Was sind MUDRAS und was bewirken sie?
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Jeder Bereich der Hand hat eine Reflexzone für einen zugehörigen Teil des Körpers und des Gehirns. In dieser Weise lassen sich die Hände als ein Spiegel für unseren Körper und unseren Geist betrachten.
An der Spitze eines Fingers liegen an die 4000 Nervenfasern, was die Finger-Mudras besonders wirksam macht. Denn die Nervenfasern stehen im Kontakt mit den Organen und können diese so beeinflussen, sie beruhigen, anregen, ausbalancieren, je nach Bedarf.
Jeder Finger hat eine Bedeutung. Den fünf Fingern unserer Hand werden sowohl mentale als auch körperliche Kräfte gegeben. Einige der wichtigsten Bedeutungen:
DER DAUMEN
steht mental für Willenskraft, Vitalität und Lebensfreude. Organisch für Magen, Lunge und Immunsystem.
DER ZEIGEFINGER
steht mental für Mut, Selbstwertgefühl und Zuversicht. Organisch für Dickdarm, Bauchspeicheldrüse und Atmung.
DER MITTELFINGER
wird mit Harmonie, Geduld und innerer Ruhe verbunden. Organisch für Kreislauf, Blase und Galle.
DER RINGFINGER
aktiviert Lust, Liebesfähigkeit und Sinnlichkeit. Im Körper steht er für Leber und Nieren.
DER KLEINE FINGER
stimuliert Logik, Sprache und Geist. Im Körper repräsentiert er Dünndarm, Lymphe und Herz.
MUDRAS inspirieren Körper, Geist und Seele, für mehr Gelassenheit, innere Ruhe und Vitalität.
Und so wirds gemacht:
PRAN-MUDRA auch Lebensmudra genannt, aktiviert das Wurzel-Chakra.
Diese Mudra erhöht die Vitalität, reduziert Müdig-keit und Nervosität, verbessert die Sehkraft, gibt Mut zum Neubeginn und fördert die Durchsetzungs-kraft und das Selbstver-trauen.
Mit jeder Hand:
die Spitzen von Daumen, Ringfinger und kleinem Finger aufeinanderlegen, die übrigen Finger bleiben gestreckt.
Bei Bedarf 5 bis 30 Minuten.
APAN-MUDRA auch Energie-Mudra genannt.
Diese Mudra entfernt Schlacken und Giftstoffe aus dem Körper und wirkt positiv auf Leber, Galle und Blase.
Auf das Gemüt übt sie eine ausgleichende Wirkung aus und schenkt Geduld, Gelassenheit, Zuversicht und Harmonie.
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Mit jeder Hand:
Daumen, Mittel- und Ringfinger aneinanderlegen, die anderen Finger sind gestreckt. Bei Bedarf 5 bis 45 Minuten.
RUDRA-MUDRA - die Mitte betreffend
stimuliert das Solarplexus-Chakra.
Löst Verspannungen im Magen, Nacken, Rücken, Becken und in der Brust und reguliert Lebenssitua-tionen, wenn wir "außer uns sind" und unseren Halt in der Mitte brauchen.
Stärkt Schwächegefühle und kann auch gegen Herz-beschwerden und Schwin-del eingesetzt werden.
Mit jeder Hand:
Die Spitzen des Daumens, des Zeigefingers und des Ringfingers aufeinanderlegen. Die übrigen Finger bleiben gestreckt. Bei Bedarf oder täglich 3 bis 6 mal 5 Minuten.
Quelle und Buchtipp:
Fingeryoga für Gesundheit, Vitalität und Innere Ruhe · ISBN-10 344 221 6613 · €12,-
Die Schweizer Yogalehrerin Gertrud Hirschi stellt in diesem Band eine Fülle von Mudras vor, die das eigene körperlich-seelische Wohlbefinden fördern, gesundheitliche Probleme angehen und innere Ruhe und Ausgeglichenheit bringen.
Sehr hilfreich ist die umfassende Einleitung, die punktgenau formulierten Anweisungen, wie Übungen zu machen sind und wofür sie eingesetzt werden können, in Verbindung mit ergänzenden Bildern über die Fingerhaltungen.Gertrud Hirschi zeigt in ihrem Buch ebenfalls anschaulich Möglichkeiten auf, wie Mudras durch Atemübungen, Affirmationen und spezieller Ernährung in ihrer Wirkung verstärkt werden. Ausgehend von den traditionellen östlichen Heilweisen, bringt sie immer wieder neueste medizinische Erkenntnisse in ihre Arbeit ein.
Ein Buch mit insgesamt 52 Mudras, die durch einfache Fingerübungen zu mehr Gelassenheit und zum Vertrauen auf die innere Urkraft führen können.
"Der Geist gibt den Ton an, und die Seele spielt die Melodie". G. Hirschi
Uscha Wolter · Fotos: Uscha Wolter
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