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Gesellschaft & Medien 1/6
Februar 2009
Die Menschheit hoch in den Lüften -
Genialität oder Albtraum?
In seiner Kolumne vom 30.08.2008 hat Daniel über ein Thema geschrieben, das unglaublich viele Menschen betrifft und das wohl nie an Bedeutung verlieren wird, schon gar nicht in einer Zeit, in der die Technik unermüdlich immer weiter voranschreitet.
Daniel hat sich mit einer sehr persönlichen Note dem Oberbegriff Flugangst gewidmet, der Fachbegriff hierfür lautet übrigens Aviophobie und kommt aus dem Griechischen.
Ebenfalls aus Griechenland stammt der Mythos von Dädalus und Ikarus, der einigen Lesern bekannt sein dürfte. Diese alte, doch zeitlose Geschichte greift auf sehr eindrucksvolle und drastische Weise den Traum vom Fliegen auf, der die Menschheit schon seit Tausenden von Jahren berührt.
Oft neigt der Mensch scheinbar dazu, sich daran zu versuchen, das Unmögliche möglich zu machen. Nur - ist das wirklich so gut? Ist es nicht zu sehr Gott spielen, wovon wir lieber die Finger lassen sollten? Genau diese Frage stellt sich auch Daniel, indem er schreibt "Eigentlich ist es doch verrückt, dass wir Menschen durch die Lüfte fliegen. So hat es die Natur schließlich nicht vorgesehen... Vielleicht sollten wir der Technik nicht einfach blind vertrauen."
Somit treffen sowohl Daniel, als auch der Mythos um Dädalus und Ikarus die selbe Aussage! Wer zu hoch hinauf fliegt, stürzt ab.
Ikarus konnte von der Erfindung seines Vaters Dädalus nicht genug kriegen. Der Vater kam auf die Idee, künstliche Flügel für den Menschen zu basteln, damit er wie die Vögel, fliegen kann. Die Flügel baute er aus lauter kleinen Federn und fügte diese mit Wachs zusammen, so dass alles auch schön hielt. Dädalus gab seinem Sohn vor dem Flug noch den Rat, nicht zu nah an die Sonne zu fliegen, weil sonst das Wachs schmelzen würde und die Flügel dann auseinander brechen würden. Ikarus jedoch befand sich beim Fliegen auf einmal in einem Rausch der Sinne und Empfindungen und begann immer höher empor zu steigen. Sein Vater Dädalus, der ebenso wie Ikarus, durch die Lüfte flog, rief seinem Sohn noch zu, er solle doch wieder weiter nach unten fliegen, doch all dies war vergeblich: die Rufe des Vater verhallten im Nichts. Es war zu spät, Ikarus' große Sehnsucht den Himmel zu berühren, wurde ihm zum Verhängnis.
Wer hatte das nicht schon mal, dieses leicht mulmige Gefühl, wenn der Flieger abhebt. Für andere ist es jedoch weitaus mehr, sie haben Flugangst. Was das überhaupt ist und was man dagegen tun kann, lest ihr hier auf Seite 1.
Wir stellen euch "Kleine Schritte tun e.V." vor. Ein Verein, welcher sich um die Behandlung von Kindern kümmert, die unter Mukoviszidose leiden. Des weiteren zeigen wir die Schicksale einiger dieser Kinder auf.
Nun ist er gewählt, Barack Obama, Daniels Lieblingspräsident. Wir zeigen euch auf, ob und welche Möglichkeiten er hat, die aktuellen weltweiten Probleme zu bewältigen.
Die Sonne brachte das Wachs zum Schmelzen und der junge Mann stürzte, in Flammen stehend, ins weite Meer. Der Vater sah nur noch die Federn in den tosenden Wellen und den Leichnam seines Sohnes, den er auf einer nahe gelegenen Insel begrub, die seitdem den Namen Ikarus innehat.
So tragisch wie diese Geschichte endet, so tragisch enden auch manche Flüge aus unserer heutigen Zeit. Nicht jedes Flugzeug, das die Erde verlässt, landet anschließend erneut wohlbehalten auf selbiger. Es ist eine Tatsache, dass Technik versagen kann und Flugzeuge manchmal abstürzen. Regelmäßig sehen wir Bilder von solchen Unglücken im Fernsehen.
In seiner Kolumne beruft sich Daniel auf den Absturz in Madrid, doch ist dieser lediglich ein einziges Beispiel von ganz vielen...
Wie sicher ist das Fliegen wirklich?
Um diese Frage leichter zu beantworten zu können, hat der hessische Rundfunk vor einiger Zeit ein Interview mit Matthias Baur, einem Co-Piloten der Lufthansa geführt. Hierbei hat man sich auf vier "Angstauslöser" konzentriert, nämlich auf den Start, die Tragflächen/Flügel, die Triebwerke und auf das Fahrwerk. Laut Herrn Baur ist das "Wackeln und Klappern" beim Start des Flugzeugs sogar ein gutes Zeichen, da das nicht daran liegt, dass die Maschine auseinander bricht, sondern daran "dass die Bauteile eines Flugzeugs flexibel sind". Es wird erkennbar, wie wenig man über bestimmte
Dinge, die einem Angst machen, Bescheid weiß. Die Angst vor dem Unbekanntem spielt also eine bedeutende Rolle. Durch den Luftdruck verändert sich die Kabine des Flugzeugs, sie "dehnt sich ein bisschen aus" oder "zieht sich ein bisschen zusammen", so Baur.
Natürlich ist es beruhigend zu erfahren, dass die seltsamen Geräusche beim Start kein böses Omen sind. Aber wer kann bitte sicher sagen, dass die Flügel nicht plötzlich abbrechen? Diese Angst haben viele unter Aviophobie leidende Passagiere. Der Copilot Matthias Baur gibt auch hier sofort Entwarnung. "Ein Flügel kann praktisch nicht abbrechen", sagt er.
Wahrscheinlich haben unsere Albtraum-Szenarien ihren Ursprung in diversen Horror- und Katastrophenfilmen, die stetig die Medien- und Fernsehwelt überfluten. Filme wie "Final Destination" vermitteln ein falsches Bild von der Wirklichkeit. Horrorfilme bedienen sich seit jeher der intimsten Ängsten ihrer Zuschauer und ziehen ihr Lebenselixier genau daraus. Deswegen sollten sie nur von Leuten angeguckt werden, die sie auch verkraften. Herr Baur verrät im Interview außerdem, dass die Tragflächen eines Flugzeugs bestimmten Tests unterzogen werden, die in Maschinenhallen oder Labors stattfinden. "Diesen Belastungen, die dort auftreten, ist ein Flugzeug im Fluge nie ausgesetzt", meint der erfahrene Copilot.
Eine weitere Angst vieler Menschen, die fliegen, ist das Ausfallen der Triebwerke. Auch da fühlen sich viele Passagiere unweigerlich an Szenen aus Filmen
 
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