Ein Profi lädt in den Schrebergarten
Fortsetzung von Seite 12
„Ich bin ja doch ein kleiner Heintje, gell?“, grinste Daniel abschließend noch und leicht beschämt fiel mir prompt eine gewisse Bemerkung in meiner allerersten Album-Betrachtung im Forum ein ....
Auf Daniels Schrebergarten-Album gibt es auch ein Lied, bei dem ich beim allerersten Anhören wohl ziemlich dämlich drein schaute und dachte: „Was singt er denn da???“ Aber wie das oft so ist mit Liedern, die man irgendwie undefinierbar komisch findet: man muss sie immer und immer wieder hören. Und dabei passierte es wohl - dieses Lied entwickelte sich ganz schnell zu einem meiner absoluten Lieblingslieder dieser CD! Jenes fröhlich-fetzige Stück, in dem Daniel besingt, wie schön man in einem Garten Liebe machen und was man dort sonst so "Ungehöriges" treiben kann - und das so mitreißend, dass man sich unweigerlich in eine sommernachtswarme, in nächtliches Mondlicht getauchte grüne Oase wünscht: "Schrebergarten". Noch herrlicher als der Songtext war hier allerdings Daniels Mimik während des Singens - von unschuldig bis frech können allein seine Augen ganze Bände sprechen und ich konnte mich gar nicht sattsehen und -hören. So wunderbar beschwingt ging es - nein, nicht in einen Schrebergarten, sondern in die Pause. Abkühlung war jetzt auch nötig!
"Normal warst du nie" - du nicht, wir nicht - zum Glück! Sonst würden wir wohl nicht so fröhlich zusammen kommen und uns einfach seiner Musik und seinem ganzen großartigen Entertainment hingeben .... sonst wärst du, Daniel, wohl nicht so perfekt, so genial, wie du es an diesem Abend warst. Dieser Gedanke kam mir nicht erst jetzt nach der Pause und bei diesem Lied - das war vom allerersten Augenblick an da, von dem Moment an, wo er die Bühne betreten hatte. Was hat er sich doch entwickelt! Daniel und die Bühne, das ist absolut eins, wenn er am Rocken ist und wieder einmal beweist, wie viel Volumen in seinem schlanken Körper steckt. Pinke Hose, schwarzes bedrucktes Shirt - immer noch unverschämt gutaussehend und voller Energie. Der Song kam super an, wir tanzten und sangen mit - die Texte hatten wir schon gut gelernt ... er auch, wie er grinsend betonte! Nun kündigte er uns "Ich will mich nicht festlegen" an: „Sie kennen mich ja nun doch einige Zeit, Sie wissen, bei mir kann jeden Tag ein neuer Tag kommen .... Sagt man das nicht so?“
Doch, klar - sagt man so! Und wer das doch nicht verstanden haben sollte, der konnte es in seinem Lied hören: Daniel möchte sich einfach noch nicht in allem festlegen müssen. Ich denke, dafür ist die Welt auch viel zu groß und Daniel so offen, wissbegierig und lebenshungrig - allein die Vielfalt seiner ganzen bisherigen Musik zeigt das. Und das steckt an - mich steckt es an, jedes Mal wenn ich seine Musik höre ... und besonders, wenn ich sie so live miterleben darf. Nach diesem berührenden, innigen Lied gab wieder ein beschwingtes und sehr schönes Lied: "Seifenblasen" - und diese flogen während des Liedes tatsächlich durch die Luft - von Fans mitgebracht, dazwischen bunte Leuchtstäbe - ein wunderschöner Anblick.
|
Zwei Coversongs gab es an diesem Abend, die nun nacheinander kamen: "Ewig" von Peter Maffay und "Nichts haut mich um - aber du" von Hildegard Knef. Man hätte eine Stecknadel fallen gehört, so leise war es, als Daniel "Ewig" sang ... und ewig hätte er das von mir aus auch weiter singen können, so unbeschreiblich schön war das. Mindestens genauso toll trug er seinen Knef-Song vor - die Lieder dieser Frau liegen ihm einfach. Stimmlich total perfekt!
Bevor es musikalisch weiter ging, gab er uns ein paar kleine Kostproben seiner Spanischkenntnisse - erworben in einem Kurs, zu welchem er doch glatt vier Mal hinter einander zu spät gekommen war und wo ihm auch sein berühmter Dackelblick nichts nützte - auch ein Küblböck muss pünktlich sein! Aber wen interessiert noch seine (Un-)Pünktlichkeit, wenn er anschließend einen so schönen Song, wie "Anytime we touch" singt? Der einzige englische Song an diesem Abend und noch aus seiner vorigen Tour - aber heiß und innig von den Fans gewünscht.
Weiter ging es wieder mit einem Song seines Schrebergarten-Albums: "Systemfehler". Schon allein wegen des Textes finde ich das Lied absolut toll - und live gefiel es mir hier sogar noch besser. „Lebst du dein Leben, oder ist es dir egal? Lebst du in deinem Märchen, jeder Schritt für dich 'ne Qual? Angst vor deiner eig'nen Courage, oder doch ein bisschen Mut? Das Leben ist keine Vernissage ....“ Ebenfalls einen berührenden Songtext hat "Kannst du nicht verzeih'n" ... sehr innig,
Fortsetzung
|