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Erlebnisberichte 13/16
August 2008
Ein Gentleman auf dem Weg nach oben
um auch nur ansatzweise einer kletternden Nicky seine Hilfe anzubieten. Doch wie emanzipierte Frauen so sind, bezwang sie auch ohne Daniels Unterstützung das Geländer und beide verschwanden im Inneren der Location.
Nun hieß es weiter warten, während man dem Soundcheck lauschen konnte. Kurz darauf kam Daniel zurück und setzte sich mit Nicky an unseren Tisch, wo wir gerade in fröhlicher Runde einen Fangeburtstag nachfeierten. Natürlich ließ es sich Daniel nicht nehmen zu gratulieren und mit Sekt auf das neue Fan-Jahr anzustoßen. Daniel war sehr guter Dinge und erzählte, dass er sich sehr viel für die Gala in Mannheim habe einfallen lassen und dass die neue Tour, die im September startet, sehr toll werden würde, mit vielen neuen Songs. Zu beiden Dingen wollte Daniel aber keinerlei Details verraten. Zur Tour versprach er noch, dass er auf jeden Fall „auch in den Osten“ kommen wolle.
Ein Fan betonte, dass die Einladung in die heutige Gala ein Ritterschlag für Daniels Können bedeuten würde, immerhin konnte Daniel mit großen Stars auf einer Bühne stehen. Daniel nickte mit sichtlichem Stolz und doch spürte man, dass er seine Aufregung hinunterschluckte. Langsam begann Nicky auf die Uhr hinzuweisen, denn Daniel und sie sollten um eine bestimmte Zeit wieder zur Probe zurück sein. So verschwanden beide Richtung Bühne. Draußen lauschten die Fans Daniels stimmlichen Einlagen und auch Tony Marshall, der sich gerade im Biergarten niedergelassen hatte, saß mit offenem Mund da.
Die Zeit nach den Proben verging wie im Flug und schon rüstete sich alles zum Einlass. Die Location und das Ambiente waren wirklich sensationell. Die Abendluft, der Wald, das alles versprühte einen leicht süßlichen Duft, es war sehr ergreifend.
Der Abend begann mit Michael Schanzes Anmoderation. Deborah Sasson sang erst allein, danach mit Gunther Emmerlich. Schließlich wurden noch ein paar Frauen- und Männerwitze gerissen und schon wurde Daniel angesagt. Natürlich durften der Gurkenlaster und Daniels große Popularität in der Presse nicht fehlen, doch es wurde auch auf sein aktuelles Schaffen und vor allem die positiven Medienberichte hingewiesen.
Daniel trug einen eleganten dunkelgrauen Anzug mit feinen Nadelstreifen, dessen vornehmer Look durch ein modisches violettes Shirt aufgelockert wurde. Daniel begann mit „Unchain my Heart“ und als Fan war man auch damit beschäftigt, die um sich rumsitzenden Zuschauer und Promis zu beobachten. Lars Riedel lauschte sichtlich interessiert und auch Peter Bond, der fast die gesamte Veranstaltung mehr draußen als im Zuschauerraum war, blieb brav auf seinem Platz sitzen. Schon nach dem ersten Song gab es viel Beifall und Daniel bekam sogar ein Plüschtier auf die Bühne geworfen. Bevor er zum zweiten Lied ansetzte, bat er noch um Applaus für das „Dirk Jecht Orchester“. Danach begrüßte Daniel, nun ganz Gentlemen, die anwesenden Damen (auch die älteren, wie er betonte) und nahm etwas schüchtern auf dem bereitgestellten Hocker Platz.
Nun kündigte er „The Lady is a tramp“ aus seinem Jazz-Programm an. Dieser Song passte besonders gut zum Flair der Veranstaltung. Im Instrumentalteil tanzte Daniel mit den uns bekannten lasziven Bewegungen und strippte sich aus seiner Jacke, die er später wieder anzog. Auch der Rückwärtsstrip war sichtlich amüsant, weil Daniel dafür erst den auf links gedrehten Ärmel umwenden musste. Schließlich griff Daniel nach seiner Gitarre, kämpfte mit dem Mikrofon- und Notenständer und zog theatralisch sein Plektrum aus der Hosentasche. An den einzelnen Lachern im Publikum zum Insiderwitz erkannte man die Fans. Daniel klemmte sich die Gitarre hochkant unters Kinn und erntete, ob gewollt oder ungewollt, etliche Lacher und Schmunzler.
Benefiz-Gala · © Annett Koht
Mit einem fränkischen „Jetzt sind wir fertig… mit den Nerven, gell?“, kündigte Daniel den Beginn des nächsten Songs aus seinem aktuellen Country-Programm an. Für seine gleichzeitige Verabschiedung mit den Worten „Es war sehr schön bei Ihnen zu sein, das ist eine super Location, ich bedanke mich!“, erntete Daniel lautstarkes Bedauern aus den Zuschauerrängen. Dann begann er zu spielen und stoppte nach ein paar Tönen von „I wanna go back home“. Daniel fragte, ob wir die Gitarre hören könnten und es stellte sich heraus, dass diese gar nicht angeschlossen war. Dies holte ein Techniker sofort nach und dann konnte Daniel endlich seinen Song zum Besten geben. Aller guten Dinge sind drei und erneut ergriff Daniels Stimme mit dem Song die Zuschauerränge und seine Töne, die mal kraft- und mal gefühlvoll, aber allesamt treffsicher und überzeugend waren, schwangen auf den leisen Wogen der Abendluft durch die Bäume. Großer Applaus nach dem Lied war Daniel sicher und auch der Schlagzeuger, der ihn solistisch begleitet und sein Instrument ganz sanft auf Daniels Interpretation abgestimmt hatte, zollte Daniel im Anschluss Beifall.
Als Daniel letztlich unter dem Jubel der Fans und der begeistert klatschenden Zuschauer die Bühne verließ, wurde einem plötzlich kalt. Eigentlich hätte man jetzt glatt nach Hause gehen können… doch es folgten noch ein Sänger der jungen Tenöre, ein blinder Trompeter und zahlreiche Einspieler von Szenen aus Peter Hofmanns Leben. Ireen Sheer mit ihrem sehr professionellen Auftritt und etlichen flotten Nummern brachte anschließend wieder etwas schnellere Rhythmen in die Veranstaltung.
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 16 · © 2003 - 2008 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe