Es kann nicht sein, was nicht sein darf!
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Befremdlich dabei war allerdings der Zeitpunkt dieser Aussage, denn gerade erst war Daniel turnusmäßig aus den LeserInnencharts herausgefallen, nachdem er 12 Wochen dieselben mit "The Lion sleeps tonight" angeführt hatte bzw. in den oberen Rängen vertreten war. Das zeigt, dass die Einschätzung Daniels als "untergehender Stern", als welcher er schon lange propagiert wurde, so einfach nicht zu belegen ist und somit auch die BRAVO im Orchester der hetzenden und boykottierenden Medien mitspielt.
Auch der Wirtschaftskonzern BMG verhält sich seit dem Wechsel des Vorstandes in Sachen seines bei ihm unter Vertrag stehenden Künstlers sehr ambivalent. Die Nummer 1-Hits aus dem letzten Jahr haben gezeigt, dass Daniel wirtschaftlichen Erfolg verspricht, wenn er hinlänglich promotet wird, also gewährleistet ist, dass auch internetlose Fans und solche, die nicht alle künstlerischen Neuigkeiten mitverfolgen können, von neuen Musikerzeugnissen erfahren.
Leider scheint BMG inzwischen an der Promotion zu sparen. Es gibt keine bzw. wenige über BMG vermittelte TV-Auftritte, keinen Einkauf in die Viva-Chart-Rotation, kein begleitendes Musikvideo für Teenage Tears und vieles mehr. So wirkt eine seit einem fast halben Jahr nicht mehr aktualisierte Artist-Homepage nicht besonders einladend und der internationale Aufbau - zum Beispiel in Thailand, wo Daniel bereits Nummer 1-Hits feiern konnte - wurde nicht weiter verfolgt. Es scheint fast so, als wenn BMG das Kapital, das aus den Erfolgen zu holen war, gerne mitnahm, aber nicht bereit ist, Energie, Zeit und Bemühungen in das Projekt "Daniel Küblböck" zu stecken.
Einen reibungslosen Ablauf bei Neuveröffentlichungen scheint es nicht mehr zu geben. So berichteten u.a. viele Fans, dass die Single TT - wie bereits erwähnt - in vielen Läden nicht in ausreichender Stückzahl ausgeliefert wurde und deshalb schnell ausverkauft war. Die erneute Auslieferung fand oftmals verzögert bzw. überhaupt nicht statt. Es muss nochmal betont werden: Unter diesen Umständen war der Chart-Einstieg von Teenage Tears auf Platz 16 eine Sensation, der dann aber in den Medien in gewohnter Manier als Flop bezeichnet wurde.
Und ebenfalls sollte an dieser Stelle einmal relativiert werden, was der Ausdruck "Flop" überhaupt bedeutet, denn andere KünstlerInnen wären mit solchen konstanten Chartplatzierungen mehr als glücklich. Zählen im Fall Daniel Küblböcks nur Nummer 1-Hits und alles andere wird als Flop tituliert? Das wäre wahrlich ein schizophrener Anspruch, denn wie kann man auf der einen Seite Daniel an Weltstars und Hollywood Größen messen und gleichzeitig auf der anderen Seite als sinkenden Stern niederschreiben?
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Als dritte Institution - neben den großen Printmedien, wie zum Beispiel der BILD-Zeitung, und der Musikindustrie (BMG) -, die sich die Demontage Daniels auf die Fahnen geschrieben haben, ist RTL zu nennen. Auch hier ist zu erkennen, dass RTL auf eine bösartige Berichterstattung, die sich zumeist auf Halbwahrheiten stützt, umgeschwenkt ist.
Nachdem gerade RTL Daniel in die Rolle des schrägen Pausenclowns gedrängt hatte, scheint der Sender nun sehr verärgert zu sein, dass Daniel seinen eigenen Kopf durchsetzt und sich gegen eben diese Rolle wehrt.
Es bleibt die Frage, warum das alles. Wie konnte es zu einer solchen Entwicklung und der unheiligen Allianz von Demontage und Boykott kommen? Warum halten alle diese genannten Institutionen, jede auf ihre Art, am Bild des Nichtskönners und nervigen Clowns fest?
Warum sichert sich BMG Daniel nicht als Quotengarant und baut das Jungtalent systematisch auf?
Ist es, weil Daniel den Mut hatte, sich bei einer Casting-Show zu bewerben und damit einer Öffentlichkeit zu präsentieren - mit nichts als seinem Talent und seiner Ehrlichkeit? Im Gegensatz zu den meisten anderen TeilnehmerInnen hatte er keine Gesangsausbildung und vertraute damit ganz auf sich selber. Diese Ehrlichkeit zieht sich durch bis zum heutigen Tage. Damit ist er nicht nur mutig, sondern auch verletzlich. In genau diese Kerbe versucht die Öffentlichkeit zu hauen, da sie nicht verstehen kann, dass jemand so konsequent ehrlich und authentisch sein kann.
Ist es, weil der Name Daniel Küblböck untrennbar mit dem Format "Casting-Shows" verbunden ist? Auch wenn wir Fans uns anfangs darüber gefreut haben, dass Daniel fast immer als Gewinner von DSDS wahrgenommen wird, obwohl ja eigentlich nur Drittplatzierter, erweist sich dies nun als Bumerang. Nachdem der Hype um die Casting-Shows nachgelassen hat, werden nun die TeilnehmerInnen vor allem von den althergebrachten "VollblutmusikerInnen" - so die oft gebrauchte Bezeichnung für Nicht-Casting-Stars - als Nichtskönner und SchmarotzerInnen gedisst. Und da Daniel der bekannteste (Ex-) Castingstar ist, zieht vor allem er diese Häme auf sich.
Ist es, weil sich Daniel mit seiner Persönlichkeit außerhalb einer zweigegliederten Gesellschaft und die Regeln damit auf den Kopf stellt? Er schert sich nicht darum, was "man(n)" nun macht oder was nicht; was Mann oder Frau anzuziehen hat; wie sie sich benehmen sollen etc. Daniel ist eine sehr autonome Persönlichkeit, nicht darauf angewiesen, anderen zu gefallen. Dass er damit auch noch bei so vielen Menschen auf Sympathie stößt, ruft bei vielen anderen, die vermutlich mit ihrer eng geschnürten Rolle hadern, Hass hervor. Die Person Daniel Küblböck berührt auch die so genannten Antis, allerdings sehr viel diffuser als die Fans. Das Bild, welches die Medien im letzten Jahr von ihm gezeichnet haben, verstärkt zusätzlich eine negative Stimmung gegenüber dem Newcomer.
Fortsetzung
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