Tarot - Spiegel der Seele
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Um die Karten zu befragen, sollte man sich genügend Zeit und Raum nehmen, das Tarotlegen sozusagen als einen meditativen Akt verstehen. Während des ausgiebigen Mischens der Karten wird die Konzentration gesteigert. Es wird einem immer klarer, was man eigentlich fragen möchte, man kommt immer mehr bei sich selbst an und geht in eine energetische Verbindung mit den Karten. Dann werden die Karten fächerförmig , VERDECKT ausgebreitet und verschiedene mit der linken Hand (der Herzhand) gezogen.
Es gibt verschiedenste Legesysteme, auch hier folge am besten deinem inneren Gefühl, was persönlich aktuell stimmig ist. Ob nun eine einzige Karte gezogen wird, die das Tagesthema wieder spiegeln kann oder eine kurze Antwort auf eine innere Frage geben, oder vier, sieben, zehn oder zwölf hängt einfach nur von dir und der aktuellen Situation und Stimmigkeit ab.
Ich persönlich lege am liebsten das "Astrologische Rad" oder das "Keltische Kreuz" bzw. den "Lebensbaum", wie auf dem Foto abgebildet. "Der Lebensbaum" gibt Auskunft über eine aktuelle Situation und klärt diese recht ausführlich.
Hierfür musst du 10 Karten ziehen. Diese werden wie folgt, verdeckt gelegt:
In der Mitte die 1. Karte, symbolisiert und beleuchtet die Ausgangssituation.
Quer darunter die 2. Karte, symbolisiert die durchkreuzenden Einflüsse.
Über die Ausgangskarte wird die 3. Karte gelegt (auf 12 Uhr) , die die bewussten Gedanken zu dieser Situation wieder spiegelt (Krone des Baumes).
Unter die Ausgangskarte wird die 4. Karte gelegt (auf 6 Uhr), die die unbewussten Gedanken zu dieser Situation wieder spiegelt (unter der Erde).
Links von der Ausgangskarte liegt die 5. Karte (auf 9 Uhr): der vergangene Weg oder das, was gerade vorüber geht.
Rechts von der Ausgangskarte liegt die 6. Karte (auf 3 Uhr): der neue Weg oder das, was gerade beginnt.
Von unten nach oben werden rechts neben die 6, die letzten 4 Karten gelegt:
Die 7 symbolisiert die eigene Haltung zu der Sitation.
Die 8 symbolisiert, die Energie, mit der einem die Außenwelt begegnet.
Die 9 symbolisiert die eigenen Hoffnungen oder Befürchtungen.
Die 10. Karte ganz oben rechts ist das Ergebnis, der Schlüssel.
Nach jahrelangem Tarotlegen geht es mir meistens so, dass ich kaum im Deutungsbuch nachlese, es sei denn, eine Karte ist mir recht fremd, die hatte ich selten oder die Bedeutung ist mir momentan nicht ganz klar. Meist wird aber ein inneres Verstehen ausgelöst, ich habe das Gefühl, durch die Karten lässt das Universum mich in seine höhere Ordnung schauen und ich verstehe auch in eigenen Krisen wieder mehr vom vermeintlichen Chaos, schaue sozusagen mit etwas Abstand auf die Karten, die mein inneres, momentanes Bild wiederspiegeln.
Dies sei hier an einem Beispiel dargestellt:
Die Karten wurden so wie auf dem Bild (mit meinem bevorzugten Osho-Tarot) gelegt. Dies zu einer Zeit innerer Irritation, die Fülle der Daniel-Eindrücke verarbeitend, nach dem Schauen von einer Woche BigBrother....
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Die Ausgangskarte (1) ist ganz klar: Erschöpfung! So war es, klar auf den Punkt gebracht. Das Lesen dieser Botschaft löste bei mir erstmal die „Erlaubnis“ aus, nicht weiter gucken, forschen, verstehen zu müssen, sondern innerst zu akzeptieren, ich bin erschöpft. Punkt. Sehr erleichternd...
Die durchkreuzenden Einflüsse (2) sind die „innere Stimme“. Die Karte weist darauf hin, Rat im Inneren zu suchen, NICHT in der Äußeren Welt. Erst wenn alle anderen äußeren Stimmen verklingen, kann die Innere gehört werden. Dies war mir ein Hinweis, mich jetzt nicht zu stark im Forum einzubringen und die Stimmen der Anderen aufzunehmen, sondern lieber mehr in die Stille zu gehen...
Die bewussten Gedanken (3) sind der „Blitz“, etwas bestehendes muss aufgegeben werdem, stürtzt ein.. So empfand ich das auch, ein Gefühl, ganz irrational ein gutes Stück festen Boden unter den Füssen zu verlieren, der bisherige Turm wackelt vom Blitzeinschlag und etwas Neues, stimmigeres wird entstehen.
Die unbewussten Gedanken (4) sind der „Ritter der Wolken“. Er steht für Kampf und weist darauf hin, dass wir uns nicht zwingen sollen, auch andere nicht und den Dingen ihren Lauf lassen. In dem Moment des Umdrehens wurde mir bewusst, dass ich tatsächlich in einer Art aggressivem Kampf steckte.
Die Hofkarten stehen oft für eine Person und ich dachte auch zusätzlich gleich an Daniel und seinen Kampf, den ich schon so lange verfolge und miterlebe .
Der vergangene Weg (5) ist „Loslassen“ und tatsächlich glaubte ich, etwas loslassen zu MÜSSEN, kämpferisch. Ich MUSS loslassen, damit Neues, stimmiges entstehen kann, dachte in größter Verwirrung auch erst, mein Fanielsein ein Stück loslassen zu „müssen“...
Der neue Weg (6) ist Gemächlichkeit mit der Schildkröte drauf. Das tat mir gut, ich darf also langsam machen, brauche nicht in irrem Tempo irgendwas. Ich entspannte mich bereits beim Kartenaufdecken.
Die 7, meine Haltung ist „Bewusstheit“ und sogar meine ganz persönliche Lebenskarte. Sie symbolisiert ein bewusstes Erleben, beobachten, wahrnehmen und durchfliessen lassen, ohne immer gleich handeln zu müssen, bewusst wahrnehmen, was immer auch ist, ohne etwas anderes daraus zu machen, annehmen...
Die 8 ist die Energie (8), wie mir die Außenwelt begegnet, der „Rebell“, eine für mich sehr vielsagende, vertraute Karte . Der Rebell will der Welt etwas Neues bringen, er handelt spontan, er agiert und reagiert nicht, ist nicht einzuordnen. Mir wurde klar, dass dies die Herausforderung für mich ist, eben mal nicht etwas einordnen zu können, das NICHT-Verstehen ist kein Fluch, sondern ein Schatz.
Meine Hoffnungen (9), symbolisiert von der 9,-Vertrauen- auch klar. Gut, dann vertraue ich jetzt, dass in allem Unverstehen eine höhere Ordnung wirkt und habe vertrauensvoll Verständnis.
Den Ausgang (10) der damaligen Situation besiegelt die 10 - Geduld! Nichts lässt sich vorzeitig erzwingen. Der Frühling wird kommen, die Bäume werden blühen, aber du musst geduldig warten, erzwingen kannst du es nicht....
Fortsetzung
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