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AIDS-Sonderseiten 6/10
August 2008
Interview mit Dr. Volker Mertens
Die haben das gesagt! Warum benutzt du kein Kondom? Da hatten sie also sozusagen so Kronzeugen, das stärkt die Position der Mädchen auch.
IE: Daniel möchte ja auch gezielt das „Estragon“ unterstützen. Arbeiten dort auch an Aids erkrankte Menschen?
Dr. Mertens: Ja, ganz überwiegend. Etwa 75 oder 80 %, genau kann ich das nicht sagen, der dort arbeitenden Menschen sind HIV-positiv.
IE: Daniel hat ja kürzlich im Promidinner gekocht. Das wäre doch auch mal eine Idee, vielleicht auf diese Art auch das Estragon zu unterstützen.
Frau Hövener (Anm. d. Redakt.: Mitarbeierin von Dr. Mertens): Ja das wär toll, da sind wir gar nicht drauf gekommen.
IE: War Ihnen bekannt, dass Daniel sich auch zuvor schon häufig für Charity-Projekte eingesetzt hat?
Dr. Mertens (lacht): Wir haben dann einfach auch mal auf seine Webseite geschaut, nachdem die E-Mail kam, als es da um die Kondomgestaltung ging, und haben uns erstmal interessiert: Was macht er denn im Augenblick, haben dann diese Wendung zum Jazz gesehen, das war mir vorher alles gar nicht so bewusst, was ich ganz toll finde. Auch die Webseite hat mir sehr gut gefallen von den Fotos her, wie er da rüber kommt etc. und dann haben wir natürlich auch gesehen, dass er da vorher auch schon Charity-Sachen en masse gemacht hat.
IE: Was sagen Sie denn zu der heute stattfindenden Gala? Wie finden Sie das?
Dr. Mertens: Wir waren ganz überrascht, als er den Vorschlag an uns herantrug und haben gesagt: Ja, mach das! Ich hab ja auch heute gehört, dass es auch ne Premiere für ihn ist, dass er das vorher noch nicht so in der Form gemacht hat und wir finden es klasse, dass die Karten sofort weggegangen sind wie nichts und alles ausverkauft war. Ich finde das Ambiente hier sehr schön, es ist ein festlicher Rahmen, es ist nicht zu festlich, aber es ist festlich, es passt, finde ich. Ich bin schon ganz gespannt.
IE: Es sind ja auch andere Künstler geladen…
Dr. Mertens: Ja, das finde ich gut, dass er den Kreis sozusagen ein bisschen geöffnet hat. Zu einer Charity-Gala gehört ja ein kleines Programm und ich frage Künstler an, stell mich einfach in die Reihe, bin dann einer von mehreren und wir machen ein rundes Programm daraus und meinen Fans wird was geboten. Das finde ich ganz klasse! Mutig und toll!
IE: Ja, mutig! Ich möchte nicht wissen, wie nervös er ist…
Alles lacht…
IE: Wir alle sind ziemlich erfreut, wie diese von Daniel ins Leben gerufene Aktion von den Fans angenommen wird. Er hat sein Spendenziel bereits mehrfach angehoben. Hätten Sie zu Beginn dieser Aktion mit so einem Ergebnis gerechnet?
Dr. Mertens: Ganz ehrlich: Nein! (lacht) Gehofft haben wir es natürlich, aber wir haben auch gesagt, man muss jetzt
DAS-Banner
erstmal sehen, wie das anläuft, ob die Fans tatsächlich mitgehen und als dann hier der Spendenstand immer weiter stieg, da waren wir dann baff. Wir denken, es ist ne runde Sache geworden und es ist auch richtig ein Selbstläufer geworden und wir finden das ganz toll.
IE: Mit welchen Künstlern oder „Personen des öffentlichen Lebens“ arbeiten Sie zur Zeit noch zusammen und welcher Art sind solche anderen Projekte? Sie hatten schon Rosenstolz genannt…
Dr. Mertens: Ja ich hab Rosenstolz jetzt einfach aus dem Musikbereich genannt
Wir haben ja ein Kuratorium, das uns in Fundraising-Projekten und Themen berät, das sind dann Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Eine andere Person, die auch aus dem Unterhaltungsbereich kommt, ist beispielsweise Hape Kerkeling. Wer uns seit Jahren treu begleitet, ist Hannelore Elsner, die ist ja auch aus der Nähe hier aus Frankfurt, die uns vor allen Dingen bei Kunstauktionen als Schirmfrau zur Verfügung gestanden hat und sicherlich auch weiterhin zur Verfügung stehen wird. Wer die Stiftung von Anbeginn an begleitet hat, ist Iris Berben, Schauspielerin. Im Augenblick engagiert sie sich ja auch sehr stark zum Thema Israel, zum Thema Rassismus etc. Aber sie begleitet auch das Thema HIV/Aids weiter.
Wir haben Politiker. Wer sicherlich an erster Stelle zu nennen ist, ist Rita Süssmuth, die ehemalige Gesundheitsministerin, die ja gerade damals Gesundheitsministerin war, als HIV und Aids Mitte der 80er Jahre so richtig „virulent“ wurde und als große Bedrohung wahrgenommen wurde und der wir es zu verdanken haben, dass es zu so einer progressiven und liberalen Informationspolitik gekommen ist.
Ein anderer aktiver Politiker, der uns auch im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützt, ist Guido Westerwelle, als FDP-Fraktionsvorsitzender und Parteivorsitzender. Also es gibt eigentlich so in allen Bereichen ein breites Spektrum. Es gibt auch Ärztevertreter etc. Wir versuchen so aus jedem Bereich jemanden zu finden, der bereit ist, in seinen Bereich hineinzuwirken und die Trommel gegen HIV und Aids zu rühren. Wir haben auch Film- und Fernsehproduzenten: Jürgen Hohmann (Maxi Media Medienberatungs- und Produktionsgesellschaft mbH ), er sitzt auch bei uns im Kuratorium. Also, wie gesagt: Jeder Bereich ist vertreten, und wir hoffen, dass sich auch jeder engagiert.
IE: Zu Anfang des Jahres gab es einen Werbespot mit der „Super-Nanny“, in dem es hieß „Ich habe Aids!“, und dann kam erstmal gar nichts. Danach hieß es „Nicht vergessen!“. Laufen solche Sachen aus dem Medienbereich auch über die Deutsche AIDS-Stiftung?
Dr. Mertens: Ähnlich wie mit mit der Prävention bei der allgemeinen Bevölkerung, laufen diese Dinge alle über die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, sie machen auch die ganzen Präventions-Spots. Speziell dieser Spot ist von einer kleinen lokalen Aids-Initiative, die ihn von einer größeren Werbeagentur bekommen hat, kreiert worden, „pro bono“, also „für nichts“, und ist dann in die Fernsehsender gekommen.
 
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