Bremen? War super!
Fortsetzung von Seite 8
Ja, das Sammeln – das kann dauern, bis man wieder Boden unter den Füßen spürt. Offenbar geht es nicht nur uns so.
Was war jetzt so besonders an diesem Konzert? Ich denke, diesen ungeheuren Energiefluss und -austausch verdanken wir dem Konzertsaal des „Schnürschuh-Theaters“. Früher war dort ein kleines Kino, deshalb steigen die Ränge steil nach oben. Jede Sitzreihe hat eine eigene Stufe. Der Performanceraum ist ebenerdig und die erste Reihe sitzt praktisch „auf der Bühne“. Bis in die letzte Reihe hatte jeder Konzertbesucher direkten Blickkontakt zu Daniel und ER schaute von der „Bühne“ aus auf eine hohe Wand aus Zuschauergesichtern und Armen, und so eine „energy-wall“ ist bestimmt auch für einen Künstler toll. Es ermöglicht eine ganz große Nähe und stellt eine besondere Atmosphäre her. Sie war so dicht, dass sie Funken schlug. Ich fand das einfach genial.
Und nebenbei - diese Zuschauerwand sah Daniel natürlich auch als Herausforderung an und er kraxelte während des Konzerts sogar bis ganz nach oben.
Auf Daniels Facebook-Seite entspann sich ein paar Tage später in Folge einer Collage zum Thema „Birds of Paradise“ ein Gespräch. Hier mal ein paar Sätze daraus, für die ich eine halbe Stunde lang scrollen musste. ;)
Daniel hatte dazu geschrieben: „Ja, ich war schon mal im Paradies, im früheren Leben glaube ich. ;)“
„Vielleicht waren wir damals alle da, im Paradies. Und Daniel hat schon da diese ewige Sehnsucht nach seiner Musik in uns entfacht. Who knows? :)“
„Also ich sehe das so: Bremen war das Paradies! Jetzt so ohne Daniel (und uns ) ist es einfach wieder nur noch Bremen, Pech gehabt, (fast) Norden!“
„Jo, Bremen war das Paradies - mit Daniel.“
„Vielleicht haben wir Daniel vor unserem Leben schon "gekannt". Jetzt weiß ich auch, warum mich diese Blumen immer so magisch anziehen, wenn ich sie sehe.“
Ich empfand das Konzert auch als paradiesisch. Es war ein ganz intensiver, völlig losgelöster Moment von allen Alltagsfesseln, ohne gestern und morgen, voller Schön- heit und Glück.
Die Musik - und Daniels Stimme, die einen forttragen, machen schwerelos, zeichnen Bilder – und so weit sie
|
auch tragen, man kommt am Ende immer bei sich selbst und in seinem eigenen Herzen – oder in seiner Seele an. Das ist so faszinierend wunderbar.
Da sein. Musik. Emotionen. Und alles ist gut.
Zwischen den Songs immer wieder Situationskomik. Daniel ist ein wunderbarer Atmosphärenkomponist, der all die Luftballons, die er beim Singen steigen lässt, immer wieder einfängt und mit ein paar Sätzen dazu bringt, wieder zu landen und vor Lachen auf dem Boden herumzurollen.
Er greift etwas auf und erzählt, unterhält sich mit dem Publikum, spinnt Erzählfäden, die immer länger werden und mit dem nächsten Song verwehen, der uns wieder mitten hinein reißt in die Musik.
Bremen war ja leider die letzte Station der „Daniel Küblböck Show“, in der Daniel so eindrucksvoll zeigen konnte, was alles in seiner Stimme steckt: wie viel Kraft,
Fortsetzung
|