonanzen bekommen würde. Dann hat er gefragt, ob wir zu den nächsten Konzerten kommen. Wir: "Ja!" Er daraufhin ganz triumphierend: "Aber für Nürnberg habt ihr keine Karten bekommen, oder?" Wir: "Doch!" Einer der Momente, der mir noch am stärksten in Erinnerung ist, war, als Daniel uns erzählte, dass er schon so hart gekämpft hat und nach allem, was bisher passiert ist, immer durchgehalten hat. Es hat mich total berührt, als er meinte, er würde einfach nicht aufgeben, auch wenn es schon so viele Gründe dafür gegeben hat, bei denen jeder andere aufgegeben hätte. Aber er macht weiter und möchte sich weiter treu bleiben, seinen Weg gehen. Egal, was andere sagen.
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 13· © 2003 - 2007 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe