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Aktuelles 7/20
August 2004
Tanz zwischen Phantasie und Realität
Interview mit Ulli Lommel, Regisseur von "Daniel - Der Zauberer"
Foto: Corinna Kahl
Ulli Lommel
CK: Wie viel Zeit haben wir ungefähr?
UL: Wie viel Zeit brauchst du denn? Eine Stunde?
CK: Eine Stunde? Wunderbar. Wie entstand die Idee zum Film?
UL: Meine Freundin Pia hatte den Daniel auf einem Video im Fernsehen gesehen und erzählte mir davon. Dann haben wir uns durch Zufall bei einem Event in Salzburg getroffen, wo Daniel in der Jury saß – ich glaube, es hieß „Deutschland sucht den liebsten Hund“, irgend etwas Verrücktes. Dann hat uns Daniel auf sein Konzert im Circus Krone in München eingeladen, aber ich hatte schon Flüge zurück in die USA gebucht. Wir sollten am 30. Oktober zurückfliegen, ich sollte dort im Dezember einen Film anfangen und hatte wenig Lust und Zeit, noch auf ein Konzert zu gehen. Meine Freundin war stinksauer und meinte, wir müssten unbedingt zu diesem Konzert und wir hatten ein Riesenargument darüber (Anm. „argument“ – „Streit“ im Amerikanischen). Schließlich habe ich nachgegeben, wie ich es immer tun muss... und habe den Flug umbestellt.
Nun gehe ich auch ziemlich ungern ins Theater und zu Rockkonzerten schon mal gar nicht, für mich ist es einfach der totale Horror, irgendwo hinzugehen, wo mehr als fünf Leute sind. Ich habe das alles aber akzeptiert und saß dann in diesem Konzert mit 2-3000 anderen Zuschauern und dann passierte etwas Wahnsinniges: Von dem Moment an, wo der Daniel auf der Bühne erschien, spürte ich eine totale Veränderung der Energie in dem Circus Krone. Ich schaute mir den Daniel genau an, was er so machte, welche Posen er einnahm und irgendwie hatte ich das Gefühl, ich nahm teil an etwas ganz Besonderem. Dann fing er an, mit den Zuschauern zu reden, auch in seinen Songs zu kommunizieren mit dem Publikum – und mir liefen plötzlich die Tränen runter! So etwas völlig Verrücktes...
Zunächst hatte ich Schwierigkeiten, mich mit diesem Phänomen auseinanderzusetzen. Ich schaute meine Freundin an, sie guckte mich auch an und irgendwie ging es das ganze Konzert über so. Irgendwann ging der Daniel dann von der Bühne und die Atmosphäre ging von Hundert auf Null, innerhalb von einer Sekunde. Und kaum war er wieder da, stieg sie wieder zurück auf Hundert! Und da dachte ich mir:"Das gibt es ja gar nicht. Das ist ja so was von irre, was sich hier abspielt...". Das ging natürlich zu einem großen Teil auf Daniel zurück, aber auch auf die Beziehung, die er hat zu den Zuschauern, an seine Aura. Das Ganze erinnerte mich an eine andere Massenerfahrung, die ich mal vor Jahren
Interview mit Daniel Küblböck
Was ich immer so gut finde, ist, dass die Leute, wenn jetzt so Negativberichte sind, hinschreiben, dass die Medien sehen, die Leute lassen sich nicht alles gefallen, das finde ich zum Beispiel super! Aber dieses Untereinander unter den Fans, das finde ich zum Beispiel auch ganz schlimm. So dieses "Du willst dem Daniel nichts Gutes" oder "...und du bist böse", das ist immer so, das ist Neid...
Ich wünsche mir einfach, dass sich die Fans untereinander verstehen, und dass sie nicht übertreiben mit dem Kampf, wie sie immer sagen, gegen das "Böse". Ich sag immer so: Man kann Böses nur bekämpfen, wenn man es mit Gutem bekämpft und nicht, wenn man Böses mit Bösem bekämpft, das geht nicht und das funktioniert nicht.
IE: Was möchtest du den Lesern der IE noch ausrichten?
DK: Dass sie halt einfach stark bleiben sollen, dass sie sich nicht unterkriegen lassen sollen, und dass ich wahnsinnig stolz auf meine Fans bin!
Und obwohl ich sie nicht alle kenne, spüre ich sie einfach alle. Ich merks oft, wenn ich in meinem Zimmer liege, dann sprießt mir die Liebe oft entgegen irgendwie und ich merk und ich fühl das so von den Leuten, von den Fans, und wenn die Fans nicht wären, dann würde ich oft die Ablehnung nicht ertragen von den Leuten… weil ich dann eben oft auf Liebe treffe und dann glaub ich an mich selber wieder.
IE: Hast Du denn Selbstzweifel?
DK: An mir? Ich... oft redet man sich das dann auch ein... denkt man: "Ja, kann ich selbst wirklich nicht singen, was haben die eigentlich, ich bin vielleicht auch ein bissel zu zickig manchmal, eine Diva...". Ich würd mich schon als Diva bezeichnen, ein bisschen muss man das wirklich sein, aber ich bin eine nette Diva, ich bin nicht bösartig.
Das Interview führte Corinna Kahl
Foto: Corinna Kahl

gemacht habe, als ich beim Maharishi-Mahesh-Yogi war, einem Guru aus Indien, der später in den USA eine Universität mit über 6000 Studenten betrieb. Diese Universität heißt „university of the unified field“ und da geht es darum, dass nichts voneinander zu trennen ist, dass alles zusammengehört, um Ganzheitlichkeit im Leben und allem, was dazugehört. Er hatte zwei große Meditationsdome, Männer und Frauen gingen dort zweimal täglich hin um zu meditieren, jeweils 3000 Studenten in einen Raum. Auch dort war diese unglaubliche Atmosphäre, dass ich glaubte, der Dom hebe gleich ab, als ich einmal einer Meditation dort beiwohnte (ich hatte gerade mit Meditationen begonnen).
Und nun ein ähnliches Erlebnis auf Daniels Konzert! Weil diese Meditationen auch etwas mit Liebe zu tun haben, glaube ich, dass sich auf dem Konzert etwas Ähnliches abspielt.
 
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