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Erlebnisberichte 12/14
September 2014
Lachflash in Chemnitz
abwechslungsreich sind und Chemnitz nicht so weit von Berlin weg ist. Mein Chef hatte zum Glück auch nichts dagegen, mir zwei freie Tage zu genehmigen. Die Tickets konnte man über den Veranstalter und über Eventim kaufen.
Kurz vor dem Event kündigte Daniel auf Facebook an, dass er 16 Titel singen und auf witzige Art und Weise kleine Anekdoten zu seinem Leben erzählen würde. Meine Hoffnung war, dass aufgrund des günstigen Preises auch ein paar Chemnitzer die Gelegenheit nutzen würden, sich Daniel anzusehen. Leider wurde vom Veranstalter kaum Werbung gemacht und der Termin direkt vor Ostern und mitten in der Woche war für den Verkauf auch nicht gerade förderlich. Trotzdem war der relativ große Saal dann viel mehr gefüllt, als ich gedacht hatte.
Die Fans, mit denen ich unterwegs war, und ich nutzten vorher das sonnig warme Wetter, um uns am Nachmittag ein wenig in Chemnitz umzusehen.
Auf dem Rathausplatz war ein Ostermarkt, schöne alte Häuser überraschten mich und wir fanden dann auch ein Restaurant in der Nähe unseres Hotels, wo wir lecker essen konnten. Da diesmal freie Platzwahl war, wollten wir etwas zeitiger an der Stadthalle sein.
Die erste Reihe war sehr schnell voll, ich erwischte einen Platz in der Mitte der 2. Reihe. Eigentlich war laut vorheriger Auskunft des Veranstalters fotografieren nicht erlaubt. Zum Glück wurde das Verbot dann aber nicht so ernst genommen. Der Saal erinnerte mich an einen Konzertsaal am Potsdamer Platz in Berlin, auch viel helles Holz und viel Raum. Die Band und dann auch Daniel waren sehr pünktlich auf die Bühne gekommen.
Chemnitz96 · © Helma Bischoff
Die ersten Töne der Band erklangen, Applaus begrüßte Daniel und dieser begrüßte die Anwesenden und machte gleich Scherze über die „Wohnzimmeratmosphäre“.
Später meinte er scherzhaft, dass nicht mehr Besucher rein gelassen worden wären. Gekicher tönte schon da aus den Reihen und es sollte ein sehr lustiger Abend werden, der zum Mitmachen und –lachen reizte. Er wäre das erste Mal mit einem Konzert in Chemnitz, vielleicht nicht das letzte Mal, und erzählte über seine Anfänge auf der Bühne vor zwölf Jahren. Damals wollte er die „Nation“ erobern, damals wäre er noch jung gewesen.
Als ersten Titel präsentierte er "Young and beautiful".
Dieser Song gefällt mir durch seine stimmlichen Variationen, die Daniel auch an diesem Abend spielend meisterte. Anschließend stellte er bereits seine Band vor und erläuterte, dass „Musikalische Solarzellen“ bedeuten würde, dass wir alle an diesem Abend Energie austauschen würden. Das zog sich dann durch den Abend. Wir sollten bei dem nächsten Titel unsere Gefühle raus lassen und mitmachen, so wie jeder will. Daniel rockte mit "Proud Mary" den Saal, der Titel, den er als ersten damals beim Casting präsentiert hatte und man konnte seiner Energie freien Lauf lassen.
Mehrmals an dem Abend ging er nochmal darauf ein, dass sich die Zuschauerzahl noch steigern lassen kann und im nächsten Jahr der Große Saal eventuell voll werden würde. Ich würde es ihm wünschen. Dann präsentierte er die Chemnitzer Version von seinem Hit "You drive me crazy", in einer schönen Swing-Version.
Daniel meinte anschließend als Ankündigung seines Songs "Rebell", dass er auch ganz böse und rebellisch sein kann. Es wäre schwierig für die Republik gewesen, wenn er diese rebellische Seite und seine Gefühle im Fernsehen gezeigt hatte. Später meinte er noch, dass er seine Gefühle eben immer einfach raus gelassen hätte und wenn es als Tränen durch die Augen war. Mitten in der Ankündigung schwenkte er über zu der Frage, ob auch echte Chemnitzer im Saal wären. Eine Frau hatte an dem Abend Geburtstag und bekam ein Ständchen von Daniel gesungen. Zu "Rebell" rockte wieder der Saal und machte mit dem die Bühne einnehmenden Daniel mit, der seine „dunkle Seite der Macht“ präsentierte. Nach diesem Titel erzählte Daniel, dass er aus den tiefsten Ostalpen ist. Eine seiner Omas ist aber wirklich aus dem tiefsten Osten, aus Zwickau, aus dem Erzgebirge, sagte Daniel. Wir konnten danach wieder mitgehen und am Platz mittanzen zu "Born in Bavaria". Mode war auch Thema. An dem Abend hatte er eine graue Mütze auf, weil er angeblich seine Haare nicht hinbekommen hätte. Daniel meinte, er würde nicht mehr auf Mode achten, sondern nur auf innere Werte.
Anschließend folgten "Everything", "Anytime we touch", eines meiner Lieblingslieder von Daniel, und "Georgia on my mind". Bei diesen Titeln konnte er wieder einmal mehr seine Variabilität zeigen. "Everything" kräftig, zum Teil dieses Kieksen in der Stimme. "Anytime we touch", bei dem das Gefühl und der Rhythmus das Herz berührt. Das jazzige "Georgia on my mind", das er auf seinen Reisen ganz toll von einer farbigen Sängerin in Memphis gehört hatte und bei dem er sich auch wieder in die Töne und Melodie fallen lassen und seine jetzige stimmliche Leistung zeigen konnte.
Aber es gab auch ernste Momente an diesem lustigen Abend. Daniel sprach von seiner Investition in die Solarenergie und erzählte, wieviel Windkrafträder er unterwegs auf dem Weg mit dem Pkw von Spanien nach Berlin in Deutschland gesehen hat und von der daraus folgenden Preisentwicklung. Er verglich weiter das Abgeben und Aufnehmen der Energie zwischen ihm auf der Bühne und uns Publikum während des Konzertes mit dem Abgeben und Aufnehmen der Solarenergie.
Die Energie, die er schon damals während des Castings versucht hat zu vermitteln bis heute.
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 27 · © 2003 - 2014 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe