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AIDS-Sonderseiten 2/10
August 2008
Geschichte des Kondoms
Doch gibt es keine genauen Hinweise darauf, wie sicher diese waren. Allzu viel ist nicht überliefert, aber neben diesem tierischen Material wurde wohl ebenso mit diversen Stoffen hantiert. Bemerkenswert ist es jedoch allemal, dass auch die Erfindung des Kondoms auf die Griechen zurückzuführen ist, wie so viele feste Bestandteile unserer
heutigen Kultur. 1554, zu Zeiten der Renaissance und Geschlechtskrankheiten wie der Syphilis, kam ein italienischer Arzt namens Fallopio auf die Idee, Leinensäcke in Quecksilbersalze zu tränken. Nur leider war dies eine alles andere als zuverlässige Methode, da das Sperma mühelos durch die grobe Webstruktur der Leinensäcke sickern konnte. Außerdem wurde der Genitalbereich aufgrund der besagten chemischen Stoffe stark beeinträchtigt und entzündete sich.
Der frühere Hofadel bevorzugte übrigens spezielle Kondome in einer Luxusausführung, die aus edlen Textilien wie Seide bestand. Zu jener Zeit benutzten prominente Persönlichkeiten, wie Ludwig der Sonnenkönig oder Casanova, der wohl legendärste Liebhaber überhaupt, diese sehr gerne. Es war üblich, dass man die Kondome durchaus mehrmals gebrauchte und sie zwischendurch zum Trocknen aufhing.
1666 erblickten die ersten ziemlich sicheren Kondome das Licht der Welt. Zu verdanken war dies einem Arzt mit dem Namen Contom aus England. Damit ist klar, woher sich die Bezeichnung "Kondom" überhaupt ableitet. Ferner wird auch verständlich, warum man einmal die Schreibweise mit C und einmal die mit K vorfindet. Contom stellte seine Verhüterli aus Schafsdärmen her.
Als Belohnung für seine Erfindung wurde er schließlich von König Charles II. zum Ritter geschlagen. Jenem König wird nachgesagt, dass er kein Kind von Traurigkeit gewesen sein soll. Bis ins Jahr 1839 kannte man lediglich Kondome aus Stoffen und tierischen Gedärmen. Neben Schafen mussten auch Fische dafür herhalten. Sie wurden zu diesem Zweck ihrer Schwimmblasen beraubt.
Erst Charles Goodyear, der unter anderem das Verfahren der Vulkanisation entwickelte, markierte den ausschlaggebenden Wendepunkt in der Historie des Kondoms. Er erschuf nämlich das allererste Gummi-Kondom aus Kautschuk. Im Gegensatz zu heute enthielt jenes Kondom noch eine eher störende Längsnaht und war mit einer Wandstärke von 1 -2 mm ziemlich dick. Heute sind das nur noch 0,06 mm. Goodyear erfand zudem interessanterweise auch den Autoreifen, eine Marke ist bis heute nach ihm benannt und damit ist er wohl bekannter als mit seinem Beitrag zur Kondom-Entwicklung.
Unter dem Verfahren der Vulkanisation versteht man das Erhitzen von Kautschuk durch Schwefel. Somit kann es in die jeweils gewünschte Form gepresst werden, woraus als Resultat dehnbares und hitzeverträgliches Gummi hervorgeht.
Das Problem der lästigen Längsnaht wurde 1912 dank Julius Fromm, einem Gummifabrikant aus Berlin, gelöst. Dabei tauchte er Glaskolben in die Rohgummilösung. Vorbei waren seitdem auch die Zeiten der "dicken"
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Kondome. Fromm schaffte es mittels seiner eigens entdeckten Technik problemlos, hauchdünne Kondome zu fabrizieren. 1919 begann Fromm damit, Kondome maschinell zu produzieren. In den darauffolgenden Jahren etablierte sich der Stoff Latex zum Standardmaterial für Kondome.
1981 hatte sich das Verhütungsmittel Kondom hierzulande dann soweit durchgesetzt, dass es sogar das erste deutsche Qualitätssiegel, nämlich das dlf-Gütesiegel, bekam.
Bis heute sind Kondome die einzige Verhütungsmaßnahme, die sowohl vor ungewollter Schwangerschaft als auch vor Geschlechtskrankheiten schützt, beides in einem. Im Schnitt werden in Deutschland pro Jahr an die 200 Mio. Kondome verkauft. Anfangs hatte das Kondom noch keinen so guten Ruf und wurde von Einigen als schmuddelig eingestuft.
Doch mit dem Aufkommen von Aids fand in den Köpfen der Menschen Gott sei Dank ein Umdenken statt. Nur gibt es trotzdem noch immer viel zu viele, die auf Kondome verzichten und ungeschützen Verkehr mit allen möglichen Leuten haben.
Das ist ein gefährlicher, besorgniserregender Trend, der wohl auch Daniel Küblböck nicht entgangen ist. Mit bewundernswertem Einsatz versucht der junge Künstler, der in der in der Vergangenheit bereits mehrmals das Thema Sexualität offen angesprochen hat, dieser Entwicklung entgegen zu wirken. Nicht nur, dass er, wie eingangs erwähnt, seine eigenen Kondome auf den Markt brachte, nein, er reichte beim Konzert in Hof sogar eine Spendenbüchse herum, deren Inhalt gänzlich an die Deutschte Aidsstiftung gehen wird.
Um zu betonen, wie sehr Daniel diese Sache am Herzen liegt, verteilte er in Hof vor dem Konzert rote Schleifchen, das Symbol der Deutschen Aidsstiftung, die seine Fans später zum Konzert an der Kleidung trugen. Sogar Daniel, seine Band und seine Backgroundsängerin Mickey hatten die roten Schleifen an ihre Kleidung gepinnt.
Oft geht die Meinung um, dass Sex ohne Gummi nur halb so viel Spaß mache. Dass das nur ein Vorurteil ist, welches auf Unwissenheit aufgebaut ist, beweisen Kondome mit integriertem Gel, das eine kühlende Wirkung zur Folge hat und somit für zusätzlichen Kick beim Sex sorgt und die Lust sogar steigert.
Vielleicht wird Daniel sein Kondom-Sortiment ja eines Tages auch in so eine Richtung erweitern und seine Fans können in Zukunft am Fanstand auch Kondome mit solch zusätzlichen Detaills erwerben. Man darf jedenfalls gespannt sein...
Text: Franz Grulich
(Quellen: Zeitschrift "Du & Ich" Ausgaben Dezember 2007 & Januar 2008 und   www.schaepp.de
 
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