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Erlebnisberichte 4/16
August 2008
Von Groupies, Fortuna-Fans und der Volksmusik
Ich sagte zu ihr, dass ich ganz sicher sei und wir mussten erst einmal herzlich über diese Frage lachen.
Als wir in der Halle unsere Sitzplätze gefunden hatten, die etwas seitlich waren, konnten wir zu Beginn der Show bis in die Mitte durchrutschen, denn die komplette Reihe war leer. So saßen wir nun direkt neben dem Lichtpult und wenige Momente später bekamen wir Gesellschaft von 4 Männern in Fußballtrikots, die sich mit Bier ein paar Plätze neben uns breit machten. Wie wir kurze Zeit später erfuhren, waren das Fortuna-Fans und auf unsere Frage, was sie hier machen, sagten sie uns, sie würden das schon seit Jahren machen. Immer mal wieder zu solchen Veranstaltungen gehen, um die Leute ein wenig aufzumischen.
Teilweise war es wirklich anstrengend, neben denen zu sitzen, weil sie zu allem lauthals ihren Kommentar hinzugaben und die älteren Frauen in der Reihe vor uns schon ganz entnervt waren. Trotzdem fühlten wir uns zeitweise von den Fortuna-Fans mehr unterhalten als von der Show selbst.
Dennoch muss ich sagen, fand ich die Veranstaltung gar nicht so schlecht, wie ich mir das vorgestellt hatte, denn der tatsächliche Volksmusikanteil war zum Glück eher gering und z.B. Auftritte wie von DJ Ötzi, der u.a. seinen Hit „Ein Stern, der deinen Namen trägt“ sang, machten viel Stimmung.
Bei Daniels Auftritt mit „Born in Bavaria“, der ziemlich am Anfang war, empfand ich das Publikum noch als ziemlich lahm, kaum einer machte mit. Und als wir applaudierten, kassierten wir von den älteren Damen vor uns böse Blicke, die uns aber nicht davon abhalten konnten.
Eine Aktion, die ich richtig cool fand, war ein Kusswettbewerb, den Florian machen wollte. Er forderte dazu die Frauen im Publikum auf, ihm vorne entgegenzurennen (er stand vorne zwischen den Stuhlreihen) und sich ein Küsschen abzuholen. Alle Küsschen sollten gezählt werden und er wollte in einer bestimmten Zeit einen Rekord brechen. Anfangs traute sich kaum jemand, aber nachdem er Anfang gemacht war,
flitzten aus allen Ecken der Halle Mädels und Mütter heran, um auch ein Küsschen zu bekommen. Da haben wir auch spontan mal mitgemacht und wie Daniel es ausdrücken würde: es war eine riesengroße Gaudi!
Ein Highlight für mich war die Parodie von Florian und Daniel, in der sie als Gitti und Erika verkleidet „Aus Böhmen kommt die Musik“ sangen. Das war Unterhaltung pur und auch die älteren Leute wurden aus der Reserve gelockt, klatschten mit und schienen sich am Geschehen auf der Bühne zu erfreuen.
Zum großen Finale kamen dann noch einmal alle Künstler der Show auf die Bühne und wir haben uns nach vorne in den Mittelgang gestellt.
Nach der Show gingen wir zum Auto und liefen dann noch einmal zum Tor hinter der Halle. Daniels Mini und die anderen Fans standen schon dort und sie unterhielten sich. Er war aber wohl gerade auch erst angefahren gekommen. Daniel fragte, wie wir denn das Röckchen gefunden hatten und dann erzählte er, dass er seine Haare rasieren wollte dafür, aber im Nachhinein froh war, das nicht gemacht zu haben. Dann grinste er: „Ihr hättet auch nie gedacht, dass ich einmal in so einer Show dabei bin, oder?“ Wir schüttelten den Kopf und auch er meinte: „Ich auch nicht…“ und stellte fest, dass er ja sehr wandelbar sei, so dass man ihn überall reinstecken könnte.
Dann meinte er ganz belustigt, dass er das Lied nicht mehr aus dem Kopf bekommen würde und fing an zu singen: „Aus Böhmen kommt die Musik…“ Es dauerte auch nicht lange, bis Daniel dann weiterfahren wollte und er erzählte uns, er würde jetzt noch wieder zurück nach Nürnberg nach Hause fahren. Also verabschiedeten wir uns von ihm und winkten seinem Mini hinterher, als er langsam vom Parkplatz davon fuhr.
Auch wir machten uns glücklich, aber müde auf den Weg zurück nach Hause. Diese Veranstaltung war ein abendfüllender, aber anstrengender Abend gewesen und trotzdem war dies ein schöner Tag, den ich so schnell nicht vergessen werde.
Text und Foto: Julia Mühlens
Daniel zu Gast in Hof oder: Mein bisher schönstes Daniel-Konzert
Konzerte von Daniel Küblböck sind für mich immer etwas ganz Besonderes. Keines davon gleicht dem anderem und jedesmal schafft es dieser sympathische Künstler, mich von Neuem auf eine Entdeckungsreise zu locken. Diesmal sollte Daniel im oberfränkischen Hof gastieren und ich gewann beim Offiziellen Fanclub zwei Karten für das Konzert (danke noch einmal dafür!).
Bereits bei meiner Anreise machten sich Aufregung und Vorfreude breit, es war so unglaublich spannend. Fast so, als würde ich zum ersten Mal ein Konzert von Daniel besuchen. Am Eingang der Halle standen schon ein paar Fans und es wurden immer mehr. Hach, ich liebe es! Zahlreiches Knuddeln und Umarmungen.
Später gesellte sich Daniel höchstpersönlich unter die wartenden Fans, um für die Deutsche Aidsstiftung Spendengelder zu sammeln. Ich bat Daniel um ein Geburtstagsständchen für eine Freundin.
Seine Worte dazu waren: „Ich bin doch kein großartiger Sänger – und außerdem schüchtern!“ Wenigstens gratulierte er noch mit einer Umarmung und war sehr lieb zu ihr.
Nachdem wir uns später am Fanshop mit Kondomen etc. eingedeckt hatten, gingen wir zu unseren Plätzen seitlich auf der Galerie. Man hatte von dort aus einen tollen Blick auf die Bühne und die war gar nicht mal so weit entfernt. Heike und ich waren beeindruckt. Die Stimmung im Saal war schon von Beginn an atemberaubend und schlichtweg fantastisch. Sofort packte mich das Fieber und ich ließ mich von der Begeisterung anstecken.
Als Daniel, der Star des Abends, die Bühne betrat, trug er eine Röhrenjeans sowie eine Strickjacke. Er strahlte über beide Backen und musste lachen. Das Publikum war außer sich vor Freude, ihn zu sehen und applaudierte heftig.
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 16 · © 2003 - 2008 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe