Frühstück und Hormonschock
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Das letzte Lied in Daniels Zugabe ist "If I can dream it". Ich fühle mich wie ein Ausgetrockneter, der mit Wasser überflutet wird.
Es ist einfach klasse gesungen. Es passt. Daniel kann mich mit dem Gefühl in seiner Stimme tragen. Ich weiß, ich lande immer sanft.
Das Konzert ist vorbei, alle strömen nach draußen. Unsere Schritte klingen gedämpft durch den Schnee, der diese Gegend um Landshut in eine Zuckerlandschaft wandelt. Wir lassen den Abend noch mit lieben Danielfans ausklingen.
Am nächsten Morgen geht unsere Reise zurück. Wieder sitzen Moonflower und ich im Restaurant des Zuges und frühstücken vier Stunden lang.
Bettina Kathage
Fotos: Dr. Heike Seitz
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Als wir davon hörten, dass ein Konzert von Daniel in Hamburg stattfinden sollte, haben wir uns sehr gefreut, denn Hamburg liegt nur etwa eine Autostunde von uns entfernt und wir waren wahnsinnig gespannt darauf, was man sich unter einer “Gayvention im Flughafen” vorzustellen hat.
Da der Weg für unsere Verhältnisse kurz und die Zahl der Sitzplätze doch ziemlich begrenzt war, haben wir kurz entschlossen sofort bestellt und bekamen dann auch einen Tisch in der zweiten Reihe zugeteilt.
Gerade als ich in der Bank unserer benachbarten Kleinstadt meine Überweisung ausgefüllt hatte, traf ich eine Nachbarin von uns, Ilse, die etwas weiter schräg gegenüber von uns wohnt. Ilse fragte, was ich hier in der Stadt mache und ich sagte es ihr und zeigte ihr ein paar von meinen Lieblingsbildern von Daniel. Wir sprachen eine Weile über ihn und als ich sie fragte, ob sie nicht Lust hätte, mitzukommen, sagte sie spontan zu.
Als wir dann kurz vor dem Konzert von anderen gefragt wurden, ob wir denn Daniel zu unserem Meet & Greet eine Kleinigkeit mitbringen würden, waren wir mehr als verwirrt!! Hä? Ein Meet & Greet? Wir???! Davon wussten wir ja noch gar nichts! Wir guckten also schnell nach und tatsächlich, da stand es (ziemlich klein): Die Kartenbesitzer der ersten zwei Tisch-Reihen waren zu einem Meet & Greet mit Daniel eingeladen! Na, da war die Freude natürlich groß... bis wir eine E-Mail von einer Jacqueline Studzinski erhielten:
Hallo Ihr Lieben, das Meet & Greet findet am 27.03.2010 nach dem “Crazy Cooking” statt. Dieses startet um 14.55 Uhr auf der TV-Bühne und endet um 15.40 Uhr. Im Bühnenbereich werdet ihr dann zusammengesucht und zum Meet & Greet im Business & VIP-Bereich gebracht.
Liebe Jacqueline, wie stellst du dir das vor? Wie willst du uns zusammensuchen? Haltet ihr ein Schild hoch? Werden wir ausgerufen: „Alle, die es geschafft haben, sich ein Meet & Greet mit Daniel Küblböck zu „erkaufen“, bitte in den Business- und VIP-Bereich?”
Und was machen wir mit Ilse?
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Das Konzert mit Daniel sollte erst 21.30 Uhr beginnen (tatsächlich tat es das dann sogar erst um 22 Uhr). Die Fahrt aus unserem Dorf zum Flughafen dauert mindestens eine Stunde. Sollen wir also erst zum M&G, dann wieder eine Stunde zurückfahren, Ilse holen und dann wieder zur Gayvention und nach dem Konzert wieder zurück, das wären dann mindestens vier Stunden Fahrt. Und wir hatten uns so gefreut, dass diesmal die Fahrt nur kurz war! Oder sollten wir unsere über 60 jährige Nachbarin fast sechs Stunden über eine Schwulenmesse schleifen? Wir waren sicher, dass sie das nicht mitmacht und drauf und dran, das M&G abzusagen, aber, oh Wunder, wir hatten sie wohl unterschätzt und sie kam doch schon nachmittags mit. Im Auto hörten wir den Bodenmais-Song, von dem Ilse sehr angetan war und fragte, wo man ihn denn erwerben könnte. Leider kamen wir zur Kochshow zu spät, denn wir kamen dummerweise in einen Riesenstau.
Als wir vom Parkplatz kamen, sahen wir schon vor dem Eingang der Gayvention eine lange rosa Stretch-Limousine stehen; da wussten wir, dass wir hier richtig sein müssen.
Fortsetzung
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