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Kunterbuntes 5/7
Februar 2011
Indien!... Indien??... Indien!!!
Palast der Winde · © Dr. Heike Seitz
Palast der Winde, Rückansicht
als Politikerin, als Medizinerin, als IT-Fachfrau, gut ausgebildet und ehrgeizig! Aber auch auf dem Lande wird zunehmend darauf Wert gelegt, dass die Mädchen die Schule besuchen, damit sie nicht vollends von den Männern abhängig sind. Aber da klaffen Theorie und Praxis oft noch auseinander.
Elf Kilometer nördlich von Jaipur liegt jenseits zweier Bergketten des Avalli-Gebirges Amber. Manche Touristen gelangen dorthin nicht mit dem Touristenbus, sondern auf dem Rücken eines Elefanten.
Rajasthan_1 · © Dr. Heike Seitz
Diese Elefanten sind in Indien Tradition, man sagt: „Wurde in Europa einst die Geschichte zu Pferde gemacht, so traten in Indien Elefanten an ihre Stelle“. Schon seit 4000 Jahren zähmt man in Indien die Elefanten und manche Mogulherrscher sollen um die 40.000 Dickhäuter in ihren Diensten gehabt haben, auch zur Kriegsführung, denn was eignete sich besser z.B. als lebende Rammböcke, denen dann zu schwache Festungsmauern zum Opfer fielen. Waren die Elefanten also früher noch weit auch auf den Straßen verbreitet, empfinden sie manche Inder mittlerweile als störend im Straßenbild, das sich zunehmend mit Autos füllt, von westlichen Großlimousinen bis zum kleinen Tata-Nano, der im eigenen Tata-Werk hergestellt wird. Aber immer noch ist das Straßenbild heute sehr bunt mit Elefanten, Fahrrad-Rikschas, Dreirad-Taxen (Tuk-Tuks), Motor-
rädern, die alle dann und wann einige der heiligen Kühe umrunden müssen, bei denen kein Inder nur entfernt auf die Idee käme, die müssten von der Straße verschwinden!
Rajasthan_20 · © Dr. Heike Seitz
Also: Amber, auf dem Elefantenrücken erreicht. Die Stadt war sechs Jahrhunderte lang Regierungssitz der Kachchwaha, die hier um das Jahr 1150 die Macht übernommen hatten, bevor man nach Jaipur umzog. Sie hinterließen eine herrliche Festungsanlage mit juwelengeschmückten Innenräumen und einer traumhaften Aussicht durch die marmornen Fenstergitter hinaus auf das davor liegende Tal.
Rajasthan_2 · © Dr. Heike Seitz
Festungsanlage Amber
Natürlich darf ein Ausflug in die Wüste Thar nicht fehlen, in der immer noch Kamele unterwegs sind, aber eher klapprige Ambassador-Taxis oder Reisebusse. Die Farben wechseln zwischen Sandgelb und Geröllgrau und werden ergänzt durch die Saris der Frauen in Limettengrün, Mangogelb oder Melonenrot.
An der westlichen Grenze der Wüste erfährt man in den Tempeln von Osian etwas über den Jainismus, der strengsten unter den indischen Religionen, in seiner Askese dem Buddhismus ähnelnd.
Tief in der Wüste Thar, nahe der Grenze zu Pakistan, liegt Jaisalmer. Wenn die Sonne untergeht, leuchtet diese aus Sandstein erbaute Stadt golden auf. Überragt wird sie von einer Festung, die durch 99 Bastionen gesichert wird. Reich wurde Jaisalmer durch die Karawanen, die vom 16. bis 18. Jahrhundert die Wüstenstadt passieren mussten auf ihrem Weg nach Delhi. Heute ist Jaisalmer eine Provinzstadt, aber man kann den einstigen Wohlstand immer noch in den mit Steinschnitzereien versehenen Wohnhäusern der reichen Großfamilien erahnen.
 
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