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Kunterbuntes 4/7
Februar 2011
Indien!... Indien??... Indien!!!
Rajasthan · © Daniel Küblböck
Die Avalli-Berge zerschneiden Rajasthan in zwei Teile: Westlich erstreckt sich die Wüste Thar, östlich liegt fruchtbares Ackerland.“ (aus: HB-Atlas spezial Rajasthan, S. 5)
Rajasthan ist wohl vor allem eines: bunt! Nicht die Landschaft, die ist, weil Wüste, eher eintönig. Aber das Leben in den Städten oder Dörfern, die Bauwerke oder die Menschen selbst, ihre Kleidung, ihr Aussehen. Die Frauen in ihren Saris, oft rot oder gelb, häufig mit eingearbeiteten kleinen Spiegeln, mit viel Klimperschmuck, z.B. Ohrringen, Armreifen oder Ketten, die Männer mit beeindruckenden Bärten und Turbanen, die in verschiedenen Variationen gewickelt werden können, deren Farbe und Wickeltechnik (Stoffbahnen bis zu neun Meter lang!) Auskunft geben über Religion oder Berufszugehörigkeit.
Rajasthan_8 · © Dr. Heike Seitz
Als Tourist sieht man aber vor allem Eines: Die bunten Städte Rajasthans.
Oft bekommt man den ersten Eindruck von Indien in Delhi, wo man mit dem Flugzeug landet und das noch nicht zu Rajasthan gehört. Aber es ist ein Beispiel für die britische Vergangenheit Indiens: grüne Parks und schneeweiße Paläste und die Prachtstraße, der Rajpath. Aber im Gegensatz dazu Alt-Delhi: Orient pur mit Rikschas, der größten Moschee Indiens, heiligen Männern, die Gebete murmeln und Bollywoodstars allgegenwärtig auf Kinoplakaten.
Und dann – natürlich: das Taj Mahal in Agra, auch nicht
Taj Mahal · © Daniel Küblböck
eigentlich in Rajasthan, aber Pflichtstopp für jeden Touristen! Dieses Märchen aus schneeweißem Marmor, Juwel der Mogularchitektur, das berühmte Grabmal für die Lieblingsfrau des Mogulkaisers Shahjahan aus dem 17. Jahrhundert.
Südlich davon Fatehpur Sikri: Die Residenz des Mogulkaisers Akbar, eine Zeltstadt aus Stein, doch vor deren Bau errichtete der Kaiser dort ab 1572 die (bis heute!) größte Moschee Indiens. Die Palaststadt, streng geplant, aus rotem Sandstein errichtet, man könnte auch sagen: geschnitzt! So hat es jedenfalls den Anschein, wenn man sich die filigranen Bauelemente anschaut. Leider war dieser Palast kein dauerhafter Wohnsitz, es fehlte an Wasser und der Unterhalt war zu kostspielig. So verließ ihn der Hof bereits nach 15 Jahren; heute ist Fatehpur Sikri eine Geisterstadt von beeindruckender Schönheit.
Und natürlich Jaipur, mit dem (noch bewohnten!) Stadtpalast aus rotem Sandstein und dem nördlich davon gelegenen Amber. Die Stadt Jaipur mit ihrem quadratischen Grundriss, Abbild des Kosmos, deren vier Bezirke den vier Hauptkasten zukamen, und dem berühmten „Palast der Winde“(Hawa Mahal), der eigentlich nur eine Fassade ist mit 953 Gitterfenstern, hinter denen versteckt die Frauen des Palastes die „Außenwelt“ beobachten konnten, da es sich zu damaliger Zeit nicht schickte, dass Frauen sich „sehen ließen“. Also mussten sie verborgen werden: hinter Kopftüchern oder hinter Gitterwänden. Heute ist das anders: Da sind die Frauen (zumindest in den modernen Städten) voll in die Gesellschaft integriert,
 
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