Wir schreiben das Jahr 2006, es ist März, die Idee Herrn Stein zu interviewen entsteht.

Ich fange an zu telefonieren, habe auch „gleich auf jetzt“ einen Interviewtermin, die Freude ist groß, doch dann eine Absage. Herr Stein hat so viel zu tun, aber ein neuer Termin steht schon fest. Doch dann ergibt sich wieder eine Verschiebung, es zieht sich.

Mittlerweile schreiben wir zwar immer noch 2006, aber Dezember. Ich bin unterwegs nach München, ich bin die Ruhe selbst, jedenfalls wäre ich es gerne.

Herr Stein sitzt am Empfang und unterhält sich mit einer jungen Frau. Ich schaue nur kurz hin und werde schon von seiner Assistentin in Empfang genommen und zur Sitzecke geleitet.

Das Interview beginnt und ich mache Herrn Stein erstmal darauf aufmerksam, dass ich nervös bin. Trocken und charmant kommt von ihm zurück: „Ich nicht“. Locker aus der Hüfte stottere ich die erste Frage…

IE: Herr Stein, Sie haben von Anfang an auf die Musik-/Zeitungsbranche gesetzt. Können Sie sich vorstellen, in einen anderen Beruf einzusteigen?

Stein: Nein, mittlerweile nicht mehr. Mittlerweile ist die Zeit vorbei, da hat man sich doch sehr stark mit den Gegebenheiten der Musikbranche auseinandergesetzt und sie intensiv kennen gelernt. Man macht zwar noch andere Dinge, aber Musik ist die Hauptarbeit und es wäre jetzt falsch, etwas anderes zu machen.

IE: Was machen Sie noch anderes?

Stein: Ich hab jetzt noch eine ganze Reihe von Dingen gemacht, ich bin in verschiedenen Organisationen und Charity-Geschichten aktiv, Tabaluga, Gospelchor, Musikmessages, Multiple Sklerose, dann bedingt durch meine jüngste Historie bei Krebskongressen und so weiter. Also es sind verschiedene Sachen, aber mehr in anderen Bereichen, nicht in beruflicher Hinsicht. Ab und zu noch Fernsehen, wie Sie wissen, also ein paar Sachen, die noch nebenher laufen.

IE: Sie waren unter anderem auch Chef von Falco...

Stein: Ich war der Chef von Falco und habe ihm die besten Produzenten besorgt, mit denen er auch den größten Hit gehabt hat, Bolland und Bolland. ("Amadeus", Anm. d. Red.)

IE: Wird es jemanden geben oder gibt es schon jemanden in Richtung Falco?

Stein: Es wird immer jemanden geben, der so exaltiert, so eigen ist wie Falco, nur es wird eben keinen Falco mehr geben. Letztendlich wird es so jemanden geben, einen Menschen, der durch seine eigene Art hervortreten wird. Jemanden, der sein wird wie Falco.

IE: Gibt es noch keinen?