Gleich zu Anfang wird klar, dass Daniel der "Favorit" für die Dschungelprüfungen ist. Man will
ihn fertig machen, ihn leiden und am Boden sehen. Nachdem er
über die "Teufelsbrücke" gehen muss und den Kakerlaken im "Kakerlakensarg"
zum Fraß vorgeworfen wird, wird er auch noch für das "Aquarium
des Terrors" nominiert, um den Mitbewohnern Verpflegung zu den
kargen Rationen aus Reis und Bohnen zu verschaffen. Angst, Auflehnung,
Trauer, Wut, Freude, Stolz – er durchlebt alle Nuancen von Emotionen.
So manche Träne fließt, für die sich Daniel aber niemals schämt.
Manchmal wirklich am Ende rafft er sich immer wieder auf und
gibt seinen Kritikern nicht die Genugtuung, dass er zusammenbricht.
Damit entlockt er auch so manchem von ihnen ein anerkennendes:
"Das hätte ich ihm jetzt nicht zugetraut." Nur ansatzweise wird
dem Zuschauer bewusst, unter welcher Belastung die Kandidaten
in dieser künstlich geschaffenen Dschungelwelt nebst Gruppenkonstellation
wirklich stehen. Essens- und Schlafmangel, schlechte hygienische
Verhältnisse, Dauerregen und emotionale Belastungen führen zu
ganz unterschiedlichen charakterbedingten Ausfallerscheinungen der Teilnehmer.
Gerade rechtzeitig, als sich die Sendung zur One-Man-Show zu entwickeln droht
und die anderen Campbewohner zu Statisten degradiert werden,
gelingt es Caroline Beil und RTL, mit der Ausstrahlung von
"Lästerszenen" zwischen ihr und Carlo Tränhardt die Meinung
der Zuschauer zu beeinflussen. Das führt dazu, dass nicht
mehr Daniel, sondern Caroline Beil zu den Dschungelprüfungen
antreten muss. Wie Daniel später ebenfalls betont, kann man
davon ausgehen, dass die vorher nicht gerade präsente Medienfachfrau
das ganz bewusst eingesetzt hat, um in den Blickpunkt der
Zuschauer zu gelangen und ihre Siegchancen zu steigern. Daniel
bekommt eine Atempause und die Gefahr, dass er durch das Verlassen
der Show die Sendung und damit die Quoten schmeißt, ist zur Freude von RTL gebannt.
|