Leben mit Aids...
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Fortsetzung von "Die Geschichte von AIDS"
1994 wurde der erste Film, der sich mit dem Thema AIDS befasst, in den Kinos gezeigt - "Philadelphia" - mit Tom Hanks in der Hauptrolle eines Infizierten. Für die im Film erbrachte Leistung wurde er mit einem Oscar ausgezeichnet.
Auch in anderen Ländern wurden Fälle der Krankheit bekannt und es kam zu Panikreaktionen im öffentlichen Umgang mit der Krankheit. Saunen, die hauptsächlich von Männern besucht waren, wurden geschlossen und Homosexuelle sollten nicht mehr als Blutspender zugelassen werden. Diese Maßnahmen und Forderungen trafen auf erbitterten Widerstand der Homosexuellenbewegung, die eine erneute Diskriminierung und einen bedeutenden Rückschritt in ihrer Emanzipation befürchteten.
Verwirrung entstand, als in Miami Fälle von Erkrankten bekannt wurden, die nachweislich nicht homosexuell waren. Die Forschung nach Ursache und Krankheitsidentifikation lief auf Hochtouren. 1984 waren bereits 4100 erkrankte Menschen bekannt und 2900 Menschen verstorben.
Zu diesem Zeitpunkt wurde das Virus GRID in seinen endgültigen Namen AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome = Erworbenes Immunschwäche-Syndrom) umbenannt.
1985 wurde ein Testverfahren zum Nachweis von Antikörpern, die das Immunsystem der Infizierten gegen das Virus gebildet hatte, der Öffentlichkeit vorgestellt. Im November 1985 fand der erste große AIDS-Schweigemarsch in Gedenken an die inzwischen 6300 in den USA verstorbenen Opfer der Krankheit statt.
1986 stand erstmals ein Medikament zur zwar nicht heilenden, jedoch lebensverlängernden Therapie für die Infizierten zur Verfügung. Für das Virus wurde die internationale Bezeichnung HIV (Human Immuno Deficiency Virus = menschliches Immunschwäche-Virus) festgelegt.
Prinzessin Diana eröffnete 1987 in London die erste AIDS-Krankenstation und in verschiedenen österreichischen Städten wurden Beratungsstellen gegründet.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO ernannte 1988 den 1. Dezember zum Welt-AIDS-Tag und sprach sich für die von sozialer Toleranz geprägte Gesinnung und den intensiveren Informationsaustausch zu HIV und AIDS aus.
Den Medizinern gelang der Durchbruch bei der Verhinderung der Übertragung des HI-Virus bei Schwangeren von der Mutter auf das Kind.
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