Musikstile in ihrer Bedeutung...
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Interessant ist, dass zu dieser Zeit, sowohl in der ehemaligen DDR als auch in der BRD gleichzeitig, unzählige Country Clubs eröffneten. Ein Grund war sicherlich die Besetzung durch die Alliierten, da amerikanische Soldaten die Country Musik ins Land gebracht haben. Vielleicht lag es auch am Gefühl der Freiheit und der großen Sehnsucht, die Country Musik ja oft weckt. Für viele gehört zur Country Musik die Cowboy Kleidung, wie Cowboy Hut, Stiefel, verwaschene Jeans und bequeme Hemden. Dies war aber nicht generell kennzeichnend. Viele Country Sänger schämten sich für ihre ländliche Herkunft und traten deswegen auch oftmals in Anzug und Schlips auf, das war also verschieden.
Jazz-Musik:
Eine Musikrichtung, die Daniels große Leidenschaft zu sein scheint, ist der Jazz. Er selbst bezeichnet sich in den letzten Jahren ja als Jazzsänger. Jazz ist genaugenommen die Grundlage für fast alle heutigen Musikstile. Jazz hat erheblich dazu beigetragen, dass die heutigen Musikstile, wie Pop, Rock, Country usw. überhaupt existieren. Das wohl wichtigste Merkmal des Jazz ist die Improvisation. Gleichwohl es zwar ein paar Vorgaben wie Akkorde und Melodien für die verschiedenen Jazzstücke gibt, so ist es doch bezeichnend für den Jazz, dass in dieser Musikrichtung alles aus dem Moment heraus entsteht. Jazz ist ein Musikstil, der durch einen einzigartigen, unverkennbaren Klang besticht, was auf die Instrumente des Jazz zurückzuführen ist, aber auch auf die verschiedenen Klangfarben in der Stimme und die verschiedenen Tempovorgaben. Jazz lebt von Rhythmus und Gefühl. Im Jazz werden vorrangig die Instrumente Schlagzeug, Bass und Klavier verwendet. Denn das sind die Instrumente, die den Grundrhythmus liefern. Instrumente, die den Jazz verschönern und ihm diesen so typischen Klang geben sind vor allem die Trompete und das Saxophon.
Die wohl beliebtesten Jazzmusiker sind Louis Armstrong, Benny Goodman, Duke Ellington, Miles Davis und Nat King Cole. Die Hochzeit dieser Musiker war von den 20er Jahren bis zu den 60er Jahren. Jazz gibt jedem Künstler sehr viel Freiraum. Durch die Improvisation und die wenigen Vorgaben spielt kein Jazzmusiker wie der andere. Die Musik des Jazz wird also sehr unterschiedlich „zelebriert“. Dies führt natürlich dazu, dass Jazz alles andere als Mainstream ist.
Der Ursprung des Jazz liegt in erster Linie bei den Afrikanern, die damals versklavt und in diverse Arbeitslager und Baumwollplantagen verschleppt wurden. Die afrikanische Musik und die in Amerika vorherrschenden Blasinstrumente führten zu einem völlig neuen Stil. Bereits 1619 begannen die Anfänge des Jazz. Da in den Vereinigten Staaten, also in den einzelnen Bundesstaaten (Nord - und Südstaaten) verschiedene Musikeinflüsse vorhanden sind, ist auch der Jazz sehr unterschiedlich geprägt. New Orleans bezeichnet man gerne als die Geburtsstadt des Jazz. 1880 waren von ca. 210.000 Einwohnern in New Orleans 55.000 farbig. Die afrikanischen Einwohner kamen in den Marchingbands
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(Blechblaskapellen unter der damals französischen Herrschaft) mit den Blechblasinstrumenten in Berührung, die später für den Jazz so typisch werden sollten. New Orleans war damals bereits sehr tolerant und so konnten die vielen Afroamerikaner ungehindert mit weißen Musikern und Musikern aus anderen Kulturen musizieren. Es wurden zunehmend Jazz-Combos, direkt in den Blechblaskapellen abgehalten. Buddy Bolden wird als der Gründer der ersten Jazzband gehandelt und war wegweisend für die bahnbrechende Entwicklung der Jazz-Musik. 1877 geboren, wuchs Buddy Bolden unter den Einflüssen der Marchingbands und ersten Jazz Combos auf, weshalb er auch spielend alle wichtigen Instrumente wie Bass, Posaune, Klarinette, Gitarre und das Kornett lernte. Im Jahre 1895 gelang es ihm zusammen mit anderen Musikern, eine sehr freche und jazzige Musik zu erschaffen.
Als Vorreiter des Jazz gilt der sogenannte Ragtime, welcher zu Beginn des 20. Jahrhunderts immer mehr gespielt wurde. Hauptbestandteil des Ragtime sind eine außergewöhnliche Melodie und Harmonie. Der Ragtime ist sehr europäisch angehaucht. Obwohl schwarze Musiker wie Buddy Bolden, Louis Armstrong usw. den Jazz erst ins Rollen brachte und diejenigen waren, die die Jazzwelle ausgelöst hatten, waren es seltsamerweise weiße Musiker, die den Jazz erst kommerziell erfolgreich machten. Hier ist vor allem die "Original Dixieland Jazzband" zu nennen. Aufgrund der sich damals verändernden Wirtschaftslage erlebte der Jazz einen entscheidenden Wendepunkt. Musiker wie Louis Armstrong, Jelly Roll Morten und King Oliver zogen weg von den Südstaaten in den hohen Norden. So wurde aus dem "New Orleans Jazz" schlagartig der "Chicago Jazz", der mit wesentlich schnellerem Tempo daherkommt. Jelly Roll Morten war ein Jazzmusiker, der durch sexistische Inhalte in seiner Musik auffiel, weswegen er vielerorts neckisch "Jelly Roll" genannt wurde. 1923 erlebte er seinen Durchbruch durch Aufnahmen mit den Red Hot Peppers. Berühmte Frauen der Jazzszene sind Ida Cox und Lil Hardin.
Im 20. Jahrhundert gelang auch weißen Jazzmusikern wie Bix Beiderbecke der Durchbruch. Zwischen weißen und schwarzen Jazzmusikern kam es oft zu Konflikten und Eifersüchteleien, weil die weißen Musiker mehr Bildung besaßen, die schwarzen Musiker dafür aber um einiges mehr Improvisationstalent. "Weißer Jazz" fand seine Abnehmer vor allem in Chicago.
Anfang der 30er Jahre wurde der Swing populär, eine Stilrichtung des Jazz. Swing wird mit Big Bands gespielt und feierte bald auch in New York den großen Durchbruch. Dies hatte zur Folge, dass die kleinen Jazzcombos immer mehr durch große Big Bands ersetzt wurden. Die Musik der Broadway Musicals diente als Vorlage für den Big Band Swing und New York mauserte sich zum Zentrum des Jazz, wurde zum Dreh- und Angelpunkt für jeden Jazzmuiker, der in der Branche Erfolg haben wollte. Daraufhin folgte 1940 bis Mitte 1950 die Entwicklung zum Bebop und Cool Jazz. Mit Beginn des 2. Weltkriegs war in punkto Jazz ein erheblicher Rückgang zu beobachten. Viele Musiker mussten in den Krieg ziehen und ihre Instrumente in den
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