Im Interview: Ariane Aarberger
Deutsche Künstler haben deshalb von vorneherein sehr viel geringere Chancen. (Große Ausnahme ist die Volksmusik-Sparte. Wobei Volksmusik natürlich auch nicht bei den TV-Musiksendern gespielt wird. Aber dafür gibt es sehr viele "volkstümliche" Musikshows bei anderen TV-Sendern, die sogar schon häufiger dem "musikalischen Fremdgänger" Daniel eine Plattform geboten haben.)
Doch das ist nur ein Aspekt. Schließlich gehörte Daniel bereits zur Riege der "priviligierten deutschen Künstler", deren Video-Clips bei Viva, MTV usw. liefen. Inwieweit also Daniels Stilwechsel (und alle Interessen der Familie Küblböck, die damit zusammenhängen) sowie einzelne wichtige Personen aus der Branche bzw. die allgemeine Stimmungsmache gegen Daniel auch die Entscheidungen der großen Konzerne prägen, darüber kann man wirklich nur spekulieren ... Doch es muss ja einen triftigen Grund haben, warum Daniel mit seinen ersten beiden Video-Clips bei den TV-Musiksendern noch hoch im Kurs lag, dann aber ziemlich abrupt ein Schlussstrich gezogen wurde. Nicht nur der Clip zu "Teenage Tears", sondern auch der zum Vorgänger-Song "The Lion Sleeps Tonight" wurde ja schon weitgehend boykottiert.
Und die Themen für die kostenpflichtigen Telefonvotings im TV werden offensichtlich unabhängig vom Ausschluss mancher Video-Clips festgelegt. So wie manche Zeitung immer wieder durch Negativ-Schlagzeilen über Daniel Umsatz macht, scheuen sich die TV-Musiksender eben auch nicht, mit ihren - oft sehr fragwürdigen - Votings Daniel-Fans und "Antis" abzukassieren ... oder abkassieren zu wollen.
Haben Sie einen Tipp für die Faniels, wie sie Daniel medienwirksam unterstützen können?
Ich denke, die Fans sind auf dem richtigen Weg ... Kritisch, aber positiv formulierte Leserbriefe zu Falschmeldungen in Zeitungen und Zeitschriften verfehlen zum Beispiel nie ihre Wirkung. Je mehr davon veröffentlicht werden, desto besser.
Außerdem weiß ich, dass die Zeitungsredakteure in den Fanclub-Foren fleißig mitlesen. Mit der Streuung gezielter Informationen in den Foren können die Fanclubs also ebenfalls Einfluss auf die Daniel-Berichterstattung nehmen. Natürlich stets mit der Gefahr, dass die Tatsachen in den Medien gerne mal verdreht werden.
Und der Einsatz für Toleranz gegenüber jedermann oder auch der Einsatz für wohltätige Zwecke ist meines Erachtens immer begrüßenswert. Daniel-Fanclubs können sich hier durch bestimmte Aktionen medienwirksam hervortun, ohne Daniel als Person direkt einbeziehen zu müssen. Trotzdem fallen solche Aktionen dann auch auf ihn positiv zurück.
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Aber bestimmt haben die Fans da noch viel mehr und viel bessere Ideen ... In jedem Fall erscheint es mir jedoch bei diesem Thema besonders wichtig, Daniels Meinung zu erkunden. Welche Form der Unterstützung sagt ihm zu?
Was wünschen Sie Daniel für seine Zukunft?
Natürlich ist Daniel in seinen jungen Jahren besonders gefährdet, im Licht des Ruhms zu verbrennen oder im Schatten des Showgeschäfts zu erfrieren. Aber er ist auch stark genug, beiden Gefahren zu trotzen. Ich wünsche ihm also, dass er Mensch bleibt, nie abhebt, immer wieder aufsteht und sein Schutzengel ihm immer zur Seite steht. Und natürlich, dass er glücklich wird, gleichgültig für welchen Lebensweg (im oder ohne Rampenlicht) er sich entscheidet!
Wo könnten Sie sich Daniel in zehn Jahren vorstellen?
Eigentlich überall, denn wir wissen, Daniel ist für jede Überraschung gut ... Aber am liebsten würde ich ihn weiterhin (oder immer wieder) im Showgeschäft sehen. Da gibt es schließlich noch unendlich viele Möglichkeiten: national und international.
Wird es ein weiteres Buch von Ihnen zum Thema "Daniel Küblböck" geben oder vielleicht ein Buch zu den Fans?
Das hängt "im Endeffekt" von Daniel und von den Wünschen der Fans ab. Im Moment ist zwar noch nichts geplant, aber man weiß ja nie ...
Ganz herzlichen Dank, Frau Aarberger, für dieses ausführliche und interessante Interview!
Das Interview führte Nicole Krayer
Ariane Aarberger: Daniel Küblböck. Erfolge - Fans - Gegner.
Ennsthaler Verlag 2003
ISBN: 3-85068590-X
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