Mein Weg zu Daniel
II - MAGIC MOMENTS
Fortsetzung von
Seite 10
Und so wurde aus
Vincent, dem Zauberer, eines Tages Vincent, der Puppenspieler.
Die nächsten Jahre reise ich mit meiner musikalischen Marionettenshow
durch Europa. Da sind der Clown mit dem Akkordeon, der Klavierspieler,
Miniaturausgaben von Tina Turner und Elvis Presley und der Zigeuner-Geiger,
die mich begleiten. Ich liebe meine Puppen und führe ein herrliches,
freies Leben. Nur noch selten arbeite ich für die großen
Agenturen.
Ich ziehe es vor, als Straßenkünstler dort zu arbeiten,
wo es mir gerade gefällt. Doch bei aller Freiheit ist es auch
ein hartes Leben, das einen auszehren kann. Ein Leben aus dem Koffer,
immer auf Achse, heute hier, morgen dort ich bin es leid,
dreihundert Tage im Jahr unterwegs zu sein. Und dann geschieht es
ganz plötzlich: Etwas in mir zerbricht, was mich die ganzen
Jahre angetrieben hat ich mag nicht mehr.
Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt erst vierundzwanzig war, hatte ich
bereits seit elf Jahren auf der Bühne gestanden. Niemand hatte
mich dazu gedrängt, es war meine Entscheidung gewesen, diesen
Weg zu gehen. Und jetzt würde ich diesen Weg verlassen müssen,
nicht für immer, aber vorerst war dieser Weg für mich
nicht mehr das Ziel. Nach einem Auftritt in Belgien im Sommer '99
packe ich meine Puppen in die große schwarze Kiste und rühre
sie nicht mehr an.
Bis zu dem Abend, an dem Daniel „Unchained Melody“ singt und
längst vergessene Gefühle in mir wach ruft. Unzählige Male bin
ich mit meinem Klavierspieler zu diesem Lied aufgetreten, habe
Tausenden Menschen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, und so mancher
wischte sich verstohlen eine Träne aus den Augenwinkeln. Und jetzt
hat jemand mich berührt, hat mich mit seiner Stimme und Ausstrahlung
verzaubert. ...
Nachdenklich öffne ich an diesem Abend meinen Puppenkoffer. Lange
sitze ich da und schaue in die starren Gesichter. Doch sie sprechen
nicht mehr zu mir. Ja, es gibt sie, diese fast magische Beziehung
zwischen Marionette und Puppenspieler. Er ist es, der ihnen Leben
einhaucht und die Illusion von Lebendigsein hervorruft. Wir Künstler
sind anders. Sensible Geschöpfe, die sich sehnen nach Anerkennung,
Liebe und Aufmerksamkeit. Für die Gunst des Augenblicks verkaufen
wir im Schein-werferlicht unsere Seele, lassen für einen magischen
Moment alle Masken fallen, lassen jeden teilhaben an unseren Träumen
und Visionen.
Gespannt warte ich auf die nächste Sendung. Schon bei den
ersten Tönen von Tragedy ist es wieder um mich
geschehen. Mein Herzschlag setzt für einen Moment aus, mir
teilt sich die ganze Tragödie seines jungen, aber dennoch
bewegten Lebens mit wieder fließen die Tränen,
diesmal nicht um meinet-, sondern um seinet-willen.
Ich kann nicht behaupten, dass ich die traurigen Einzelheiten, die
ich ein Jahr später in seiner Biographie lese, schon geahnt
habe.
Dennoch spüre ich ganz deutlich, dass Daniel dieses Lied nicht
einfach nur so singt. Er hat es zu seinem Lied gemacht.
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Daniel spielt den Mr. Cool
300 Fans im Münchner PEP
Viele treue Fans
zog es am 23.9.2005 zur Autogramm-stunde nach München.
Oft gesehene Faniels, aber auch mindestens genauso viele heimische
Bayer warteten auch trotz Oktoberfest schon lange vor 17 Uhr auf
Daniel und seine neue CD „König von Deutschland“, die schon Stunden
vor der Signierstunde im Einkaufszentrum ausverkauft war.
Foto:
Philipp G.
Der konzentrierte
Blick auf die Autogrammkarten, ist ein typisches Bild von der
Signierstunde.
Überall im „PEP“ waren gut platzierte Hinweise auf die Autogrammstunde
positioniert. Die Werbung hat sich gelohnt: ca. 300 Faniels waren
zu Beginn, um 18 Uhr, anwesend um sich eine persönliche Widmung
auf die neue CD zu holen.
Fortsetzung
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